Bahnen- Wuppertal.de Bahnhöfe im Portrait

Remscheid Hbf

Ein Bahnanschluss für Remscheid! Infolge der ungünstigen topografischen Lage als “Stadt auf dem Berg” hatte Remscheid für einen Direktanschluss an eine überregionale Eisenbahnlinie eher schlechte Karten. Umso wichtiger für die Bürger und vor allem die zahlreichen Werkzeugfirmen war dann endlich der Bau der Bahntrasse vom Bahnhof in Barmen-Rittershausen durchs Blombachtal hinauf über Lennep in die Stadt. Diese Linie wurde zum 1. September 1868 zunächst eingleisig eröffnet. Als Standort wird Km 17,80 vom Ausgangspunkt Rittershausen angegeben. Diese Standorteinstufung bezog sich zunächst auf die alte Trasse der sog. Remscheider Linie, die - nördlich vom Bockmühlberg direkt durch Heckinghausen führend - im Bf. Rittershausen zunächst einen eigenen Bahnhof besaß (an der heutigen Straße Auf der Bleiche). Nach unseren Recherchen lag der Nullpunkt an der Weiche zur Einfädelung des schräg verlaufenden Gleises in die Haupttrasse, etwa an der Brücke der heutigen Brändströmstraße. Den Rangierbahnhof gab es zu der Zeit noch nicht. Als 1889 die neue Streckenführung der Remscheider Linie durch die Tunnel am Rauenthal eröffnet wurde, änderte man die Gesamtkilometrierung nicht, sondern verlegte in Rittershausen den neuen Nullpunkt in Richtung der Tunnel, östlich der Wupperbrücke am Höfen. An der Endhaltestelle in Remscheid gab es Personen- und Güteranlagen und wie bei Preußens Bahnen üblich eine kleine Lokstation mit Lokschuppen. Die spätere große Bahnkonkurrenz in Lennep, nur wenige Kilometer östlich von Remscheid gelegen, war in den ersten Jahren nur eine einfachere Zwischenstation, was sich bald änderte.
 

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Die Wehrmachtloks der Reihe V 36 kamen vom Bw Wt-Steinbeck mehr oder minder regelmäßig nach Remscheid und
Solingen. Oft standen sie auch im alten Bw-Areal in Lennep für Dienste bereit. Hier ein Bild vom Verschiebedienst
im Remscheider Hauptbahnhof. In der Seitenansicht wirkt die Lok ziemlich gedrungen und erinnert dazu an britische
 Rangiermaschinen. Die offiziell seit dem 1.1.1968 gültige neue Nummer passt nicht so recht zum alten Wiesel (1970).
Foto Wilfried Sieberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Maschinen der preußischen Reihe G 8.1 waren im bergischen Städtedreieck in den 1960er Jahren planmäßig kaum zu
 sehen. Man konnte sie aber in der Kölner Gegend und im Ruhrgebiet mit noch vielen Exemplaren antreffen. So han-
delt es sich am 15.9.1968 um eine Sonderfahrt mit der 55 2513, die durchs Bergische Land führte und dazu Rem-
scheid auf dem Plan hatte. Leider war der Wettergott an diesem Sonntag den Bahnfreunden nicht so recht geson-
nen. Schaut man auf das alte Dampf-Dame, so ist die typische preußische Silhouette wohl nicht zu übersehen.
Foto VOBA

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine V 100-Maschine in bekannter Altrot-Lackierung, also im früheren DB-Farbkleid der Ursprungsversion, erfreut
 die Bahnfans immer in besonderem Maße (auch wenn zugegebenermaßen die Lok nicht besonders sauber ist). Die
 212 rechts gehört dagegen zu den Kreationen verschiedener Design-Entwürfe, hier ist es das türkis/ozeanblau aus
 den 1970er Jahren. Den Zug mit 211 066 und dem “ typischen Remscheider” konnte man am 30.10.1986 ablichten.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Schneepflug auf der Remscheider Strecke, das kommt nicht alle Tage vor. Aber am 2.2.2010 war es wieder so
weit, denn Verwehungen machten auch dem Bahnbetrieb zu schaffen. Die Garnitur kam von Wt-Oberbarmen und
fuhr nach Solingen Hbf und dann wieder zurück. Ein kleiner Abstecher nach Rd-Bliedinghausen war auch noch drin.
Als Zuglok fungierte die 212 306 der DBG, eine frühere V 100 der DB. Wir staunen über den neuen Hauptbahnhof!?
Foto Peter Hölterhoff

(c) Slg. Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Noch steht in den 1950er Jahren das Gerüst der Bahnhalle, die im Zweiten Weltkrieg in Teilen zerstört wurde. Der
 Bahnsteigzugang verschwindet fast unter dieser großen Konstruktion und rückt die Größenverhältnisse im Ver-
gleich zu neueren Bildern ins richtige Lot. Wer die Brücke noch in Erinnerung hat, wird sehen, dass der Zugang
zum rechten Bahnsteig doch etwas modernisiert wurde. Eine solch luftige Konstruktion wäre für die Modellbahn
an sich ein gutes Vorbild, das die Züge im Bahnhof nicht verdeckt, aber wohl nur etwas für “Löt-Fetischisten”.
Foto BD Wuppertal Sammlung Joachim Bügel

