Bahnen- Wuppertal.de Schwebebahn   -Betrieb-

1.   Die Schwebebahn -  das Wuppertaler Wahrzeichen
Die bekannte Eisen-Bahn im Tal der Wupper ist ein großartiges Verkehrsmittel, welches man in vergleichbarer Form in keiner anderen Stadt vorfinden kann. Die Bahn konnte anno 2001 ihren offiziellen einhundertjährigen Geburtstag feiern. Begonnen wurde im Sommer 1898 mit der 4,59 km langen Strecke in Elberfeld zwischen den Stationen Kluse und Zoologischer Garten, die am 1. März 1901 in Betrieb genommen wurde. Es folgte der zweite Abschnitt zwischen der Station Zoo und der Endhaltestelle Vohwinkel am 24. Mai 1901 (2,97 Kilometer), wobei in Höhe des heutigen Zoostadions die Wupper verlassen wird und die Trasse hoch über der Straße verläuft. Der restliche Teil in Barmen von der Station Kluse bis nach Rittershausen/Oberbarmen mit einer Länge von 5,74 km kam erst am 27. Juni 1903 hinzu.  Neben den beiden Endbahnhöfen wurden noch 18 Zwischenstationen errichtet. In Vohwinkel wurden dazu eine Abstellhalle und eine Werkstatt eingerichtet, in Oberbarmen zusätzlich eine weitere Wagenhalle. In den beiden Gebäudekomplexen an den Endbahnhöfen wurden Wendeschleifen eingebaut (mit engem Radius von 9 Metern). Man zählte beim Bau 473 Stützen (bei der Straßenstrecke sind das “Portale”). Die Höhe der Schienenoberkannte über dem Normalstand der Wupper beträgt etwa 12 Meter, diejenige über dem Straßenstück 8 Meter. Infolge des Wupperverlaufs von Osten nach Westen und der Landstrecke hinauf nach Vohwinkel ist der Gesamtverlauf der Trasse natürlich nicht horizontal eben, was dem Fahrgast aber zumindest auf der Flussstrecke nicht besonders auffällt. Kleinere “Höhen und Tiefen” gibt es aber schon zu verzeichnen. Auf dieser Seite gibt es Bilder vom normalen Betrieb der Schwebebahn. Aber was ist schon die Normalität? Wer bestimmte Dinge nicht selber miterlebt hat, für den ist das vermeintlich Normale wohl eher etwas Besonderes oder? Gerade die älteren Ansichten - meist keine Farbabbildungen - lassen daher einen “Planbetrieb” der alten Zeiten aufleben, der zu mancherlei sehnsüchtigen Träumereien führen könnte, aber auf jeden Fall ein wichtiger Teil der Verkehrsgeschichte in unserem Tal ist.
 

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

An der Endhaltestelle in Oberbarmen fährt der Tw 23 mit der Werbung für ein bekanntes Mineralwasser gleich rechts
in den Wendebahnhof. An der Haltestelle steht ein toller Reisebus-Oldtimer in typischen Farben der alten Ausflugs-
zeiten. Dieser geht für den “Bergischen Ring” bald auf Rundtour zu einigen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
(und das am 8. August 2004). Im Hintergrund grüßen die Häuser von der Berliner Staße am mittlerweile begrünten
 Berliner Platz. Die Station hat in den letzten Jahren am westlichen Ende einen neuen Zugang mit Aufzug erhalten.
Zuvor war der alte Aufgang mit Kiosk gleich hier an der Haltestelle (die es früher an diesem Platz aber nicht gab).
Foto VOBA

