Bahnen- Wuppertal.de Archiv    - Einzelbereiche -


Bahn-Chronik   (Zeittafeln)
 

1. Eisenbahnen in Wuppertal und Umgebung   - eine kleine Zeitreise -
(die Chronik wird sukzessive weiter ausgebaut)
 

Bitte beachten: Bis 1929 (Name bestätigt 1930) gab es keine Großstadt Wuppertal. Die beiden großen eigenständigen Ortschaften Barmen und Elberfeld wurden aber wegen der unmittelbaren Lage zueinander vielfach bereits als “Schwesterstädte” bezeichnet. Langerfeld war bis 1922 eine selbstständige Gemeinde in Westfalen und wurde dann zunächst zusammen mit dem ebenfalls westfälischen Nächstebreck nach Barmen eingemeindet. Beyenburg gehörte damals zur Gemeinde Lüttringhausen. Vohwinkel, Ronsdorf und Cronenberg waren eigenständige Städte bzw. Gemeinden. Entsprechend der Stadtgründung bekamen einige Bahnhöfe einen anderen Namen oder den Zusatz “Wuppertal-”. Bei der Deutschen Reichsbahn wurden die Bahnhöfe im Sommer 1930 umbeschriftet. Einige Stationen bekamen nach weiterhin keinen Wuppertal-Zusatz, sondern dies erst in der Bundesbahnzeit (1952/53).

 
1838:
  Eröffnung des ersten Abschnittes der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft (DEE) zwischen Düsseldorf und Erkrath (20.12.1838) als zweite Fernbahnlinie in Preußen (nach Berlin/Zehlendorf - Potsdam).

1841:  Vohwinkel (21.5.1841) und Elberfeld-Steinbeck werden erreicht (1.9.1841) von der Düsseldorf-Elberfelder-Bahn mittels der Steilrampe Erkrath - Hochdahl (33,3 Promille). An der Rampe gab es für ein paar Monate einen Seilzugbetrieb mittels Dampfmaschine. Zwischen Herbst 1841 und 1926 dann per Lok, wobei eine talwärts fahrende Lok den Zug über eine Umlenkrolle mitzog, danach Schiebebetrieb. In Vohwinkel und Steinbeck gibt es Lokstationen (später daraus Betriebswerkstätten).

1847:  Eröffnung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME)  Elberfeld-Döppersberg - Barmen-Rittershausen (heute Wuppertal-Oberbarmen) - Schwelm zum 9.10.1847 (weiter nach Hagen und Dortmund 26.12.1848 Güterverkehr, 9.8.1849 Personenverkehr). Lokstationen gibt es in Döppersberg (am Kluser Wupperbogen, gilt bald als “Hauptwerkstätte” der BME) und direkt am Bahnhof in Rittershausen, die dort später zur Betriebswerkstätte ausgebaut wird. Durch die Prinz-Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft (PWE) wird Vohwinkel mit Steele (Essen) verbunden (1.12.1847, Lokstation/Werkstätte in Langenberg). Vohwinkel wird dadurch ein Abzweigbahnhof. Im Laufe der nächsten Jahre wird dort etwas östlich vom Personenbahnhof eine Betriebswerkstätte mit später zwei kleineren Halbrundschuppen errichtet, die diie alte DEE-Lokstation ablöst. 

1848:  Die Tallinie ist fertig mit dem Lückenschluss (800 Meter Felseinschnitt) zwischen Elb-Steinbeck und Elb-Döppersberg (20.12.1848). Betrieb westlich bis Döppersberg zunächst noch durch die DEE. Errichtung eines repräsentativen Empfangsgebäudes der BME am Döppersberg in Elberfeld.  

1850:  Betrieb und Verwaltung der BME gehen auf den preußischen Staat über (23.8.1850). Die BME bleibt aber weiterhin eine private Aktiengesellschaft. Bald darauf Errichtung der “Königlichen Eisenbahndirection der Bergisch-Märkischen Eisenbahn zu Elberfeld” als erste Direktion im westlichen Preußen (15.10.). Für die Verwaltung müssen zunächst Räume im Empfangsgebäude genutzt werden.