Neue Linien und Bahnhofsausbauten. Genau eineinhalb Jahrzehnte später nach der ersten Bahnanbindung von Remscheid eröffnete man zum 1. September 1883 die Sekundärbahn nordwestlich zum Bezirk Hasten, womit unser Bahnhof eine Durchgangsstation wurde. Die vorhandene Kilometrierung der Strecke von Rittershausen wurde nach Hasten durchgebunden. Zum 15. Juli 1896 wurde südöstlich die sehr kurze Stichstrecke zum Bezirk Bliedinghausen in Betrieb genommen (Km 0,0). Ein wichtiger Meilenstein für das Bahnnetz in der Region war dann die lang ersehnte Eröffnung der Linie nach Solingen über die Müngstener Brücke zum 15. Juli 1897, wodurch sich endlich eine direkte Bahnanbindung an die Rheinstädte - im Speziellen nach Köln und Düsseldorf - ergab. Alle diese den Bahnhof Remscheid betreffenden Streckenerweiterungen sowie die Verlegung eines zweiten Gleises nach Lennep (1892) und Richtung Solingen (1909) führten sukzessive zu verschiedenen Ausbauten der Gleisanlagen und Einrichtungen. Quasi den Höhepunkt der Umbauten erlebte die Station in den Jahren 1910/11 mit den letzen großen Gleisneuverlegungen und dem Bau eines stattlichen Empfangsgebäudes samt Bahnhofshalle. Diese Halle stand übrigens vorher im Elberfelder Bahnhof am Döppersberg, wo etwa zur gleichen Zeit umfangreiche Bahnhofsumbauten mit zwei neuen Hallen samt der Verlegung zweier zusätzlicher Gleise auf der Talachse im Wuppertal anfielen. Die ursprüngliche Lokstation in Remscheid wurde nicht weiter erhalten, hier war der gesamte Lokomotiveinsatz von der Betriebswerkstätte in Lennep übernommen worden (siehe Bw-Seite dort).
 

Gleisplan Bahnhof Remscheid (später Hbf)
(Zustand 1908, Modellbahnepoche 1)
Leider sind wegen der starken Komprimierung die feinen Angaben nur bedingt lesbar. Im Westteil (oben) mit dem Personenbereich gibt es noch am Bahn-
steig die Drehscheibe für die Hastener Züge. In diesem Areal wird es demnächst große Umbauten geben mit der Errichtung des neuen Empfangsgebäudes
und der Bahnhofshalle. Südlich die Güter- und Rangiergleise, die bald teilweise noch verändert werden. Die Trasse nach Solingen rechts ist noch einglei-
sig. Im Ostbahnhof (unten) gibt es Freiladegleise. Linksmittig zweigt die Trasse nach Bliedinghausen ab. Die Linie nach Lennep ist bereits zweigleisig.
Vorlagen (2) Sammlung Zeno Pillmann

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Der stilvolle VT 11.5 steht in nicht zu übersehendem Gegensatz zum ziemlich maroden Zustand einer Hauptstation.
Die große Zeit im TEE-Einsatz ist zum Aufnahmezeitpunkt anno 1974 zwar schon vorbei, aber die Züge erfreuen
sich bei vielen Sonderfahrten eines regen Zuspruchs. Am 18. Mai ging es mal wieder auf der “Bergischen Runde”
durch die drei Großstädte der Region. Gleichzeitig fuhren andere Sonderzüge und in Solingen stand eine Dampflok.
Foto Wilfried Sieberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Fast könnte man meinen: ”Motten umschwärmen das Licht” - aber nicht so ganz, “nur” Eisenbahnfreunde umlagern
die Dampflok. Eine Szene, wie sie Gleichgesinnte wohl unzählige Mal erlebt haben dürften. Bei der Maschine handelt
es sich um die BLE-Elna 146, die beim Museum Bochum-Dahlhausen eingestellt ist. Am 18. Juni 1976 ist eine Fahrt
ins Bergische angesagt. Da die Hattinger Strecke damals noch in Betrieb war, konnte man diese Linie als Zuführung
 nutzen und über Wichlinghausen und Wt-Langerfeld direkt durch das Blombachtal hinauf nach Remscheid fahren.
Foto VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Eine sehr stimmungsvolle Szenerie mit einer 212 wurde hier im Remscheider Hbf. eingefangen. Keine Leute auf dem
Bahnsteig, nur verlassene Fußstapfen. Man spürt förmlich die Eiskälte von ca. minus 10 Grad! Der Güter-Expresszug
 fährt von Remscheid-Lennep nach Hamburg. Eine Aufnahme vom Januar 1985, mit Dank fürs Durchalten in der Kälte.
Foto Zeno Pillmann

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Im attraktiven Altrot der Bundesbahn glänzt trotz fehlender Sonne die 260 568 an der Birgderkamper Brücke, wo es
zum sog. Ostbahnhof im Gesamtareal des Hauptbahnhofes geht (20.6.1981). Die Loks der BR V 60 wurden ab 1955
 in mehreren Serien in Betrieb genommen und sollten die Rangierdampfer ablösen. Manchmal gelang das, aber bei et-
lichen Bahnhöfen sah man jahrelang die Dieselloks in trauter Zweisamkeit mit den schwarzen Loks beim Rangieren.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

F-Züge und Fußballeuphorie in Remscheid? Ersteres hat es hier planmäßig nie gegeben, da lag und liegt die Stadt zu
 abseitig der Fernstrecken. Und die große Zeit der Kicker vor Ort, die ist auch schon lange Zeit vorbei. Aber es geht
 doch irgendwie: Als Erinnerung an die Weltmeister 1954 mit dem Sieg unserer Helden und in Zusammenhang eines
Spliefilms im “Wunder von Bern” wurde der legendäre VT 08 mit einem Weltmeister-Schriftzug versehen. Verschie-
dene Reisen durch Deutschland waren dann angesagt - und auch ein Beusch in der Röntgenstadt (13. Juni 2006).
Foto Wilfried Sieberg

