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3. Nachkriegsentwicklung und Abschiedsleid Beim großen Angriff auf Barmen am 29./30. Mai 1943 wurden Teile der Bergbahn stark in Mitleidenschaft gezogen, unter anderem brannten einige Wagen am Toelleturmbahnhof aus. Der Betrieb ruhte erst einmal bis zum Februar 1944. Die Bahn wurde dann am 16. April 1945 von amerikanischen Truppen übernommen und bis zum 20. Juni 1945 für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Fast noch bedeutsamer für die Bergbahn waren hingegen bis auf den Toelleturmbestand die Zerstörungen der anderen Ausflugsziele, durch die eine zentrale Grundlage für einen einigermaßen wirtschaftlichen Betrieb wegbrach. Sowohl die Barmer Stadthalle als auch Kriegerdenkmal, Planetarium und Luftkurhaus waren mehr oder minder zerbombt und wurden nicht mehr aufgebaut. Berechnungen über die Einnahmen/Ausgaben-Situation der Bahn sowie notwendiger Investitionen führten bei den Stadtwerken bereits anno 1954 zu ersten konkreten Überlegungen zur Stillegung der Strecke. Um die Südhöhen weiter anzuschließen, wurde unter Benutzung der Forsthausbahn eine normalspurige Straßenbahnlinie vom Opernhaus über Wupperfeld nach Ronsdorf geplant. Zu diesem Zweck wurde “um Tatsachen zu schaffen” quasi sofort das südöstliche Strabgleis zwischen Wittelsbacher Straße und Lichtscheid umgespurt. Dazu wurden ca. 200 Meter unterhalb der Endhaltestelle der Forsthausbahn ein zweigleisiger Abzweig bis zur Zahnradbahnquerung erstellt und auch in Ronsdorf an der Waldstrecke schon breitere Schwellen verlegt und einige dreischienige Weichen eingebaut. Alles war aber umsonst und mal wieder eine totale Fehlinvestition auf Kosten der Bürger, da die Sachen nie gebraucht werden sollten. Das Finale der Zahnradbahn wurde dann im Herbst 1957 mit einem Beschluss der Stadtwerke eingeläutet, dem im März 1958 die Absegnung durch den Stadtrat folgte. Neue Planungen sahen aber jetzt eine vollständige Kassierung des Ronsdorfer Straßenbahnbetriebes vor, die Bedienung sollte vielmehr durch eine neu zu erstellende Obuslinie vom Tal aus erfolgen. Das diese dann auch nur gut ein Jahrzehnt in Betrieb war, unterstreicht die mangelhafte Gesamtverkehrsplanung in der Stadt, was aber nicht nur typisch für unsere Region war und ist. Nach der endgültigen Entscheidung gab es über Monate hinweg viele Diskussionen und erboste Proteste aus der Bevölkerung - zu damaliger Zeit ja eher ungewöhnlich. Was aber nichts daran änderte, dass die Bergbahn-Tw beim Abschieds”fest” am 4. Juli 1959 das letzte Mal die Trasse herauf- und herabschaukelten. Ein Rückblick aus heutiger Zeit lässt die Entscheidung über die Einstellung der Zahnradbahn zwangsläufig in einem anderen Licht erscheinen - und es ist müßig über ein Wäre-Hätte-Könnte zu sinnieren. Dass es aber anders gehen kann, beweist die modernisierte “Zacke” vom Stuttgarter Talkessel hinauf nach Degerloch als interessanter Bestandteil des Stuttgarter Nahverkehrsnetzes. Menschen, die den Betrieb der Bergbahn im Wuppertal bewusst miterlebt haben, sind heute mittlerweile in die Jahre gekommen, und die Zeit eines fast halben Jahrhunderts heilt bekanntlich etliche Wunden. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, welche Diskussionen und Emotionen das Stichwort Bergbahn in etlichen Bevölkerungskreisen noch auslösen kann. Es gibt sogar einen Verein, der von einen Neubau der Strecke träumt ....
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