1854:  Betrieb/Verwaltung der Prinz-Wlihelm-Bahn gehen auf den preußischen Staat über (13.3.1854). Umbenennung der Direktion in “Königliche Eisenbahndirection zu Elberfeld”.

1857:  Die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft DEE wird von der BME übernommen (1.1.1857).

1863:  Die Prinz-Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft PWE wird von der BME übernommen (1.1.1863).

1865:  Auf der Rampe Erkrath - Hochdahl wird ein drittes Gleis verlegt (22.6.1865). Dadurch endlich betriebsmässige Trennung zwischen Seilzugbetrieb (zwei Gleise) und Talzügen möglich.

1867:  Anschlusslinie einer Vollbahn nach Opladen (weiter Richtung Köln bis Mülheim: 8.4.1868, bis Deutz: 8.1.1872) vom Abzweigbahnhof Haan - heute heißt der Gruiten- an der Düsseldorfer Linie aus (25.9.1867). Zweigbahn von Ohligs-Wald (später Ohligs, ab 1929 Solingen-Ohligs, ab Dezember 2006 Solingen Hbf.) nach Solingen, Bahnhof am Weyersberg (25.9.1867).  

1868:  Die Linie von Ba-Rittershausen (Remscheider Bahnhof an der heutigen Straße “Auf der Bleiche”) nach Remscheid über Ronsdorf, Lüttringhausen und Lennep wird eröffnet (1.9.1868). Im Blombachtal größere Steigung (25 Promille).

1875:  Der anno 1871 angefangene Bau des großen Direktionsgebäudes am Döppersberg wird fertiggestellt.

1876:  Eröffnung der Zweigbahnen Lennep - Born - Hückeswagen (15.5.1876, weiter bis Wipperfürth zum 22.12.1876 Güterverkehr, 1.1.1877 Personenverkehr) und Born - Wermelskirchen (15.5.1876). Eröffnung der Ennepetal-Bahn von Hagen nach (Gevelsberg-) Haufe (12.5.1876). Um diese Zeit herum hat die Eisenbahndirektion Elberfeld ihre flächenmäßig größte Ausdehnung mit einem Streckennetz von der holländischen Grenze im Westen bis zur thüringischen Grenze bei Herleshausen im Osten!

1878:  An der BME-Strecke wird der Personenbahnhof Sonnborn eingerichtet (1.8.1878).

1879:  Eröffnung einer parallelen Strecke durchs Wuppertal durch die große Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (REG) zum 15.9.1879 von Düsseldorf über Elberfeld-Mirke (= Elberfeld Rh) und Ober-Barmen (heißt später Barmen-Wichlinghausen) nach Hagen-Eckesey und weiter nach Hörde (Dortmund). Lokstation in Elb-Mirke und und Lokbahnhof in Ober-Barmen (der wird Anfang des 20ten Jahrhunderts eine Station für Akku-Triebwagen).

1881:  Eröffnung der Verbindungsbahn Wermelskirchen - Opladen (15.10.1881). Wegen des topgrafischen Verlaufs wird die Linie Born - Opladen auch gerne als “Balkanline” bezeichnet.

1882:  Zwischen 1879 und 1882 Verstaatlichung der großen privaten Bahngesellschaften zur Königlich Preußischen Eisenbahn-Verwaltung (KPEV), d.h. im rheinisch-westfälischen Bereich vor allem die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) und REG zum 1.1.1880 sowie BME zum1.1.1882 betreffend (endgültige Auflösung der BME erst 1886).
An der BME-Strecke wird der Personenbahnhof Elberfeld-Zoologischer Garten eröffnet (1.6.1882). Verlängerung der Ennepetal-Bahn von (Gevelsberg-) Haufe nach Altenvoerde (1.9.1882).

1883:  Eröffnung der Sekundärbahn von Remscheid (Hbf.) nach Hasten (1.9.1883).

1884:  Neue Strecke von Ba-Wichlinghausen nach Hattingen (20.5.1884). Ab 1889 auf dieser Linie Abzweig einer Sekundärbahn in Schee nach Silschede (dort Zechenanschluss). Durch den speziellen Güterverkehr oft als “Kohlenbahn” bezeichnet.