(c) Sammlung Bartel   www.bahnen-wuppertal.de

Das ist das neue Empfangsgebäude in Remscheid, das im August 1911 in Betrieb genommen wurde. Die Aufnahme
 dürfte wohl kurz danach entstanden sein. Man sieht gut die Anordnung des für eine größere Mittelstadt stattlichen
 Traktes in Verbindung zur tiefer liegenden Hallenkonstruktion. Die Bahnhofshalle stammt übrigens her vom Elberfelder
 Bahnhof am Döppersberg, der um diese Zeit auch verändert wurde und zwei neue Hallendächer erhielt. Trubelmäßig
 scheint ja zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht so viel los gewesen zu sein. Es fehlen auch jegliche Droschken ....
Foto Sammlung Norbert Bartel

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Das im Jahre 1956 errichtete neue Empfangsgebäude war jetzt auch nicht besonders “großstädtisch” ausgelegt, so
 mehr nüchtern und im Stil der Zeit. Es hatte aber die damals notwendigen Räume und Einrichtigen, die einen Bahnhof
 der Bundesbahnzeit ausmachten. Der Eisenbahnfreund würde jetzt einfach sagen: Hauptsache es sieht nach Bahn-
hof aus, was man vom neuen Ensemble eben nicht behaupten kann. Die Aufnahme datiert vom 13. Oktober 2002.
Foto Wilfried Sieberg

Eisenbahnbetrieb in der Großstadt Remscheid. Eine neue Dimension der Bahnentwicklung im Raum Remscheid eröffnete sich anno 1929 infolge der umfangreichen kommunalen Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriereviers. Verschiedene umliegende Gemeinden wurden mit Alt-Remscheid zur neuen Großstadt vereinigt und dies mit der Folge für den Bahnverkehr, dass die Stadt plötzlich zwei größere Bahnhöfe besaß: den zentraler gelegenen Hauptbahnhof sowie den Knotenbahnhof in Lennep. Und das bedeutete, dass im Grunde die Station in Lennep “wichtiger” war. Alle Personenzüge, die den Hauptbahnhof anfuhren, berührten auch Lennep, aber nicht umgekehrt. Dazu das mittelgroße Bahnbetriebswerk und das Betriebswagenwerk an der Ausfahrt Richtung Rd-Lüttringhausen, was insgesamt viele Einsatzfahrten bedingte und dadurch in Lennep auch viel Personal beschäftigt war. Güterverladungen und Rangiergleise gab es in beiden Stationen. Betrieblich war der Hauptbahnhof (und eben auch der Lenneper Bahnhof) in den regionalen Verkehr eingebunden mit der Hauptrelation Lennep - Ohligs und mit etlichen Direktkursen nach Düsseldorf und Köln. Auch Eilzugläufe waren darunter, die aber auf der Verbindungsbahn zur Klingenstadt nur unwesentlich flotter unterwegs waren. Im Zweiten Weltkrieg war auch Remscheid stark von den Fliegerangriffen betroffen. Beim großen Luftangriff in der Nacht des 30./31. Juli 1943 wurde dabei in besonderem Maße das Ensemble aus Empfangsgebäude und Bahnhofshalle teilzerstört.
 

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Vorne Wagen, hinten Wagen, und dann noch irgendwie bergauf - unsere Köf der Leistungsklasse III (332/333) wird
 schon richtig auf Trab gehalten. Der Zug ist auf Bedienungstour beim Thyssen-Anschluss im südlichen Bahnhofsbe-
reich. Im Hintergrund erkennen wir die Güterverladung mit dem Schuppen. Auch Ortsunkundige werden den Standort
mit der Zufahrtstraße auf dem Gleisplan unschwer ausmachen können (rechts oben im Plan). Es ist der 25.1.1993.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Winter im Bergischen Land, der kann schon mal kräftig ausfallen und erfordert von den Verantwortlichen der Eisen-
bahn großen Einsatz. Im Güterverkehr sind seit der Liberalisierung der Verkehrsmärkte oft Lokomotiven von Privat-
gesellschaften zu finden. Ihnen wird eine meist größere Einsatz-Flexibilität im Vergleich zur DB AG nachgesagt. Dass
man dabei oft finanziell auf Kante fährt, ist ein anderes Thema und hat zu einem großen “Wirrwarr” an Firmenkon-
struktionen, Eigentumsverhältnissen, Mitarbeiterverträgen und Fahrzeugvarianten geführt. Bei der 203 001 handelt
es sich um einen Umbau-Prototyp des Werkes Stendal, hier am 2.1.2002 als Mietlok bei der EBM-Gesellschaft.
Foto Zeno Pillmann

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Die Zeit des “richtigen” Güterrverkehrs im Raum Remscheid ist schon lange vorbei. Es gibt nurmehr wenige Leistun-
gen, meist sind das Übergabezüge. Neben Privatbahnloks werden von der DB AG durchweg Loks der Reihe 294 ein-
gesetzt. Unter der alten Fußgängerbrücke zum Bahnsteig begegnet uns die gut gepflegte 294 340 mit einer Garnitur
von Hochbordwaggons. Der Zug könnte vom Schrotthändler am Bahnhof Rd-Güldenwerth kommen (27. Juli 2001).
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Ein sogenannter “Nachschuss” mit einer Lok an der Zugspitze ist bei vielen Fotofreunden eher verpönt, da man die
 Lok-Maschine oft nur erahnen kann. Und warum soll man nur Wagen fotografieren, ein Metier, von dem nur wenige
 Hobbyfreunde eine wirkliche Ahnung haben? Sieht man das etwas lok-nüchterner, so schauen fast alle Fotografen
nach Drücken des Auslösers dem Zug nach, den sie gerade abgelichtet haben. Also, die Perspektive vom besagten
 Nachschuss, an sich doch eine ganz übliche Angelegenheit, die es durchaus mal lohnt bildhaft festzuhalten. Wir
 stehen an der Birgderkamper Brücke undd schauen auf einen interessanten, vom Wagentyp und der Ladung, ge-
mischten Frachtenzug. An der Spitze haben wir bei der Vorbeifahrt die 260 409 erkannt, und das am 11.11.1978.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Angesichts des trostlosen Umfeldes kann einem die Lust auf den Urlaub eher vergehen - oder umgekehrt im Sinne
von bloß schnell weg. Der TUI-Ferienexpress mit eigens ausgestatteten und lackierten Waggons war zeitweise ein
 beliebter Zug und eine attraktive Erscheinung. Manchmal ging man auch auf Werbetour zu abseits normaler Rou-
ten gelegenen Strecken bzw. Bahnhöfen. Das Bild im Hbf. konnte am 9.3.1980 fürs Archiv eingefangen werden.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Ralf Händeler   www.bahnen-wuppertal.de