(c) Slg. Hans-Peter Berg   www.bahnen-wuppertal.de

Die Angabe auf der Postkarte lässt keinen Zweifel, wo wir uns befinden. Keine Zweifel bedeutet aber in dieser Hin-
sicht überhaupt nicht, dass die meisten von uns die volle Orientierung hätten. Ein markantes Zeichen ist mit Sicher-
heit der Turm vom ehemaligen Elberfelder Rathaus am Neumarkt, so dass man die Blickrichtung ausmachen kann.
Der Verlauf der Wupper in seinen Windungen gibt auch meistens gute Anhaltspunkte für einen Standort her. Pro-
bleme bietet indessen nicht selten die Bebauung der Innenstadt, die früher in vielen Quartieren eine ganz andere
 als in der Jetztzeit war, viel intensiver bzw. enger, und Häuser lagen näher am Fluß und an den Verkehrsadern. Das
 sozusagen die Version für die Stadthistoriker. Die Schwebeexperten erkennen aber sofort den Pfeiler 228 und 229,
 und diese Angabe ist immer ein untrügliches Zeichen für die genaue Ortslage. Einige Pfeiler gibt es wegen neuer
 Brückenkonstruktionen nicht mehr, aber die Nummerierung von Westen nach Osten ist geblieben (1930er Jahre).
Foto Sammlung Hans-Peter Berg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Stürzende Linien im Kontrast der Epochen - so könnte man das Foto nennen. Ein alter Triebwagen der 00er-Reihe
fährt von Elberfeld kommend über die große Straßenkreuzung am Alten Markt und wird dann den Bahnhof erreichen.
 Nach dem Umbau dieses verkehrsreichen Bereiches 1963 bis 1967 musste der Schwebebahnträger an große Pylone
 aufgehängt werden, um den Platz überbrücken zu können. Neben dem Parkhaus vom damaligen Kaufhof grüßt rechts
 der Turm der katholischen St. Antonius-Kirche herüber. Die wurde im Bombenhagel auch schwer zerstört. Markant
und äußerst beliebt bei Bürgern und Bahnfreunden waren die runden Coca-Cola-Schilder auf den Wagen (1973).
Foto VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine klassische Szene von der Alten Freiheit mit Blick zur Poststraße im Zentrum von Elberfeld. Hier ist die Bebauung
 trotz Kriegszerstörungen auch nach dem Krieg recht eng geblieben. Nr. 71 der Reihe B 50 hat soeben den Bahnhof
 Döppersberg verlassen und ist ins Tageslicht eingetaucht, während Kollege Nr. 72 noch ein kurzes Schattendasein
 fristet. Das Bahnhofsgebäude mit einer Art von Reisezentrum (Köbo-Haus) wurde 1926 erbaut und löste die form-
typische “Badewanne” der Ursprungsversion ab. Menschenmassen anno 1973, aber daran hat sich nichts geändert.
Foto VOBA

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Foto, das farblich nicht das Wahre ist, aber eben als ein Zufallsbild im Familienalbum ihren Stellenwert besitzt.
 Es ist ein Motiv aus Hammerstein, wo die Zeit wohl ein bisschen stillgestanden hat oder? Bei genauer Betrachtung
ist der 50er-Zug zum Zeitpunkt der Aufnahme Mitte der 1960er Jahre aber gar nicht so alt, auch der “Isar 12”-BMW
war damals noch oft zu sehen. Über dieses junges Gemüse können die Fachwerkhäuser eher nur lächeln, denn die
 haben die schwebebahnlose Zeit noch miterlebt. Interessant sind wie immer auch die zeitgenössischen Reklamen.
Foto Frese Sammlung VOBA

(c) Ian Johns                          

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Da ist er nun, der legendäre “blaue Enzian” 101, der im Jahre 1962 als erster Gelenkzug bei der Schwebebahn ein-
gestellt wurde. Als Basis fungierten die beiden Wagen 65 und 66 aus der Baureihe B 50, zwischen die ein Mittelteil
 eingesetzt wurde. Die Stadtwerke sahen den Zug als Experiment bzw. Urtyp für die in Überlegung stehende neue
 Fahrzeuggeneration an. Aber nicht nur die Bauart war allen Wuppertalern vollkommen ungewohnt, auch die Farbge-
bung war einmalig. Das blaue Farbkleid kam allerdings nicht so gut an und so wurde das weitere Testfahrzeug 102
 im Jahre 1965 wieder im heimischen Rotton lackiert. Wir sind an der Ohligsmühle, wo man von einer durchaus groß-
städtischen Szenerie sprechen kann. Das kühne Tragwerk wurde 1955 beim Ausbau der Talstraße B 7 errichtet, das
Hochhaus im Stil der Zeit für die Firma Glanzstoff. Der sog. Nachschuss wurde Mitte der 1960er Jahre angefertigt.
Foto Ian Johns