1886:  Neubau der Sekundärbahn zwischen Lennep und Krebsöge (1.3.1886) mit Weiterführung wupperabwärts Richtung Beyenburg zunächst bis Dahlerau (1.12.1886).

1887:  Erster Abschnitt der Sekundärbahn von Solingen nach Vohwinkel wird von Vohwinkel bis Wald eröffnet (25.11.1887).

1888:  Weiterführung der Wupper-Tallinie von Dahlerau nach Beyenburg (1.11.1888).

1889:  Neue Streckenführung der Vollbahn Ba-Rittershausen - Remscheid mit Neubau zweier Tunnelröhren zwischen Ba-Rittershasuen und Rauenthal am Langerfelder Leihbusch. Damit verbunden ist bei Rauenthal/Oehde die Errichtung einer neuen Brücke über die Wupper. Die alte Remscheider Trasse über Heckinghausen wird aufgegeben (3.9.1889).

1890:  Verbindung der Sekundärbahn von Beyenburg nach Ba-Rittershausen (3.2.1890, von der Wupperbrücke Oehde Mitbenutzung der Lenneper Trasse). Gleichzeitig Ergänzung dieser Linie ostwärts zwischen Krebsöge und Radevormwald. Eröffnung des Reststückes der Solinger Linie von Wald nach Solingen Süd (wurde später Hbf.) bzw. Sol-Weyersberg zum 12.2.1890. Wegen der vielen Kurven wird sie gerne “Korkenzieherbahn” genannt. Neue Verbindungsbahn von Ba-Rittershausen über Langerfeld nach Ba-Wichlinghausen (1.6.1890). Eine dritte Tunnelröhre am Leibusch stellt eine direkte Verbindung vom neuen Verschiebahnhof in Rauenthal auf diese Strecke her

1891:  Eröffnung der Strecke von Elb-Steinbeck nach Cronenberg (1.4.1891). Viel später wird diese Linie von den Fahrgästen liebevoll “Samba” genannt.

1894:  Eröffnung der Verbindungsbahn zwischen Hilden und Ohligs (3.1.1894). Von dort Anschluss nach Düsseldorf bzw. auf die wichtige Güterlinie Opladen - Speldorf.

1895:  Große organisatorische Neuordnung im Eisenbahnwesen. Es entsteht (besser bleibt) neben 19 weiteren Direktionen im gesamten deutschen Reich im preußischen Elberfeld eine “Königliche Eisenbahndirection” (KED).

1896:  Neubau einer Verbindung von Rheinischer Linie und Talstrecke zwischen Varresbeck und Vohwinkel (1.4.1896). Inbetriebnahme der Stichstrecke Remscheid (Hbf.) - Bliedinghausen (15.7.1896). Hier gab es nie Personenverkehr.

1897:  Zum 15.7.1897 kann man über die Müngstener Brücke (107 Meter hoch) direkt von Solingen nach Remscheid fahren.

1902:  Lückenschluss der “oberbergischen Hauptstrecke” zwischen Wipperfürth und Marienheide zum 15.1.1902.

1907:  Bf. Vohwinkel wird umgebaut und erhält westlich einen neuen, großen Verschiebebahnhof. Die alten Bahnhofsanlagen in Vohwinkel werden total verändert mit neuem Empfangsgebäude in Keilform. Eine direkte Linienführung Richtung Essen ist somit sowohl vom Personenbahnhof als auch vom Güterbahnhof möglich (1.12.1908). Mit den Umbauten verbunden ist im Rbf. eine Neutrassierung der Korkenzieherbahn nach Gräfrath (11.1907).   

1910:  Es entstehen ein neuer Halbrundlokschuppen und neue Behandlungsanlagen in Vohwinkel gegenüber der alten Betriebswerkstätte. Nach Ausbau des neuen Areals in den nächsten Jahren wird das alte Lokwerk aufgegeben. Neubau vom Bw Langerfeld mit Umbau der Langerfelder Bahnanlagen (Rangier- und Güterbahnhof mit Gütergleis nach Schwelm), die beengte Betriebswerkstätte Ba-Rittershausen wird dafür aufgegeben. Weiterführung der Beyenburger Strecke von Radevormwald nach Oberbrügge (1.7.1910). Zwischen Anschlag an dieser Linie und Wipperfürth wird eine Verbindung eröffnet (1.7.1910). Erste Bauarbeiten für zwei neue Gleisstränge auf der Talstrecke (sog. Ortsgleise) parallel zu den vorhanden beiden Gleisen, zunächst im Barmer Raum.