Rauhreif liegt über dem Land und die letzten Dunstschwaden haben sich noch nicht verzogen. Man spürt förmlich,
 wie der Fotograf fröstelnd auf den Auslöser gedrückt hat. Zum Glück für uns, denn es ist eine Szene im Güterbereich des Hauptbahnhofs, jenseits von “212 mit drei Silberlingen”. Es müssen noch Güterwaggons umrangiert und dann zu
 den Firmen-Anschlüssen gebracht werden. Bei der Witterung werden die Dieselloks sicher gleich abdampfen (1993).
Foto Ralf Händeler

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Wir stehen im bezeichneten Ostbahnhof, wie das östliche Areal vom Hauptbahnhof Remscheid mit Gütergleisen und
 Freiladeflächen genannt wurde. Das dort südlich neben der Trasse Richtung Lennep liegende Ausfahrtgleis nach Rd-
Bliedinghausen musste für die Bedienung dieses Frachtenbereichs auch als Ausziehgleis dienen. Im Bild mal keine
 Lok, dafür gibt es aber eine schöne Betriebsszene am Bockkran (28. Februar 1992). Solche Geräte waren notwendig
 für die Umladung zwischen Schiene und Straße. Die filigrane Konstruktion ist eine Herausforderung für Modellbauer!
Foto Peter Hölterhoff

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Nach etwa fünf Jahrzehnten hat der den Remscheider Hauptbahnhof prägende Nachkriegszustand ausgedient. Das
 EG wurde im nüchternen Stil der 1950er Jahre neu aufgebaut, sah aber zum Glück weniger “nach Beton” aus und er-
füllte für lange Zeit übliche Funktionen einer kundenbezogenen Eisenbahnwelt. Das Umfeld hingegen wirkte immer
irgendwie provisorisch, teilweise unansehnlich. Auch die alte Bahnsteigbrücke trug dazu bei, die für die Fotofans
 zwar urig und oft motivbegründend war, aber eben so einen Zustand im zetilichen Nirgendwo vermittelte. Abrissak-
tionen und Neubau wurden unter Beibehaltung des Verkehrs in mehreren Schritten vorgenommen (Anfang 2007).
Foto oben Wilfried Sieberg     Foto unten Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Ein TEE-Triebzug zur “Filiale”, das wär`s gewesen. Vielleicht für eine Hand voll gut betuchter Reisender in der Ge-
gend eine Alternative zum Auto, aber sonst ziemlich utopisch, denn was sollte der Fernverkehrs-Triebwagen auf der
 engbogigen Nebenbahn zwischen dem Hbf. und Rd-Hasten ausrichten? So ist die Szene an der westlichen Ausfahrt
der Hauptstation auch mehr notwendig-gestellt, denn bei einer Sonderfahrt anlässlich des “Kuckucksfestes” am 30.
 Mai 1992 benutzte man die Trasse neben den Hauptgleisen nach Solingen als Ausziehgleis. Der Remscheider Stadt-
teil Hasten wurde übrigens bei der älteren Bevölkerung aufgrund der dort eingerichteten Filial-Kirche so bezeichnet.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Die große weite Welt zu Gast in Remscheid oder sollte gar eine neue Fassung vom “Mord im Orient-Express” gedreht
 werden? Bei einer solchen Zugkomposition kann es sich naürlich nur um eine Sonderleistung handeln, die sich hier ins
 Bergische Land verirrt zu haben scheint. Die Wagen sind toll restauriert und erstrahlen im blau-braun-beigem Glanz
der internationalen Fernzüge. Nur die Loks, da hätte man doch sicher stilvollere finden können oder (27.10.1986)?
Foto Wolfgang Bügel

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Was wären die Bahnen wohl ohne ihre vielen Hilfsfahrzeuge? Klein, aber oho, könnte man bei etlichen dieser Vehikel
 sagen, denn für Prüf- und Unterhaltungsarbeiten rechts und links der Trassen waren und sind sie unabdingbar. Leider
 wurden sie von den Fotofreunden nur am Rande wahrgenommen, oft dann, wenn eben nichts “Richtiges” vor die Linse
 gefahren kam. Beim Gefährt handelt es sich um einen Klv 53 (Kleinwagen mit Verbrennungsmotor, dritte Bauart), von
 denen ab 1963 von der DB 840 Exemplare für die Bahnmeistereien angeschafft wurden (Aufnahme vom 27.12.1993).
Foto Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Unweit vom Hausbahnsteig der Central Station hat sich das Speditionskontor Lassen ein Plätzchen für die Güterbe-
dienung per Bahn eingerichtet. Am trüben Sommertag des 14. Juli 1989 muss sich die 212 096 für einen Rangierein-
satz an die Rampe begeben. Leider kann die - an sich saubere - ozeanblau/beige Farbgebung der Eisenbahnepoche
4 keinen Farbtupfer ins Bild bringen. Dafür hätte man der Maschine das alte rote DB-Kleid besser belassen sollen.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Slg. Wolfgang R. Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Ganz im Osten vom Hauptbahnhof driftet die zweigleisige Trasse in einem Bogen gen Lennep. Hierhin hat sich in den
 1950er Jahren ein Bahnfreund geschlichen, der nahe der Lenneper Straße und unweit der alten Wagenhalle der Stra-
ßenbahn dieses schöne Motiv für sich und uns eingefangen hat. Ziemlich normal in damaliger Zeit ist die preußische
 Zuggarnitur, bestehend aus einer Maschine der Reihe 78.0 und Abteilwagen. Wie früher an vielen städtischen Bahn-
strecken in unseren Landen gibt es hier etliche Schrebergärten, sozusagen ein “Lebenszeichen” jener aufstrebenden
 Nachkriegsepoche. Hinter der Lok biegt ein Anschlussgleis ab, für die Ausfahrt gibt es ein W-Schild (Wartezeichen).
Foto Otto Brauß Sammlung Wolfgang R. Reimann