2.   Der Betrieb bei der Schwebebahn
Die Schwebebahn ist eine einschienige Hängebahn, die mittels der Wendeschleifen in Oberbarmen und Vohwinkel quasi als endlose Strecke im Rechtsverkehr betrieben wird. Wie die Busse haben die Fahrzeuge daher nur auf der rechten Seite ihre Türen.  In zwei Serien wurden in den Jahren 1900 und 1903 zunächst insgesamt 50 Triebwagen gebaut. Sie ähneln - bei etlichen Unterschieden - im äußeren Erscheinungsbild allesamt in etwa dem noch vorhandenen “Kaiserwagen” der für Sonderfahrten eingesetzt wird. Anno 1912 und 1930 wurden weitere 8 Triebwagen angeschafft. Gefahren wurde zunächst nicht selten mit einem Einzelfahrzeug, in den 1920er und 1930er Jahren sah man oft aber auch Dreiwagenzüge. Mehrere Bombenangriffe zerstörten etliche Oberbauteile, so dass auf verschiedenen Teilstrecken bzw. zum 15. April 1945 der Gesamtverkehr ruhen musste. Zwischenzeitlich gab  es auch einen speziellen Pendelverkehr auf Teilabschnitten. Ab Ostern 1946 konnte wieder ein weitgehend normaler Betrieb auf dem Rundkurs aufgenommen werden. Erste Neuanschaffungen gab es wieder im Jahre 1950, wobei 20 typenneue Wagen eingekauft wurden. Dabei handelte es sich um diejenigen Fahrzeuge, die vorne eine runde Schnauze hatten und so den typischen Flair der 1950er Jahre ausstrahlten (vgl. das Outfit verschiedener Neubaufahrzeuge bei der Bundesbahn) . Alle Wagen waren stets in roter Farbgebung mit beigem Fensterfeld gehalten. Im Zuge der Überlegungen zu einer wirtschaftlicheren Unterhaltung und Betriebsweise wurden 1962 und 1965 durch Neubau eines Mittelteils die ersten beiden Gelenktriebzüge erstellt. Für den Betrachter besonders auffällig war die blaue Lackierung des zuerst umgebauten Wagens. Diese beiden Tw sind die Vorläufer der heute noch vorhandenen 28 Gliedertriebzüge aus den Jahren 1972 bis 1974. Zunächst im blau-orangem Outfit der Stadtwerke-Fahrzeuge lackiert, bringen die allermeisten Tw heute mit einer Ganzwerbung (mehr oder weniger) schöne Farbtupfer ins Verkehrsgeschehen. Die Züge sind 60 km/h schnell und legen sich bekannterweise mit Schmackes in die teilweise engen Kurven und werden heute durch ein modernes Leitsystem durch einen Fahrer gesteuert. Gefahren wird bis zu einem 2 Minuten-Abstand. Die Bahn wird mit 600 Volt Gleichstrom betrieben. Im Jahre 2016 gibt es erste Probefahrten mit neuen Fahrzeugen.
 

(c) Slg. Bernhard Terjung   www.bahnen-wuppertal.de

Eine interessante Postkarte aus längst vergangenen Zeiten am Alten Markt. In verkehrsschwachen Tagesstunden
 wurden auch Einzelwagen gefahren. Ein solcher überquert gerade die Rathausbrücke über die Wupper, die in dieser
 Ansicht als Flussübergang gar nicht auszumachen ist. Entsprechend der Ortsbezeichnung wurde auch der Schwebe-
bahnhof so genannt. Der heutige Name Alter Markt war zunächst nicht gegeben. Der eigentliche Markt ist auch
 nicht hier, sondern im Hintergrund zu sehen, dessen Verlauf sich links in Süd-Nord-Richtung fortsetzt. Perspekti-
visch täuscht die Ansicht aus heutiger Sicht also mehr und ist nur den älteren Mitbürgern ein vertrauter Anblick.
Foto Sammllung Bernhard Terjung

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine klassische Szene an der Werther Brücke in Barmen, die rechts etwas hervor lugt. Ein Zug aus der 50er-Reihe
der Nachkriegszeit kommt uns Richtung Alter Markt entgegen. Im Hintergrund grüßt die Uferstraße mit dem bekann-
ten Pianogeschäft Faust. Für den aufmerksamen und historisch bewanderten Betrachter des Fotos ist die Epoche
 gut auszumachen, denn zum Zeitpunkt der Aufnahme (1973) gibt es im Straßengebiet weiß gestrichene Ampeln. Da-
durch erhoffte man sich eine bessere Erkennung der Lichter. Die Berliner Straße ist eine vielbefahrene Trasse (B 7).
Foto VOBA