1911:  Beginn des Neubaus der Sonnborner Wupperbrücke (Bogenbrücke aus Stein) im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Talstrecke (gesamte Trasse durchs Tal fertig 1914). 

1914:  Neubau einer Verbindung zwischen Rheinischer Linie und Talstrecke zwischen Schwelm-Loh und Langerfeld über den so genannten 13-Bogen-Viadukt (1.5.1914). 

1916:  Der zwei Jahre zuvor begonnene Bau des Westflügels am Direktionstrakt wird vollendet.

1920:  Nach Ende des Kaiserreiches Vereinigung der acht verbliebenen Länderbahnen zu den “Reichseisenbahnen” (offiziell zum 1.4.1920). Die alten preußischen Staatsbahn-Direktionen (wie Elberfeld) werden nun “Eisenbahn-Direktionen” (Umbennenung KED Elberfeld in ED Elberfeld bereits zum 22.11.1918).

1922:  Aufgabe des Personenverkehrs Remscheid Hbf. - Hasten wegen günstigerer Straßenbahnlinien. Die Elberfelder Direktion wird nun als “Reichsbahndirektion” (Rbd) bezeichnet (6.7.1922).

1924:  Die Reichseisenbahnen werden ein wirtschaftlich und finanziell unabhängiges Unternehmen (“Deutsche Reichsbahn” zum 12.2.1924). Ab 1.10.1924 neuer Name: “Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft” (DRG). Das Reich besitzt nur noch Tarif- und Aufsichtsrechte, ist aber auch weiterhin der Eigentümer.

1925:  Von Mai 1925 bis Mai 1926 tritt infolge der Notwendigkeit zur Vereinheitlichung (unzählige Lokomotiv-Bauarten der Länderbahnen) offiziell der endgültige Umzeichnungsplan für Dampflokomotiven in Kraft. Damit verbunden ist eine neue Beschilderung der Fahrzeuge. Jede Lok bekommt nun eine eindeutige Nummer (Bauartnummer und Ordnungsnummer). Die fünfachsige preußische Tenderlok der Reihe T 16.1 heißt nun bspw. “94.5” (Nummern ab 94 501), die ebenfalls fünfachsige württembergische Tn ab jetzt “94.1” (Nummern ab 94 101).

1926:  Einstellung des aufwändigen Seilzugbetriebes auf der Rampe Erkrath - Hochdahl. Ab jetzt erfolgt ein Einsatz von Schublokomotiven (oft als Zweifacheinheit). Letzte Seilzugfahrt am 10.8.1926.

1928:  Aufgabe der 4. Wagenklasse. Waggons dieser Zugehörigkeit werden meist nur in die 3. Klasse umgezeichnet (z.B. wird der klassische Wagen mit Holzbänken ringsum dann später als “3. Klasse für Traglasten” bezeichnet).

1929:  Zusammenschluss der selbstständigen Gemeinden Barmen, Cronenberg, Elberfeld, Ronsdorf und Vohwinkel sowie von Lüttringhausen der Teil Beyenburg zur neuen Großstadt “Barmen-Elberfeld” (1.8.1929). Seit 20.12.1929 gilt der Name “Wuppertal” (bestätigt am 25.1.1930 durch das Innenministerium in Düsseldorf).

1930:  Zum 1.8.1930 offizielle Umbezeichnung der Stationen und der direktionsbezogenen Institutionen in “Wuppertal-xxx”. Einige Stationen bekommen aber zur Reichsbahnzeit weiterhin keinen Wuppertal-Zusatz.

1931:  Am 26. Juni 1931 kommt der futuristische “Kruckenbergsche Zeppelin” auf seiner Fahrt von Berlin nach Düsseldorf durchs Wuppertal und hält kurzzeitig im Elberfelder Bahnhof.

1932:  Ersatzlose Aufgabe vom Bw Elberfeld-Mirke an der Rheinischen Strecke. Ob Loks dort jemals ein “Wuppertal” angeschrieben hatten, dürfte ganz unwahrscheinlich sein. Noch 1946 hieß der Bahnhof dort nur “Mirke”.

