Infoecke: Bahnhof Unter-Barmen/Wuppertal-Loh im Überblick
1. Bau und Lage: Der Bahnhof Loh lag am Standort Km 30,57 an der REG-Linie von Düsseldorf nach Hagen und weiter nach Dortmund (Kilometrierung von D-Derendorf) und wurde in einer ersten Version mit Bau der Rheinischen Strecke als westlicher Bahnhof in Barmen anno 1879 in Betrieb genommen. Zunächst war auch hier vom Architekten ein repräsentatives Empfangsgebäude geplant. Besonderen Güterauftrieb bekam die Station, als zum 29.1.1894 die von der Stadt gebaute etwa 1,5 Km lange Anschlußstrecke zum neuen Schlachthof in Betrieb genommen wurde, wozu etwas nördlicher vom REG-Viadukt über die Schönebecker Straße eine eigene Brücke errichtet werden musste. Im Zweiten Weltkrieg kam der Bereich eher glimpflich davon. Das in Fachwerk und Schieferverkleidung erbaute Empfangsgebäude ist “neumodischer” bis heute erhalten und wird privat genutzt. Derzeit liegen im Bahnhof Loh Richtung Vohwinkel noch Gleise, die aber nach Baubeginn des Radwanderweges schnell abgetragen werden.
2. Betriebliches: Wie alle andere Bahnhöfe an der Nordbahn war auch Loh bis auf die Anfangszeiten geprägt von einem eher mäßigen Personenverkehr. Im Gütersektor sah es anders aus. Da gab es zum einen die Durchgangszüge (östliches Ruhrgebiet - Rhein bzw. speziell Rbf. Hagen-Vorhalle - Rbf. Wt-Vohwinkel) und zum anderen den Anschlussverkehr. Hier erbrachte ab 1894 die Strecke zum Schlachthof und besonders ab 1911 die Verlängerung nach Hatzfeld hinauf der Station einen ziemlich hohen Gütertransport mit zahlreichen Rangierfahrten. An der Hatzfelder Linie gab es sechs Firmen, die von der Bahn bedient wurden. Die Güterstrecke konnte sich noch lange nach Einstellung des Straßenbahnbetriebes halten und wurde erst Anfang 1980 endgültig eingestellt. Der Betrieb wurde so gehandhabt, dass man mit den Staatsbahnloks die Güterwagen zum Schlachthofbahnhof brachte, wo sie dann von den Elloks der Stadt(werke) übernommen wurden. Da von hier zeitweise auch ein starker Kohlenverkehr über Strab-Gleise zum Kraftwerk am Clef abgewickelt wurde, waren regelmäßige Güterladungen über den Bahnhof Loh jahrzehntelang die Regel. In den letzten Jahren wurde der Bahnhof durch die Akkutriebwagen 515/815 taktmäßig angefahren, ab 1985 mit Alibi-Zugpaaren bis zum 27.9.1991.
3. Bezeichnungen: Der erste Fahrplan nach der Inbetriebnahme weist den Bahnhof zum 15.9.1879 mit “Unter-Barmen” aus. Eine Tabelle von 1888 bezeichnet die Station Loh als “Barmen (Unt.-) Rh”. Nach einer Fahrplantabelle vom 1. 5.1897 heißt der Bahnhof nun “Barmen-Loh”. Diese Bezeichnung wurde auch in der Reichsbahnzeit bis zur Umzeichnung zum 30.8.1930 aufgrund der Großstadtgründung beibehalten. Seitdem heißt man “Wuppertal-Loh”. Der bei verschiedenen Bahnhöfen im Tal vor 1952/53 nicht übliche Wuppertal-Zusatz war hier auf jeden Fall sinnvoll, um Verwechslungen mit dem wenige Kilometer östlicher liegenden Bahnhof Loh auf Schwelmer Stadtgebiet auszuschließen.
4. Stellwerke: Im Wuppertaler Bahnhof Loh gab es in der Reichsbahnzeit zwei Stellwerke. Westlich stand das Steuerhaus Bu, wie der Gleisplan oben sagt auch als Buf bezeichnet, (vermutlich Barmen-Unterbarmen -Fahrdienstleiter-). Östlich befand sich das Gebäude Ob (Bezeichnung hier unklar). Anfang der 1970er Jahre wurde Bu in Lf (Loh Fahrdienstleiter) und Ob in Lo (Loh Ost) umbenannt. Dieses Stellwerk wird heute noch privat genutzt. - Die alte Bahnhofsbezeichnung Unter-Barmen für Wt-Loh wurde amtlich früher auch in einem Wort geschrieben. Um Verwechslungen mit dem heutigen Bahnhof Unterbarmen auf der Tallinie zu vermeiden, verwenden wir für unseren Bahnhof immer die Version mit zwei Wörtern und Bindestrich. - Die Angaben und Daten stammen aus verschiedenen Veröffentlichungen und sind teilweise nicht eindeutig. Wir bemühen uns um Präzisierung
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