(c) Archiv WSW   www.bahnen-wuppertal.de

Bereits in den 1960er Jahren experimentierten die Stadtwerke mit zwei Gelenkzügen. Diese wurden aus den Wagen
der Serie B 50 umgebaut, die ein zusätzliches Mittelteil bekamen. Dabei erhielt der neue Zug 101 gar ein blau/beiges
 Farbkleid, was zu einigem Aufsehen im Tal führte, aber von der Farbgebung her nicht überzeugen konnte. Der Zug
102 aus dem Jahre 1965 - als Bauart U 65 bezeichnet - war dann wieder im bewährten Look gehalten. Diesen Zug
sehen wir im Bild, der nach Indienststellung wohl zu Fotozwecken unterhalb der Herzogbrücke angehalten wurde
(mit Liniennummer 0). Rechts im Hintergrund hinter der Höhne erblicken wir die Ruhmeshalle (Haus der Jugend).
Foto Wuppertaler Stadtwerke Sammlung VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Das eigentliche Bahnwerk für die Schwebebahn liegt in Vohwinkel am Endbahnhof. Dort gibt es eine große Werkstatt
und etliche Abstellgleise. Der Betriebseinsatz auf der Rundstrecke erfolgt von hier aus. Wir sind anno 2004 am Bahn-
steig und warten auf den Wagen 24, der uns nach Oberbarmen bringen wird. Zum Zeitpunkt der Aufnahme sind die
 Flächen am Zug mit einer “Maggi”-Reklame versehen. Das bekannte Würzmittel dürfte wohl jedem Bürger bekannt
sein. Die typische Flasche samt rot-gelber Beschriftung gehört zu den ältesten Markenwaren auf unserem Erdball!
Foto VOBA

(c) Archiv WSW   www.bahnen-wuppertal.de

Eine tolle Szene aus den Anfangszeiten des Schwebebahnbetriebes. Es ist zwar kein Zug zu sehen, aber anderer
 “Verkehr”. Wir stehen auf der Werther Straße (heute Kreuzung Höhne/Berliner Str./Bachstr.) und schauen auf den
 im Jugendstil errichteten Bahnhof. In den Grundzügen hat sich das Gebäude erhalten und wird auch im Zeitalter der
neuen Bahn so bleiben. Auf der Heidter Straße (heute Heidter Berg) kommt uns eine Droschke entgegen, damals
allerorten zu finden, denn es gab nur wenige Automobile. Im Vordergrund liegen die Gleise der Elektrischen als sog.
 Talbahn von der Schwarzbach nach Sonnborn. Wie auf vielen alten Bildern zu erkennen ist, war das Fotografieren
 etwas Besonderes und der “geheimnisvolle” Bildner mit seinem Stativ und der Plattenkamera wurde genau beäugt.
Foto Wuppertaler Stadtwerke Sammllung Bernhard Terjung

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Winterwetter im Wuppertal, das hat der Schwebebahn selten etwas ausgemacht, während es auf den Straßen dann
oft rutschig zuging. Der Kaiserwagen wird stets von Vohwinkel aus eingesetzt und macht dann seine Runde(n) nach
 Oberbarmen. Fahrgäste, die eine ganze Erlebnistour im Zug gebucht haben, dürfen aber in Oberbarmen nicht durch
die Wendeanlage fahren und müssen vorher im Personenbahnhof aussteigen und zum anderen Bahnsteig tigern. Zur
Zeit der Aufnahme Ende der 1990er Jahre gab es noch den alten Aufgang mit dem Kiosk (vgl. das erste Bild). Hinter
den Häusern an der Berliner Straße, oberhalb, liegt der ex-Bahnhof Wichlinghausen an der Rheinischen Strecke.
Foto Wilfried Sieberg