1934:  Neubau einer Verbindung zwischen Witten über Gevelsberg West an der Rheinischen Strecke und Schwelm (15.5.1934) mit Tunnel vor dem Bahnhof Schwelm. Die Trasse steht in Zusammenhang mit einer neu geplanten Linie von Dortmund über Witten und Remscheid nach Köln (nur in Teilen gebaut).

1935:  Aufnahme des “Ruhr-Schnell-Verkehrs”, speziell auch mit der Linie Essen - Wuppertal. Wagen werden farblich kenntlich gemacht mit Hinweisschild auf der Rauchkammer der Dampfloks.  

1936:  Anschluss Wt-Elberfeld an das Schnellfahrnetz der Reichsbahn mit dem Schnelltriebwagen “Fliegenden Kölner” (Köln - Berlin). Dieser Zug bildet die absolut schnellste Verbindung vom Rheinland zur Reichshauptstadt. In Hamm Vereinigung mit dem durchs Ruhrgebiet fahrenden Triebzug (der fährt aber in Köln schon früher ab!).

1937:  Aus politischem Willen wird die “Deutsche Reichsbahn” wieder unmittelbar dem Reich unterstellt (10.2.1937). Die Direktion wird nun die “RBD. Wuppertal” (15.4.1937). Ab 4.2.1938 wird die Reichsbahn mit “DRB” abgekürzt. Etliche Triebfahrzeuge bekommen neben der Eigentumsbezeichnung das Reichsadler-Hohheitszeichen (mit Hakenkreuz).

1938:  Die Direktion feiert im Dezember “100 Jahre Westdeutsche Eisenbahnen” (der Adler-Zug wird ausgestellt).

1942:  Einstellung des Personenverkehrs auf der Korkenziehberbahn Wt-Vohwinkel - Solingen Hbf. (2.11.1942).

1943:  (bis 1945) Schwere Zerstörungen der Wuppertaler Bahnanlagen, Teile werden später nicht mehr aufgebaut. 16. April 1945: Amerikanische Truppen marschieren in Wuppertal ein. Wenige Monate später wird Wuppertal britische Zone. 

1945:  Nach Kriegsschluss zum 8.5.1945 fahren die Eisenbahnen - soweit überhaupt möglich - bald unter der Verwaltung der jeweiligen Zonen im Rahmen der Besatzungsstatuten. Im Wuppertaler Bereich werden einige Maschinen mit der Anschrift “BRITISH” versehen. Beschlagnahmte Lokomotiven erhalten teilweise die Anschrift “ALLIED FORCES”. Insgesamt werden aber die alten Strukturen der Reichsbahnzeit weitgehend beibehalten. Man spricht zunächst weiterhin von der “Reichsbahn”. Richtung Hamm/Soest, im östlichen Sauerland und an der Sieg gibt es im September 1945 einige Gebietsveränderungen zwischen Wuppertal und anderen Direktionen.

1949:  Gründung der Deutschen Bundesbahn (DB) (Bundesbahngesetz offiziell erst seit September 1951). Am 7.9.1949 ofiizielle Umbezeichnung “Reichsbahn” in “Bundesbahn”. Einige Jahre Bezeichnungs-Episode als “Eisenbahndirektion” (ED) Wuppertal. Ab 1.4.1953 offiziell “Bundesbahn-Direktion” (BD) Wuppertal (die Bezeichnung wird aber oft ohne Bindestrich in einem Wort geschrieben). 

1950:  Aufgabe der selbstständigen Diensstelle des Bw Solingen-Ohligs (14.5.1950). Bis 7.10.1951 Lokbahnhof vom Bw Opladen, dann vollständig kassiert. Anfang der 1950er Jahre neue Haltepunkte auf der Rheinischen Linie (Rott, Dorp, Ostersbaum, Lüntenbeck) sowie Hindenburgstraße an der Cronenberger Linie (1950) und Laaken auf der Beyenburger Linie (5.1952). Im Oktober feiert man das 100jährige Bestehen der Eisenbahndirektion Wuppertal (der Adlerzug wird ausgestellt).