Nachkriegsentwicklung und Niedergang. In den 1950er Jahren der deutschen Wirtschaftswunderzeit brummte wie in anderen Städten der Bahnverkehr auch im Remscheider Hauptbahnhof mit noch intensivem Güterverkehr. Im Personenbereich wurden nach einigen Jahren die Reste des alten Empfangsgebäudes abgebrochen und 1956 ein neues “Heim” erstellt. Auch kassierte man die Bahnhofshalle, wobei die alte Brücke zum Mittelperron in weiterer Nutzung blieb. Das gesamte Umfeld im und am Bahnhof wurde allerdings nur teilweise restauriert, so dass viele Ecken in der Station für Jahrzehnte weniger einladend und mehr provisiorisch aussahen. Die ab den 1970er Jahren einsetzenden intensiven Rationalisierungs- und Modernisierungsmaßnahmen bei der Bundesbahn haben dann in Remscheid letztendlich voll zugeschlagen. Der Stückgutverkehr wurde wie in den allermeisten Fällen bei der DB auch hier später aufgegeben und Gleisanschlüsse eingestellt. Anno 2008 konnte man nach diversen Abriss- und Umbauaktionen eine quasi neue Station in Betrieb nehmen mit nurmehr zwei Durchgangsgleisen für die Tw 628/928 im Taktverkehr und drei Abstellgleisen “für den Notfall”. Außer den Bahnsteigen ist aber “bahnhofs”mäßig kaum etwas zu entdecken.
 

Gleisplanskizze Bahnhof Remscheid Hbf
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Nicht weit von Remscheid entfernt fuhr früher planmäßig dieser schnieke Zug der alten Reichsbahn. Wahrscheinlich
nicht ganz so perfekt im Outfit, aber bestimmt gut gepflegt - wie das in alten Eisenbahnzeiten selbstverständlich
war. Als “Fliegender Kölner” konnte man ab Mitte der 1930er Jahre bis zum Ausbruch des Krieges von Wt-Elberfeld
in weniger als 4 1/2 Stunden nach Berlin Zoo fahren. So waren auch die Remscheider mit einmal Umsteigen gut an
die Reichshauptstadt angebunden. Westlich in Ohligs hielt der FDt übrigens nicht. Der SVT 137 225 ist natürlich
heute eine Museumsgarnitur, aber ein ganz tolles Fahrzeug in Erinnerung an alte Zeiten (Foto 31. August 1996).
Foto Wilfried Sieberg

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Das ist das Stellwerk Rf am westlichen Bahnhofsteil, das 1974 neu gebaut wurde und drei alte Befehlshäuser er-
setzen konnte. Wobei die Aufgaben sich in den letzten Jahren verändert haben. Im Remscheider Gebiet gibt es nur-
mehr wenige Weichen und Signale zu stellen, dafür ist man aber nach Auflösung verschiedener anderer Stellwerke
verantwortlich für den gesamten Streckenabschnitt von Solingen-Grünewald bis Wuppertal-Rauental. Die 294 856
hat noch einige Rangiermanöver auszuführen, wahrscheinlich für eine Leistung nach Rd-Bliedinghausen (anno 2010).
Foto Peter Hölterhoff

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Die Birgderkamper Brücke ist bestimmt keine Schönheit und Ergebnis der in vielen Städten anzutreffenden aufge-
ständerten Betonstraßenzüge der 1960er und 1970er Jahre. Von ihr aus läßt sich aber der Betrieb im Hauptbahnhof
gut beoachten, oder besser ließ sich anschauen, als es hier noch von Loks und Wagen mehr oder minder wimmelte.
Die Straßenüberführung trennt virtuell das Hauptareal ab vom Ostbahnhof mit seinen Ladegleisen. Mit zwei vier-
achsigen Rungenwaggons hat 212 265 wohl kaum Schwierigkeiten. Auf gezielter Fotopirsch war man im Juli 1977.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Ralf Händeler   www.bahnen-wuppertal.de

Nachmittags gegen 16.00 Uhr wurden die Wagem bei der Spedition Händeler behandelt. Ein spezielles Geschäft der
 Firma war dabei der Export von remscheider Gütern nach Übersee, wobei hierfür täglich ein bis fünf Waggons zu den
 Häfen nach Hamburg und Bremen versandt wurden. Rechts an den Behältern liegt der Zollschuppen, dahinter gibt
es Gebäudeteile für die Lagerung der Frachtgüter und die Büros. Die Aufnahme wurde im Sommer 1993 angefertigt.
Foto Ralf Händeler