3.   Stand der Dinge (2016) und Zukunft
Vor einigen Jahren wurde die Schwebebahn eingehend restauriert. Hierzu wurden in einem ersten, aber langwierigen Schritt alle Brücken und alte Stützen ausgetauscht. Die etwa einhundertjährige Konstruktion war an vielen Stellen angegriffen und so stark überlackiert, was man mit Teileaustausch und einer neuen Schutzlackierung nicht mehr richtig reparieren konnte. Mit dem neuen Gerüst in altem Outfit sollte die Grundlage für einen sicheren Betrieb für die nächsten Jahrzehnte gelegt werden. Die Haltestellen wurden bis auf wenige auch ausgetauscht und durch luftigere, hellere Konstruktionen ersetzt, was nicht jeden Geschmack getroffen hat. Die Planungen sahen am Anfang die Restauration mehr beim quasi laufenden Betrieb vor mit verhältnismäßig nur wenigen Ruhepausen. Später aber kam man davon ab und sperrte den Betrieb für mehrere Tage oder sogar Wochen. Nach Abschluss der Umbauten wirkt die Bahn “alt wie ehedem” und man vermutet nicht, dass es im Grunde eine Neukonstruktion war. Die Wagenhalle in Oberbarmen stand in besonderem Fokus, denn der markante Bau sollte aus Kostengründen durch ein anderes Bauwerk ersetzt werden. Somit wäre - wie leider in so vielen Ecken in der Stadt - mal wieder ein markanter Orientierungspunkt der Verkehrs- und Stadtgeschichte weggefallen. Nun gut, die “Vernunft” hat dann doch gesiegt. Mit der Restauration der Strecke und der Hochbauten war zudem eine neue Generation von Fahrzeugen eingeplant. Dies zunächst sogar für einen automatischen, führerlosen Betrieb, wovon man aber wieder abgerückt ist. Nachdem die Finanzierung gesichert war, wurden erste Entwürfe zum Outfit der Wagen mit einer Art Bürgerbeteiligung eingereicht. Seit 2016 gibt es die ersten Probefahrten mit dem - hellblauen - Fahrzeug!
 

(c) Hans-Peter Berg   www.bahnen-wuppertal.de

Ein tolles Bild aus der Wuppertaler Verkehrsgeschichte. Eher Normalität in damaliger Zeit ist der Schwerbebahnzug
 der Reihe B 00, der uns hier an der Bembergstraße begegnet. Interessanter ist eigentlich das Umfeld. Die Talstraße
 zwischen Döppersberg und Unterbarmen ist in Bau -hier geht der Blick ostwärts zur Kluse-, aber offensichtlich bald
 fertig. Für den Ausbau der Talstraße nach den Kriegszerstörungen musste viel abgerissen und verändert werden,
 man brauchte schließlich Platz für die vierspurige Allee. So auch bei der Schwebebahn, die nicht nur an dieser Stelle
 eine neue Brückenkonstruktion ohne Stützen erforderte (Ersatz der Pfeiler 263 - 265). Eine Expertenaussage zum
 großen Kessel links: Es handelt sich um einen nach seinem schwedischen Erfinder so benannten Ruths-Speicher. Er
 wurde mit Wasser befüllt und war ein Wärmespeicher der Fennheizung. Fiel der Druck in der Leitung ab, verdampfte
 das Wasser aus dem Speicher so lange, bis das Gleichgewicht im Heizungsnetz wieder ausgeglichen war (1955).
Foto Hans-Peter Berg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Es gab Zeiten, da schaute man bei der Werbung der Banken gerne hin. Wer jetzt Böses denkt, na ja, immerhin wird
 zum 75ten Geburtstag der Stadt gratuliert (2004). Lange Zeit gab es um die prinzipielle Frage von Reklamefeldern
 auf der Schwebebahn Diskussionen mit jeweiligen Argumenten. Seit Jahren sind die Züge jetzt aber eine gewohnte
 Erscheinung in der Stadt und bieten farbenfrohe Akzente, mal mehr apart und gekonnt oder mal eher verwirrend und
 wenig preisverdächtig. Bei der Fahrbahn handelt es sich um die Völklingerstraße mit gleichnamigem Schwebebahnhof.
Mit den neuen Gelenk-Tw wurde die Numerierung wieder von vorne begonnen und so gibt es Zweitbesetzungen.
Der Commerzbank-Zug wird in vergleichenden Listen des Allzeit-Bestandes dann offiziell als Nummer 11
II geführt.
Foto VOBA