1953:  Aufgabe der Dampflokunterhaltung beim Bw Wt-Steinbeck. Die ersten Schienenbusse VT 95 (“rote Brummer”) werden im Werk stationiert.

1956:  Abschaffung der 3. Klasse im Personenverkehr.  Es wird ein neues DB-Emblem (“DB-Keks”) eingeführt.    

1958:  Trennung des Gleises zwischen SG-Wald und SG-Gräfrath. Damit wird der durchgehende Güterverkehr von Wt-Vohwinkel nach Solingen auf der Korkenzieherbahn unterbrochen.

1959:  Wichlinghausen bekommt ein neues (kleines) Empfangsgebäude im nüchternen Stil der Zeit.

1960:  Schließung des Bw Remscheid-Lennep als selbstständige Dienststelle. Das Werk wird Außenstelle vom Bw Wt-Langerfeld. Ebenso verliert das Bw Opladen seine Eigenständigkeit (29.5.1960). Dieses Werk wird bis zum 1.10.1968 eine Außenstelle vom Bw Düsseldorf-Derendorf. Einstellung des Gesamtverkehrs zwischen Anschlag und Wipperfürth (1.10.1960).

1963:  Aufnahme des elektrischen Betriebes zwischen Düsseldorf und Hochdahl (26.5.1963) mit der Erkrather Rampe. Dadurch wird der Schiebebetrieb auf der Steilstrecke wesentlich vereinfacht. Abbau des dritten Gleises auf dem Rampenabschnitt.

1964:  Aufnahme des elektrischen Betriebes Köln/Düsseldorf - Wuppertal - Hagen - Hamm/Dortmund (29.5.1964). Ebenso die Stichstrecke von Schwelm nach Gevelsberg Nord. Einige Abschnitte sind bereits vorher fertig. Das Bw Langerfeld wird im Zuge der Elektrifizierung zum 31.5.1964 ersatzlos geschlossen. Einige Jahre weiterhin Nutzung vom Bw Wt-Vohwinkel aus bzw. der DB als Abstellfläche. Die Außenstelle in Remscheid-Lennep wird dem Bw Vohwinkel unterstellt. Einstellung des Personenverkehrs zwischen Radevormwald und Oberbrügge (31.5.1964, dabei Anschlag - Halver Gesamtverkehr).

1967:  Einstellung des planmäßigen Personenverkehrs mit einer Dampflok im Wuppertal (Hattinger Strecke samt wenigen Anschlusskursen über die Rheinische Strecke und Tallinie) zum 29.5.1967.

1968:  Einstellung des Gesamtverkehrs zwischen Radevormwald und Anschlag (29.9.1968). Abbau der Gleise zwischen Rade und Halver bis 1972. Einstellung des Personenverkehrs auf der Ennepetal-Bahn Hagen - Altenvoerde zum 28.9.1968.

1969:  Inbetriebnahme des ersten Containerkrans in Langerfeld (10.7.1969).

1971:  Anschluss vom Bf. Wuppertal-Elberfeld (Solingen-Ohligs zeitweise) als “Systembahnhof” an das hochwertige IC-Netz der DB (1. Klasse, ab 1979 zweiklassig, dann jede Stunde).  Zusammenschluss vom Bw Vohwinkel und Bw Steinbeck zum Bw Wuppertal (1.3.1971). Schwerstes Zugunglück in der Region (27.5.1971): Beim Bf. Dahlerau auf der Beyenburger Linie stößt ein Ausflugs-Schienenbus mit einer Diesellok zusammen. Es gibt 46 Tote (durchweg Schüler). Formale Einstellung des Personenverkehrs auf dem Abschnitt zwischen Wt-Wichlinghausen und Gevelsberg West der Rheinischen Strecke (23.5.1971). Eröffnung der neuen Eisenbahnbrücke am Sonnborner Kreuz (27.6.1971).

1972:  Aufgabe der Dampflokunterhaltung beim Bw Wuppertal (Teil Vohwinkel) zum 30.9.1972. Dann in den nächsten Jahren sukzessiver Abriss der Anlagen bis auf den Lokschuppen. Der existiert noch als private Lagerhalle.