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Verlassen und trist die Stimmung im südlichen Bereich vom Hauptbahnhof, wo sich einmal der Güterschuppen (Foto
 oben 2003) an der Ladestraße befand. Somit “eigentlich nicht mehr vorhanden”, aber eben noch da. Es ist in vie-
len Regionen festzustellen, dass Bahngebäude von den Fotofreunden oft erst zur Kenntnis genommen wurden, als
 sie gar nicht mehr in Betrieb standen, nicht selten dann kurz vor dem Abriss. Von einer richtigen “Archivierung” von
 Bauten und Anlagen rechts und links der Gleise kann leider in den seltesten Fällen gesprochen werden. Schade, es
wäre auch für die Stadtgeschichte äußerst lohnenswert gewesen. Am 11.1.1969 sah die Sache hingegen noch et-
was anders aus (Foto unten). Allerdings ist es ein Samstag, und da kann von einem richtigen Betrieb keine Rede
sein. Da es im Schnee keine Fahrspuren gibt, sieht alles mehr nach Päuschen-Phase aus. Hoch interessant einmal
wieder die Automobile. Links im Anschnitt ein Opel Rekord und - ziemlich kompakt - ein Borgward-Lastkraftwagen.
Foto oben Peter Hölterhoff     Foto unten Wolfgang R. Reimann

(c) Wolfgang R. Reimann   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Da wir gerade an der Ladestraße im Hauptbahnhof sind, zwei weitere Bilder von dort. Oben: Auch das Stückgutge-
bäude wird zum Fotozeitpunkt anno 2007 längst nicht mehr benötigt und wird wohl bald moderneren Dingen Platz
 machen müssen. Nicht alltäglich die Szene beim Bild unten. Lokführer und Rangierer haben nicht richtig aufgepasst
und so ist das Malheur passiert (um 1970). Vielleicht mal eine schöne Szene für eine ungenutzte Modellbahnecke!
Foto oben Peter Hölterhoff     Foto unten H. Johann Sammlung Wolfgang R. Reimann

(c) Slg. Wolfgang R. Reimann   


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(c) Ralf Händeler   www.bahnen-wuppertal.de

Einmal nicht eine quasi ewig anzutreffende 212er vor einem Personenzug im Hauptbahnhof von Remscheid, sondern
etwas Gewichtigeres, zumindest was die Atrraktivität für die Fotofreunde angeht. Im Rahmen der Festivitäten zum
 100jährigen Bestehen der Müngstener Brücke im Jahre 1997 gab es zwischen Lennep und Ohligs mit verschiedenen
 Zügen Pendelfahrten fast im Straßenbahntakt. Dafür wurden natürlich einige zusätzliche Zuggarnituren benötigt.
Foto Ralf Händeler

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Der supermoderne Diesel und die Schotterwagen passen gut zum neuen Remscheider Hauptbahnhof. Auf jeden Fall
besser als verrostete und verunkraute Gleise. Bei der Maschine handelt es sich um die 40 CC Voith Maxima, die am
Fototag im Sommer 2010 mehr zur Probe eingesetzt ist, zunächst noch ohne Fahrzeug- und Eigentümerangabe.
Über Formen und Designs lässt sich bekanntlich gut streiten. Auch darüber, ob Loks noch “Gesichter” haben!?
Foto Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Güterbahnhof Remscheid - fast könnte man es meinen ob dieser Ansammlung von Fahrzeugen. Parallel der drei Per-
sonenzuggleise an den Bahnsteigen lagen einige Gütergleise zum Verschub und zur Zusammenstellung der Frachten-
züge. Oft wurden ab hier auch Übergaben behandelt. Die 212er machte ihrem Namen als Vielzwecklok in dieser Hin-
sicht alle Ehre, zuweilen wurden die Güterzüge allerdings mit zwei Maschinen gefahren. Die Köf der Leistungsklasse
 III umkurvt derweil sozusagen die ganze Angelegenheit und wirbelt keck am Bahnsteig entlang, das am 10.3.1993.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Es waren nicht immer drei Silberlinge, was uns dieses Motiv beweist. Der N 5362 besucht mit der 212 275 am 20.
 Mai 1980 den Remscheider Hauptbahnhof. Über dem dritten Wagen erspähen wir ein Gebäude der Bergischen Stahl-
Industrie (BSI), etwa am Abzweig der Hastener Trasse gelegen. Schaut man rechts auf die diversen Gebäudeteile
 westlich vom Empfangsgebäude, so wirkt das hier beim alten Bahnhof alles irgendwie geschustert und provisorisch.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Wir sehen hier quasi ein Erbe der DDR-Reichsbahn, denn als Reihe V 200 wurden ab 1966 diese Maschinen in Be-
trieb genommen. Mit den westdeutschen V 200er hatten sie aber nichts gemeinsam. Wie bei vielen Industriepro-
dukten gab es im damaligen Ostblock zwischen den Staaten eine gewisse Aufteilung, für schwere Dieselloks waren
 vornehmlich russische Werke zuständig. Bald bekam die Lok aufgrund der Herkunft, der Ausmaße und der Betriebs-
geräusche den Beinamen “Taiga-Trommel” verpasst. Heute gibt es noch bei verschiedenen Privatbahngesellschaf-
ten einige Fahrzeuge. Am 29.7.2002 stand die Lok am Bockkran im Hb., ladungsbezogen durchaus “taigamäßig”.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Von der Ast Lennep aus hat sich 86 872 anno 1963 einige Kilometer weiter zum Remscheider Hbf begeben und muss
dort einige Rangierleistungen ausführen. Die formschöne Baureihe 86 war in der Wuppertal-Remscheider Region in
der Dampflokzeit der DB eine vielgesehene Loktype und meistens im Verschub- und Übergabedienst eingesetzt. Die
872 kam über das Bw Wt-Langerfeld noch für eine kurze Zeit zum Bw Wt-Vohwinkel, wo sie im Jahre 1965 schließ-
lich ausgemustert wurde. Mit den geschweißten Wasserkästen und den Scheibenrädern sieht sie in gewisser Weise
 “moderner” aus als ein Großteil der Schwestern, die genietete Behälter und Speichenräder-Drehgestelle besaßen.
Foto Wilfried Sieberg