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine schöne Aufnahme, die schon mehr eine Stadtansicht als die eigentliche Schwebebahn wiedergibt. Aber das
 ist bei Übersichtsaufnahmen natürlich mehr normal, da die Bahn nun einmal mitten durch die bebaute Tallandschaft
 fährt. Vorne rechts liegt der Bahnhof Wupperfeld, wo gleich ein Zug der Reihe B 50 einfährt. Gerade überquert er
 die Brändströmstraße. Markant ins Bild stechen links der Turm der Alten Kirche, zwischen Bredde und Sternstraße
 gelegen, sowie rechter Hand der Schornstein der Firma Bartels & Feldhoff. Neben dem Schornstein im Anschnitt ist
 das Backsteingebäude des Carl-Duisberg-Gymnasiums an der Diesterwegstraße zu erkennen, darüber liegen zum Be-
zirk Wichlinghausen gehörende Häuser. Die Eisenbahn ist auch vertreten und zwar ganz links in Höhe der Kirchturm-
spitze, denn da lugt der REG-Viadukt an der Bartholomäusstraße hervor. Das Bild stammt aus den 1960er Jahren.
Foto Sammlunmg VOBA

(c) Jan Niko Kirschbaum   www.bahnen-wuppertal.de

Ein interessanter Blick quasi in den Lo(c)kschuppen der Schwebebahn in Vohwinkel, durchweg als Wagenhalle be-
zeichnet. Wie es der Zufall am 7.8.2009 so will, finden sich hier die drei heute eingesetzen Wagen”typen”. Der sog.
 Kaiserwagen repräsentiert die uralten Zeiten und wurde aus den beiden Tw 5 und 22 der Baureihe B 00 zusammen-
gesetzt. Die anderen beiden Gelenkzüge entstammen der jetzigen Generation, haben aber mit Baujahr 1972-1974
auch schon einige Runden auf dem Buckel. Der Zug 28 schließt nummernmäßig die damalige Lieferung ab und ist im
alten Outfit der Stadtwerke-Fahrzeuge gehalten. Wagen Nr. 12 ist ein Vertreter der kommunikativen Gesellschaft,
sehr viele Züge tragen mittlerweile eine Ganzwerbe-Beschriftung, hier für das Waschmittel Spee der Fa. Henkel.
Die großen Zahlen an der Stirnfront unten sind die Liniennummern, was vielleicht manch einer für überflüssig hält.
Foto Jan Niko Kirschbaum

(c) Slg. Bernhard Terjung   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Postkarte aus den Anfangszeiten der Schwebebahnfahrten, mit der man sicherlich bei vielen Zeitgenossen Ein-
druck schinden konnte. Speziell in den meisten anderen Städten, denn da konnte man sich solch eine falsch herum
 fahrende Straßenbahn kaum vorstellen. Die Angabe weist auf den Standort hin, wobei allerdings die genannte Brücke
 über die Eisenbahnlinie am Schnittpunkt von Heckinghauser und Cleferstraße links im Hintergrund liegt. Der sichtbare
 Steinbogenüberweg ist die Löwenbrücke, die rechts auf die Talsohle zur Karlstraße (heute Höhne) läuft. Die BME-
Linie ist noch zweigleisig und musste beim viergleisigen Ausbau bis 1914 mit einer Stützmauer abgefangen werden.
Foto Sammllung Bernhard Terjung

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

An sich die totale Normalität im Schwebebahnbetrieb, aber eine ungewöhnliche Perspektive. Sehr interessant ist
 die sichtbare Verbindung von Neu und Alt, nicht zuletzt auch ein Ausdruck verschiedener epochenbezogener Em-
pfindungen. Insider wissen natürlich den Standort zu benennen, der “West”bürger im Tal wird vielleicht ein wenig
 überlegen müssen. Wir befinden uns an der Endstelle in Oberbarmen, wo sich die Fahrbahn bereits im Personen-
bahnhof für die folgende Wendehalle am Höfen verzweigt. Rechts der Trakt, das ist das Postgebäude aus den
 1950er Jahren, das neben den Gleisen der Bahnlinie bzw. der Einfahrtgleise zum Oberbarmer Bahnhof liegt (2005).
Foto VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eines der wenigen Hochhäuser im Tal ist das Gebäude der ehemaligen Firma Glanzstoff. Es prägt seit den 1950er
 Jahren hier die Szenerie an der Kasinostraße und ist auf vielen städtischen Postkarten zu sehen. Derweil zieht anno
 1973 ein Zug der 50er-Reihe (63 und 64) an uns vorbei. Auf dem Parkplatz sieht man typische Autovarianten jener
 Zeit. In diesem Areal wurde Anfang der 1980er Jahre der Bf. Ohligsmühle als Ersatz für “Alexanderbrücke” gebaut.
Foto VOBA