1974:  Abschluss der Auflösung der Bundesbahndirektion Wuppertal im Rahmen der Neuordnung der sog. Mittelinstanzen bei der DB (31.12.1974). Pauschal: Der westliche Bereich (u.a. mit Wuppertal, Remscheid, Solingen) gelangt zur BD Köln, der östliche (u.a. mit Hagen) zur BD Essen. Strecken um Düsseldorf und im westlichen Oberberg waren bereits vorher zur BD Köln gekommen. Ganz im Osten kamen einige Teile ab Ende 1970 zur BD Hannover. Zwischen dem 1.1.1971 und (maximal) dem 31.12.1974 gab es eine zwischenzeitliche Übernahme von Streckenteilen an der Sieg samt Bw Betzdorf von der auch in Auflösung befindlichen BD Mainz. 

1976:  Stillegung des Personenverkehrs von Krebsöge nach Radevormwald (28.5.1976).

1978:  Beginn der ersten Umbauten zur S-Bahnlinie mit neuem Zugang im Bf. Barmen (dort Feierstunde am 18.3.1978). In Düsseldorf Gründung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) mit Sitz in Gelsenkirchen (30.11.1978).

1979:  Aufgabe des Personenverkehrs von Wt-Wichlinghausen nach Hattingen (30.11.1979), später des planmäßigen Güterverkehrs nördlich ab Schee. Einstellung des Personenverkehrs zwischen Wt-Oberbarmen und Krebsöge (28.12.1979).

1980:  Einstellung des Gesamtverkehrs zwischen Dahlhausen und Radevormwald (26.9.1980). Später Abbau der Gleise zwischen Wilhemsthal und Rade wegen Bau der neuen Wupper-Talsperre.

1982:  Im Bf. Wt-Oberbarmen wird ein neues Empfangsgebäude eröffnet (10.12.1982).

1983:  Einstellung des Personenverkehrs zwischen Bergisch-Born und Hilgen auf der “Balkanlinie” (28.5.1983). Später Abbau der Gleise zwischen Wermelskirchen und Hilgen.

1984:  Aufgabe des Gesamtverkehrs von Wt-Wichlinghausen nach Hattingen (29.9.1984). In den folgenden Jahren gibt es noch einige Sonderfahrten auf der Strecke. Ab 1992 gibt es auf der Trasse nördlich Schee einen Radwanderweg.

1985:  Aufgabe des Gesamtverkehrs zwischen Wipperfürth Ost und Marienheide (1.6.1985). Im Herbst 1986 Abbau der Gleise der ehemaligen Strecke.

1986:  Die Verbindungskurve der Essener Strecke Richtung Rangierbahnhof im Bf. Wt-Vohwinkel wird formal stillgelegt (4.1.1986). Aufgabe des Personenverkehrs zwischen Remscheid-Lennep und Wipperfürth Ost (31.5.1986).

1988:  Einführung der Ost-West-S-Bahn S 8 von Mönchengladbach nach Hagen (28.5.1988) mit Modernisierung der Anlagen, insb. Höherlegung der Bahnsteige. Der Abschnitt zwischen Wt-Oberbarmen und Schwelm bekommt deswegen ein neues Gleispaar. Langerfeld erhält eine neue zweigleige Station an der Schnellbahn. Die alte eingleisige Station an der Wagenhalle dort wird aufgegeben, alte Bahnhofs- und Bw-Teile dort in Zusammenhang damit abgerissen. In Wt-Oberbarmen wird der östliche Gleiskopf verändert. Die Steilstrecke Erkrath - Hochdahl bekommt wieder ein drittes Gleis, damit Trennung zwischen S-Bahn- und Regionalverkehr. Technische Sperrung der Cronenberger Strecke (22.2.1988). Offizielle Einstellung zum 27.5.1989. Später teilweiser Abbau der Gleise, ab 2006 Radwanderweg.

1989:  Offizielle Einstellung des Gesamtverkehrs zwischen Gevelsberg-West und Wt-Wichlinghausen der Rheinischen Strecke (14.8.1989). In Folge Abbau der Gleise. Jahre später Abriss der Brücke an der Stadtgrenze wegen Autobahn-Erweiterung, ebenso Trassenabbau in Wichlinghausen am ex-Rbf. Dadurch ist der Abschnitt für eine Bahn endgültig verloren. Einstellung des Gesamtverkehrs zwischen Wt-Beyenburg und Dahlhausen (26.7.1989).