Literaturtipp bzgl. Angaben zum Hbf. Remscheid (siehe Auflistung im Archiv):
 -
Z.Pillmann/A.Schürings, Von Remscheid Hbf nach Hasten, Verlag A. Kaiß 2009 -
- K.Kaiß, Die Eisenbahnlinie Solingen - Remscheid, Verlag Astrid Kaiß 2001 -

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Anno 2001 wurde im Bereich zum Anschluss Thyssen etwas umgebaut. Zu jener Zeit hatten die 294er mit Rangier-
kupplung viele Güterleistungen in der Region übernommen. Am Zufahrtgleis gibt es extra eine Gleissperre. Die Un-
ordnung am Boden wäre für einen Nachbau auf der Modellbahn eine Herausforderung, damit alles echt aussähe.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Noch ein Bild mit einer Lok der Reihe V 36 (236 225), diesmal vom 3. August 1976. Zu jener Zeit war das Kapitel
der Wehrmachtloks beim Bw Steinbeck bald Geschichte. Nach anfänglichem Einsatz auch im Personenzugverkehr
 mit den Kurzpersonenzügen beschränkten sich die Aufgaben in den letzten Jahren durchweg auf Rangierdienste
sowie Übergabe-/Bauzüge. Mit Raupenlader und Flachwaggon sehen wir somit einen typischer 236er-Einsatz.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Sammlung N. Bartel   www.bahnen-wuppertal.de

Ein tolles altes Bild vom Bahnhofsareal Remscheid. Es stammt von 1928 oder 1929, wo im Umkreis eine wahre Flut
von Luftbildern angefertigt wurde. Man kann gut erkennen, welche Ausmaße die Hauptstation in früheren Zeiten
 umfasste. Ins Auge sticht die große Bahnhofshalle mit den Personengleisen. Links an den Bahnsteigen fuhren bis
 1922 die Personenzüge nach Hasten ab. Die Blickrichtung ist von Südwesten mit guter Ausleuchtung “im Rücken”.
 Vorne im Bild erkennen wir die umfangreichen Fabrikanlagen der Bergischen Stahl Industrie, im Krieg stark zerstört.
Foto Sammlung Norbert Bartel

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Am 27. Mai 2004 hatte sich diese recht seltsam anmutende Zuggarnitur nach Remscheid verirrt und befuhr auch die
 “Schlucht” beim Thyssen-Anschluss. Es handelt sich um einen Hilfszug mit speziellem Wagenmaterial, der aus dieser
 Sicht in Farbe und Form mehr an billige Spielzeugwaggons erinnert. Viele Dienstfahrzeuge der Dieseltraktion sind bei
 der DB AG unter der Reihe 225 zusammengefasst. Die Herkunft als bekannte Streckenlok ist allerdings unübersehbar.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Ralf Händeler     


www.bahnen-wuppertal.de

Zum Werksareal der Fa. Thyssen hatte nicht jeder Bahnfreund so einfach Eintritt, und dann noch mit einer Kamera
in der Hand. Um so mehr freuen wir uns über dieses Firmenalltags-Motiv vom Bereich des Gleisanschlusses, wo es
 fotomäßig ehr eng zugeht und nach Stahl riecht. Im Gleisbereich befanden sich Spitzkehren des am Hang liegenden
 Betriebskomplexes. Die 212 098/V 100 2098 - quasi ein Mädchen für alle Fälle - war jahrzehntelang im Bw Stein-
beck beheimatet. Wir danken der Fa. Thyssen für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung des Fotos (1995).
Foto Ralf Händeler

(c) Theo ten Haaf Slg. Evert Heusinkveld  


    www.bahnen-wuppertal.de

Eine tolle Betriebsaufnahme aus alten Dampflokzeiten vom Hauptbahnhof Remscheid, vermutlich eingefangen 1964
oder 1965. Ein damals typischer Wendezug aus drei Silberlingen mit der preußischen T 18 kommt aus Richtung Len-
nep und fährt über Gleis 1 nun weiter gen Ohligs. Kenner der Szene vermuten als Zugmaschine die 78 134 vom Bw
 Wt-Vohwinkel. Rechts im Hintergrund erkennen wir das Stellwerk Rm (Remscheid Hbf Mitte). Der Richtungsanzeiger
 vorne ist zwar teilweise verdeckt bzw. angeschnitten, lässt aber die alte Bahnhofsromantik mit den Steckschil-
dern aufblühen. Dampflokbilder vom Hbf sind relativ selten, erst mit den V 100 ging das Fotografieren richtig los.
Foto Theo ten Haaf Sammlung Evert Heusinkveld

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Das waren noch Zeiten, als im Hauptbahnhof Remscheid richtige Güterzüge zu bewundern waren und dort auch
 Frachten umgeladen wurden. Nach vollständigem Umbau der Station vor ein paar Jahren ist die Bahnherrlichkeit
 endgültig vorbei. Die V 60/260 ist ein Nachkriegskind der DB (ab 1955/56) und hat auf so vielen Bahnhöfen die
 Dampfrösser ablösen können (wobei im schweren Dienst dann die V 90/290er kamen). Ein Bild vom 31. Juli 1975.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wolfgang R. Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Foto, gemacht von der Bahnsteigbrücke Richtung Aus-
fahrgruppe vom Hauptbahnhof. Wir schauen auf das in T-Form
 - vor 1943 - gebaute neue Stellwerk Rm (Remscheid Mitte), das
 zwischen den Gleisen, ungefähr in Höhe vom alten Stellwerk
 Not (nördlich der Gleise), platziert wurde. Mit dem neu erstell-
ten Gebäude konnte gleichzeitig das ganz östlich befindliche
 Stellwerk Ot ersetzt werden. Links vorne das Bahnsteigende.
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Sozusagen ein Beweis (am 27.9.1980), dass früher auch einige
 Züge über den gängigen Zielbahnhof Solingen-Ohligs hinaus
verkehrten. Beim angegebenen Zugkurs der “Silberlinge” fehlt
 nicht viel und man könnte auf Rundreise durchs Bergische ge-
hen. In etlichen Perioden gab es von Lennep durchgehende
 Verbindungen nach Düsseldorf und Köln (teils als Eilzüge). Bei
 einigen D-Zügen wurden in Ohligs sogar Kurswagen umgestellt.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Ralf Händeler   www.bahnen-wuppertal.de