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Kommt eine Hängebahn daher, ist kein Zug in Sicht. Kommt dieser hingegen, sind die Schwebebahnwagen an der
 falschen Stelle. Diese Situationen kennen die Fotofans vor Ort nur allzu gut und Angler-Geduld ist hierbei angesagt,
um beide Verkehrsmittel zusammen einzufangen. Der Kaiserwagen ist ziemlich oft auf Tour, offenbar besteht schon
 großes Interesse, in altem Ambiente und bei vorzüglicher Betreuung durchs Tal zu schweben (2002). Aus dieser
 Perspektive ist in Sonnborn gut der Wechsel zwischen Fluss- und Landstrecke zu sehen mit verschiedenen Stütz-
pfeilern. Vor dem Bahnhof Zoo/Stadion ist die Konstruktion der ex-Wendeanlage zu erkennen. Nicht zuletzt sollten
hiermit die Massen in den seligen Fußballzeiten des WSV schneller befördert werden. Rechts schauen wir auf das
Dach der Stadiontribüne, ein sauteurer Umbau aus den 1990er Jahren. Ein neues Stadion wäre billiger gewesen.
Früher war das Stadion oft proppenvoll, so bspw. beim “Spiel der Spiele” gegen den FC Bayern mit Beckenbauer,
Maier, Mülller und Co. vor fast 40.000 Fans. Das denkwürdige Spiel mit Mittelstürmer Meister Pröpper endete 1:1.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Slg. Wilhelm Schulz   www.bahnen-wuppertal.de

Die Sonnborner Brücke, seit Urzeiten ein Parademotiv für die Fotografen, wobei es schon mal mit nicht rechten Din-
gen zugeht. Oftmals wurden Teile ins Bild retuschiert oder zumindest wurden die Bahnen irgendwie gestellt. Auf
 dem Foto sehen wir einen Schwebebahnzug der Reihe B 50, wenig später auf die ansteigenden Landstrecke gen
Vohwinkel strebend, während der Achtachser 8012 noch eine lange Fahrt durchs Tal vor sich hat. Die Bundesbahn
 ist mit einem klassischen Nahverkehrszug der neuen elektrischen Traktion - E 41 mit sog. Silberlingen - vertreten.
 Bei einer Vergrößerung ist zwischen dem Brückengeländer soeben das Lokschild bei der Neubauellok zu erahnen, es
 ist also eine Lok mit Vorcomputernummer, so dass der Aufnahmezeitpunkt zwischen Juni 1964 und Mitte 1968 liegt.
Foto Sammlung Wilhlem Schulz

Die Fahrzeuge der Wuppertaler Schwebebahn
Grundtypen und wesentliche Umbauten

0. Nr. I und II  =  2 Wagen 
Baureihe B 98, Baujahr 1898, Hersteller: v.d.Zypen/Schuckert, Stirnradantrieb, Probewagen, kein Fahrgasteinsatz, auch linksseitig Türen, später Testfahrzeug für neue Drehgestelle, ausgemustert um 1920

1. Nr. 1 - 26, 51 - 56  =  32 Wagen 
Baureihe B 00/B 12, Baujahr 1900/1912, Hersteller: v.d.Zypen/Schuckert, Stirnradantrieb, ausgemustert 1973-74, letzte Einsätze der “alten” Schwebebahnwagen bis Ende 1974: 6 + 20, 9 + 25, 15 + 56 sowie 5 + 22 (hierzu s.u.)