1991:  Formale Stillegung des Personenverkehrs (“Alibi”-Zug) auf der Rheinischen Strecke im Wuppertaler Gebiet (28.9.1991). Der (durchgehende) Güterverkehr wird offiziell zum 26.9.1992 eingestellt, aber es gibt noch jahrelang sporadischen Anschlussverkehr. Die Gleise werden teilweise abgebaut (vollständig zwischen Heubruch und Wichlinghausen). Der Bedarfs-Güterverkehr auf der Hattinger Linie bis Schee (-Hiddinghausen) wird zum 30.5.1992 endgültig kassiert. Das Bw Wuppertal (ex Steinbeck) wird Außenstelle vom Bw Köln 2. Einstellung des Personenverkehrs auf der verbliebenen “Balkanlinie” zwischen Opladen und Hilgen (31.5.1991).

1992:  Umbenennung vom Bahnhof Wuppertal-Elberfeld in Wuppertal Hbf.

1994:  Gründung der Deutschen Bahn AG (DB AG) mit Regionalbüro in Wuppertal (1.1.1994). Letzter Gesamtverkehr auf dem “Balkanlinien”-Abschnitt zwischen Remscheid-Lennep und Wermelskirchen (1994).

1995:  Aufgabe des Gesamtverkehrs zwischen Remscheid-Lennep und Wipperfürth (30.12.1995). Aufgabe des Gesamtverkehrs zwischen Halver und Oberbrügge (31.7.1995).

1998:  Das ICE-Zeitalter im Wuppertal hält Einzug mit der Verbindung Köln - Berlin und knüpft damit an die Zeit des “Fliegenden Kölners” der Reichsbahnzeit an (ebenso in Hamm Vereinigung mit dem durchs Ruhrgebiet fahrenden ICE). Schluss bei der BwAst Wuppertal (ex Bw Steinbeck), für einige Jahre dort noch Reparaturarbeiten.

1999:  Nach Angaben letzter Anschlussverkehr auf der Rheinischen Linie zur Firma Dicke & Wachs in Heubruch (17.12.1999).

2003:  Die S-Bahnlinie S 9 nach Essen - Haltern wird eröffnet (14.12.2003). Die Niederbergstrecke wird dazu elektrifiziert. Im Bf. Wt-Vohwinkel wird dafür ein eingleisiges Tunnelbauwerk erstellt, damit die Essener Linie kreuzungsfrei in die vorhandenen (südlich verlaufenden) Nahverkehrsgleise geführt werden kann.  

2005:  Auflösung des Containerbahnhofs in Hagen Gbf. (Areal vom ex-Bw) zugunsten einer Verlagerung des Ladungsverkehrs nach Wt-Langerfeld.

2006:  Beginn Umbau des alten BME-Empfangsgebäudes in Steinbeck zur privaten Nutzung (fertig März 2007). Teileröffnung eines Radweges auf der ehemaligen Sambatrasse nach Cronenberg (Herbst, fertig Herbst 2007). Rückbau der Gleise im ex-Rbf. Wt-Oberbarmen (Frühjahr, dort Eröffnung eines Baumarktes im Mai 2008).

2014: Ein gewaltiges Projekt (der privaten WuppertalBewegung ab 2006) sieht einen Radwanderweg auf der ex-Rheinischen Trasse/Hattinger Trasse im Wuppertaler Stadtgebiet vor. Westlich mit einer Anbindung in Vohwinkel an die ex-Korkenzieherbahn und nördlich an den bestehenden Radweg ab Schee auf der ex-Hattinger Trasse. Seit Dezember 2014 ist der Weg durchgehend nutzbar und hat ein riesiges Medien-Echo erhalten.

Hinweis: Die Daten stammen aus verschiedenen bahnamtlichen Unterlagen sowie Literaturquellen.

2. Straßenbahnen in Wuppertal und Umgebung   - eine kleine Zeitreise -
(die Chronik wird sukzessive weiter ausgebaut)

- derzeit in Aufbau -
 

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