Sieht nach “alt” aus, aber die Fuhre wurde am 19. Mai 2013 abgelichtet, und zwar im Hauptbahnhof von Remscheid. Neben der
212 376 wird heute noch die V 100 2298 benötigt, zwei richtige Arbeitstiere der früheren DB. Die Station wurde bekanntlich in
den letzten Jahren vollkommen umgebaut und “bahn-reduziert”, was aus solcher Perspektive aber nicht sofort erkennbar ist.
Foto Ralf Händeler 

Remscheid Hbf als Teil der Region Remscheid/Solingen

Infoecke: Bahnhof Remscheid/Remscheid Hauptbahnhof

1. Bau und Lage: Remscheid Hauptbahnhof liegt am Standort Km 17,80 der am 1.9.1868 zwischen Barmen-Rittershausen und Remscheid eröffneten BME-Linie (Kilometrierung von Rittershausen). Durchgangsstation wurde man zum 1.9.1883 mit dem Weiterbau als Sekundärbahn nach Rd-Hasten. Zum 15.7.1896 wurde die Stichstrecke nach Rd-Bliedinghausen eröffnet (km 0,0) und zum 15. 7.1897 die Linie nach Solingen (km 17,74 von Ohligs her). Die anfängliche Lokstation am Endbahnhof wurde zugunsten von Lennep aufgegeben. Entsprechend der Streckenausbauten und des Verkehrszuwachses wurde der Bahnhof in mehreren Schritten sukzessiv vergrößert, schließlich mit Bau eines neuen Empfangsgebäudes samt Bahnhofshalle anno 1910/11. Teilzerstörung dieses Ensembles beim großen Fliegerangriff am 30./31.7.1943. Bau eines neuen Empfangsgebäudes im Jahre 1956 und Abriss der Hallenkonstruktion. In den letzten Jahrzehnten Rückbau der Gleisanlagen in mehreren Schritten und letztlich Aufgabe aller Gütereinrichtungen. Vollständige Umgestaltung des Areals mit Neubau eines von anderen Investoren genutzten Gebäudes mit Mittelbahnsteig bis 2008.

2. Betriebliches: Die Station ist abseits der großen Verkehrsströme angesiedelt und stand auch jahrzehntelang im Schatten des nur wenige Kilometer östlich gelegenen Knotenbahnhofs in (Remscheid-)Lennep. Hauptbahnmäßige Anbindung mit primär regionalen Aufgaben zwischen Barmen-Rittershausen (Wt-Oberbarmen) und Solingen-Ohligs (Hbf. neu) und zeitweise durchgehenden Zügen Lennep - Düsseldorf/Köln. Einige Eilzugkurse waren zu verzeichnen, dazu in verschiedenen Fahrplanperioden ein paar Kurswagenverbindungen nach Nord- und Süddeutschland. Dann gab es den Triebwagen 628/928 im Taktverkehr, heute Bedienung durch Abellio-Tw. Güterumladung gab es für die ortsansässigen Kunden und Verteilung für die Hastener und Bliedinghausener Linie.

3. Bezeichnungen: Mit Eröffnung der Strecke von Barmen-Rittershausen her zum 1.9.1868 heißt die Station einfach “Remscheid”. Die Bezeichnung Hauptbahnhof gibt es seit 1.5.1925 (“Remscheid Hbf”).

4. Stellwerke: In der Länderbahnzeit besaß unser Bahnhof vier Stellwerke: Ot (Ost) an der Ausfahrt vom sog. Ostbahnhof, Not (Nordost) an der Ostausfahrt vom Personenbereich, Mt (Mitte) neben der Hastener Drehscheibe am Bahnsteig und Wt (West) an der Westausfahrt vom Personenbahnhof. Das “t” weist auf ein Turm-Stellwerk hin im Vergleich zu den vorher üblichen einstöckigen, kleineren Gebäuden. Diese vier Bauwerke wurden in der Reichsbahnzeit ersetzt: Rm (Remscheid Mitte) für Ot und Not mit Standort in Höhe von ex-Not, aber südlicher zwischen den Gleisen (Baujahr 1943), Rf (Remscheid Fahrdienstleiter) auf dem Bahnsteig etwa in Höhe von ex-Mt (Bj. 1943, dieses wurde im Krieg teilzerstört und hieß offenbar später einfach “Rd”) sowie Rw (Remscheid West) etwa am Standort ex-Wt (Bj. 1927). Diese drei Stellwerke wurden bei der Bundesbahn anno 1974 aufgegeben zugunsten des neuen Gebäudes Rf (Remscheid Fahrdienstleiter) etwa am Standort vom ex-Rw an der westlichen Ausfahrt. Das neue Rf ist noch in Betrieb und zuständig für den gesamten Streckenbereich zwischen Wuppertal-Rauental (-> Oberbarmen Of) und bis hinter Solingen-Grünewald (-> Ohligs Sof).
Die Angaben und Daten stammen aus verschiedenen Veröffentlichungen
Wir danken unserem Remscheid-Experten Zeno Pillmann für etliche Detailinfos

Bahnhöfe in der Bundesbahndirektion Wuppertal mit eigenen Seiten (Region)
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