2. Nr. 27 - 50  =  24 Wagen 
Baureihe B 03, Baujahr 1903, Hersteller: MAN/v.d.Zypen/Schuckert, Kegelradantrieb, Umbau auf Schützensteuerung 1911, elektropneumatische Schiebetüren ab 1929, ausgemustert 1954 - 1966

3. Nr. 57 - 58  =  2 Wagen
Baureihe B 30, Baujahr 1930, Hersteller: Westwaggon/SSW, Stirnradantrieb, elektropneumatische Schiebetüren, ausgemustert 1973

4. Nr. 14 + 53  =  (2 Wagen Umbau)
Baureihe U 41, Umbaujahr 1941, Umbau aus B 00/12: v.d.Zypen/Schuckert, neue Westwaggon-Fahrgestelle mit Schneckenantrieb mit alten Wagenkästen, ausgemustert 1974

5. Nr. 59 - 78  =  20 Wagen 
Baureihe B 50, Baujahr 1950, Hersteller: Westwaggon/SSW, Schneckenantrieb, ausgemustert 1973 - 1974

6. Nr. 101  =  (1 Wagen Umbau) 
Baureihe U 62, Umbaujahr 1962, Umbau: WSW aus den B 50er-Wagen Nr. 65 und 66, neues Mittelteil, Gelenkzug, blau (Blauer Enzian), ausgemustert 1974

7. Nr. 102  =  (1 Wagen Umbau) 
Baureihe U 65, Umbaujahr 1965, Umbau: WSW aus den B 50er-Wagen Nr. 77 und 78, neues Mittelteil, Gelenkzug, neue Drehgestelle mit Federspeicherbremse ab 1970, rot, ausgemustert 1974

8. Nr. 4 + 54  =  (2 Wagen Umbau) 
Baureihe U 70, Umbaujahr 1970, Umbau aus B 00/12: WSW, erhielt 1970 die ursprünglichen Drehgestelle vom Gelenkzug 102 (ex 77 + 78), ausgemustert 1974

9. Nr. 1 - 28  =  28 Wagen 
Baureihe B 72, Baujahr 1972-74, Hersteller: MAN/Siemens/Kiepe, aktueller Bestand, Bezifferung als “zweite Besetzung”, Wagen 4 nach Unfall 1999 ausgemustert

10. Nr. 5 + 22  =  (2 Wagen Restaurierung) 
Baureihe B 00, Baujahr 1900, grundlegende Restaurierung 1976 zum “Kaiserwagen” (nicht authentisch mit der Kaiserfahrt 1900), zwischenzeitlich mehrere Aufarbeitungen, oft im Einsatz für Sonderfahrten, kann privat gechartert werden

MAN = Maschinenfabriken Augsburg-Nürnberg, SSW = Siemens-Schuckert-Werke, WSW = Wuppertaler Stadtwerke
Zusammenstellung durch Bernhard Terjung

(c) Slg. Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Nachkriegsbild (1950) mit dem einzigen Zug der B 30er-Reihe (Wagen 57 + 58) von der Landstrecke im Westen
der Stadt. Auf dem Bild ist gut die Steigung der Trasse in diesem Bereich auszumachen. Durch die Portale wirkt das
 Gerüst wesentlich kompakter als auf der Flussstrecke, zum einen wegen der Bauform der Pfeiler und zum anderen
 ist die Straße hier halt wesentlich schmaler als die Wupper. Quirlig geht es zu auf den Bürgersteigen, bis in einigen
 Jahren die automobile Gesellschaft das Ruder übernimmt. Rechts im Anschnitt sehen wir den teilzerstörten Bahnhof
 Hammerstein. Das Bild ist typisch Bellingrodt, zwar nicht mit den meist abgebildeten Dampfloks, aber “richtig live”.
Foto Carl Bellingrodt Sammllung Joachim Bügel

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Der Kaiserplatz ist das Herz von Vohwinkel, zumindest aus his-
torischer Sicht, als Außenbezirke noch nicht so stark bebaut
 waren. Im Jahre 1972 fährt eben ein Zug der Reihe B 00 vorbei.
 Das Schild vom “Wicküler Pils” war früher ein sehr bekanntes
 Emblem im Stadtbild. Auffällig beim Bild ist, wie hoch die Häuser
 im Vergleich zur “großen” Schwebebahn wirken resp. auch sind.
Foto VOBA

(c) Ian Johns   www.bahnen-wuppertal.de

Wir gehen bei der Alexanderbrücke am Wupperufer entlang,
 wo uns ein Zug der Reihe B 00 nach Vohwinkel in flotter Fahrt
 begegnet. Rechts steht das Haus der Industrie- und Handels-
kammer, links das Sparkassenhaus an der Schlossbleiche. Jahre
 später wurde in diesem Areal der im Krieg zerstörte Bahnhof
neu gebaut. Das Bild stammt von Anfang der 1960er Jahre.
Foo Ian Johns

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