Infoecke: Bahnhof Elberfeld (Ottenbruch)/Wuppertal-Ottenbruch im Überblick
1. Bau und Lage: Der Bahnhof Ottenbruch lag am Standort Km 26,77 an der REG-Linie von Düsseldorf nach Hagen und weiter nach Dortmund (Kilometrierung von D-Derendorf) und wurde in einer ersten Version mit Bau der Rheinischen Strecke als westlicher Bahnhof in Elberfeld anno 1879 in Betrieb genommen. Ein Jahr lang wurde im Bahnhof selber auch der Güterbetrieb abgewickelt, dann gab es östlich ein Frachtenareal mit Anschlussgleisen. Der Personenbahnhof zeichnete sich aus durch das im bergischen Stil erbaute Empfangsgebäude mit einem großen Vordach aus Holzfachwerk (das so ein bisschen die aufkommenden Eisenkonstruktionen imitieren sollte), ähnlich gebaut wurde auch der Bahnsteig gegenüber am Gleis 2. Die Station war bei der Elberfelder Bevölkerung immer beliebt, nicht zuletzt aus der Lage, die nicht so unbedingt typisch für eine Großstadt war. Viele Jahre gab es heiße Diskussionen um die Denkmalwürdigkeit des Ensembles, speziell hinsichtlich der Unterordnung in Landes- oder Bundesrecht. Bis man den Bahnhof am 15. April 1985 endgültig unter Denkmalschutz stellte, war allerdings da schon ein Teil der Fachwerküberdachung abgerissen. Heute wird das Gebäude kulturell genutzt. Derzeit liegen im Bahnhof noch Gleise, die aber nach Baubeginn des Radwanderweges wohl schnell abgetragen werden.
2. Betriebliches: Wie alle andere Bahnhöfe an der Nordbahn war auch Ottenbruch bis auf die Berufstätigen-Züge geprägt von einem eher mäßigen Personenverkehr (abgesehen von den früheren Zeiten in der automobillosen Ära). Im Gütersektor gab es zum einen die Durchgangszüge und zum anderen den Anschlussverkehr im östlich gelegenen Frachtenbereich. Nach der Dampflokzeit (zuletzt mit der Vohwinkler 78 159 im Mai 1967) gab es teilweise Schienenbuskurse zwischen Wt-Wichlinghausen und Wt-Vohwinkel. In den letzten Jahren bis 1985 wurde der Bahnhof ansonsten durch die üblichen Akku-Tw 515/815 ziemlich taktmäßig angefahren, bis zum letzten Alibi-Zugpaar am 27.9.1991.
3. Bezeichnungen: Einer der ersten Fahrpläne gibt den Bahnhof anno 1880 als “Elberfeld (Ottenbruch)” aus. Der Fahrplan von 1888 weist der Station die Bezeichnung “Elberfeld (Ottb.)” zu. In der Übersicht vom 1.5.1897 heißt man “Elberfeld-Ottenbruch”. Nach der Städtevereinigung ist ähnlich wie bei etlichen anderen Bahnhöfen nurmehr die einfache Namensgebung “Ottenbruch” üblich. Seit der Bundesbahn (1952/53) gilt der Zusatz.
4. Stellwerke: Im Bahnhof Ottenbruch gab es früher bei Km 27,090, nördlich der Streckengleise gelegen, das Stellwerk Ot (Ottenbruch, “t” vielleicht auch für Turmstellwerk), in den Unterlagen auch einfach als “O” und auch als “Ob” bezeichnet. Neben der Bedienung der Signale zeichnete das Häuschen speziell für den Güterbereich östlich vom Personentrakt verantwortlich. Später wurde der Abzweig zu den Gütergleisen bei Fahrten vom Bf. Mirke aus per Schutzweiche handbedient. Anstelle eines Stellwerks wurde das Haus wegen der Zugbelegung zunächst als “Bk” (Blockstelle) weiter betrieben. Wiie lange es in Betrieb war, ist uns bisher nicht bekannt. Die Angaben und Daten stammen aus verschiedenen Veröffentlichungen
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