Infoecke: Bahnhof Elberfeld-Mirke/Wuppertal-Mirke im Überblick
1. Bau und Lage: Der Bahnhof Mirke lag am Standort Km 28,36 der REG-Linie von Düsseldorf nach Hagen und weiter nach Dortmund (Kilometrierung von D-Derendorf). Geplant war er als zentrale Station der REG-Linie in Elberfeld als Konkurrenz zum Döppersberger Bahnhof an der BME-Tallinie. Beim repräsentativen Empfangsgebäude sollte ein Hotel angeschlossen werden. Ausgeführt wurde aber aus finanziellen Gründen ein Fachwerkgebäude, das es heute noch gibt und seit dem 31.7.1987 unter Denkmalschutz steht. Die schöne Bahnsteigüberdachung aus Holz ist aber abgerissen. Nach erster Zusage der DB, die Holzteile zunächst für eine Restaurierung zu lagern, wurden sie dann mehr heimlich beim Bahnhof Schee verbrannt. Neben den Personen- und Güteranlagen wurde eine Lokstation eingerichtet, die die KPEV als verantwortliche Staatsbahn später zur Betriebswerkstätte ausbaute. Schon 1932 offiziell aufgeben, hat der Lokschuppen Jahrzehnte lang bei privater Nutzung bis Ende der 1970er Jahre überlebt. Im Zweiten Weltkrieg kam die Elberfelder Nordstadt mit den Bahnanlagen glimpflich davon. Die heute noch vorhandenen Gleise werden im Rahmen der Umwandlung der Rheinischen Strecke zum Radwanderweg dann ausgebaut.
2. Betriebliches: Wirklich bedeutenden Reisezugverkehr wie auf der BME-Tallinie hat es hier nie so richtig gegeben. Personenzugmäßig war man bis auf die Anfangszeiten lediglich in den regionalen Nahverkehr zwischen Hattingen, Hagen, Wt-Vohwinkel und Düsseldorf eingebunden, der allerdings bei einigen Zügen und in der wenig automobilen Zeit voll in Anspruch genommen wurde (speziell im Berufsverkehr). Seit 1953 wurde die REG-Linie verstärkt von Schienenbussen der Reihe VT 95 befahren, später kamen die Akku-Tw ETA 150 dazu, und der letzte planmäßige Dampfzug wird für den Mai 1967 gemeldet. Seit etlichen Jahrzehnten wurde tagsüber fast stündlich bis 1985 ein vertakteter Verkehr angeboten. Im Güterbereich sah es bei der REG-Linie besser aus. Man fungierte zum einen als Durchgangsstation zwischen östlichem Ruhrgebiet und der Rheingegend bzw. dem Rbf. in Vohwinkel (teilweise auch Umleiterzüge von der Tallinie). Zum anderen gab es vor Ort mit den vielen Firmen einen regen Güterumschlag. Der letzte Planzug für die Fahrgäste fuhr am 27.9.1991, ein Jahr später wurde der Güter-Durchgangsverkehr offiiziell eingestellt. Die Lokstation war für den Rangierverkehr zuständig, bespannte aber “aus der Mitte heraus” auch Personenzüge (einzelne begannen im Bahnhof Mirke). Für die Unterhaltung war eine Bahnmeisterei vorhanden (zwischen den Bm Vohwinkel und Wichlinghausen).
3. Bezeichnungen: Der erste Fahrplan vom 15.9.1879 bezeichnet den Bahnhof als “Elberfeld (Mirke)”. Eine Fahrplantabelle vom 1.5.1897 gibt nun den Namen “Elberfeld Mirke” (ohne Bindestrich) an. In der Reichsbahnzeit nach der Großstatdgründung heißt man ab dem 1.8.1930 nur einfach “Mirke” (ohne Stadt-Zusatz eine bei der DRG durchaus übliche Benennungsform bei Bahnhöfen). Die Wuppertal-Zugabe gilt erst seit der Bundesbahnzeit (1952/53).
4. Stellwerke: Unsere bisherigen Recherchen haben ergeben, dass es in der Reichsbahnzeit in Mirke drei Stellwerke gab. Im Osten stand Mf (Mirke Fahrdienstleiter), an der anderen Bahnhofsausfahrt Mw (Mirke West) und nördlich vom Bahnsteig Mb (b vielleicht für Betriebswerk). Dieses Bauwerk war etwas kleiner, während die anderen Häuser fast baugleich waren. Diese beiden Stellwerke waren bis zur Endzeit des Betriebes vorhanden, Mb wurde früher kassiert. Die Angaben und Daten stammen aus verschiedenen Veröffentlichungen
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