Bahnen- Wuppertal.de Bahnknoten im Portrait

Siegen
Bahnhof Siegen Hbf    Bw Siegen    Umgebung

Siegen als Eisenbahnknoten: Beginn und Ausbau
Die Stadt Siegen und das umliegende so bezeichnete Siegerland sind geprägt vom westwärts zum Rhein strebenden Fluss Sieg, und der gesamte Raum ist historisch gesehen altes Industrieland. Verschiedene Gruben mit wertvollen Rohstoffen (Erze) haben nach der handwerklich orientierten Phase der Materialherstellung und -bearbeitung im Zuge der Industrialisierung zu einem weitverzweigten Netz von metallerzeugenden und metallverarbeiteten Betrieben geführt. Der Aufschwung der verkehswegemäßig jetzt nicht optimal liegenden Gegend ist natürlich stark begleitet worden vom Bau der Eisenbahnstrecken. In Siegen begann das Zeitalter der schnaubenden Dampfrösser im Jahre 1861, und zwar zeitlich von verschiedenen Richtungen bzw. Bahngesellschaften. Zuerst wurde man vom Westen her erschlossen durch die Deutz-Gießener Bahngesellschaft bzw. Nachfolgerin Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft (CME), als die vom Rhein her führende Trasse von Betzdorf aus nach Siegen verlängert wurde (10.1.1861). Wenige Monate später zum 6.8.1861 erreichte der von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft (BME) erstellte Schienenstrang auch von Norden durchs Lennetal her die Stadt, wobei die Linien aber zunächst als jeweilige Endpunkte der Bahnstrecken fungierten. Wie damals üblich gab es getrennte Güter- und Lokbehandlungsanlagen, während man personenmäßig bereits ein gemeinsames Empfangsgebäude nutzte. Aus den Anlagen für die Lokomotiven entwickelte sich dann später auf dem CME-Areal das uns bekannte Bw Siegen etwas westlich gegenüber von den Bahnsteigen, während auf dem BME-Areal östlich gegenüber vom Personenbereich die ausgedehnte Ausbesserungswerkstätte erbaut wurde. Eine direkte Verbindung Hagen - Siegen - Dillenburg gab es aber noch nicht, sodass diesbezügliche Züge über Siegen umständlich nach Betzdorf fahren mussten und ab da mittels Kopfmachen nach Haiger gelangten (gebaut durch die Deutz - Gießener Eisenbahn anno 1862). Eine direkte Verbindung vom Märkischen ins Hessische wurde erst im Jahre 1915(!) eröffnet, als man zwischen Weidenau und Haiger eine Umgehungstrasse erstellte, die die Route über Betzdorf um etwa 30 Kilometer verkürzte. Im Bahnhof Siegen Ost wurde dieser Strang mit der Linie vom Hauptbahnhof verknüpft, wobei ein Bergrücken mit zwei übereinander liegenden Tunnel durchstoßen wurde. Die direkte Route nach Süden war zwar weniger wichtig für den Personenverkehr (der Hbf Siegen würde dadurch bekanntlich umfahren), aber umso mehr bedeutsam für den Güterverkehr, da nun sozusagen auf einer “ungebremsten Rollbahn” die Frachtenzüge zwischen dem Ruhrgebiet und Hessen/Bayern verkehren konnten. Bei Eröffnung der Trasse 1915 plante man gar, die Linie zwischen Weidenau/Siegen und Dillenburg viergleisig auszubauen!
 

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bw Siegen
Zoogeschichten aus dem Bw Siegen: ein “Jumbo” trifft auf das “Steppenpferd”. Die 24 009 war aber in den deutschen Landen
weniger in den Steppen unterwegs, sondern avancierte ab Herbst 1972 mehr zum “bunten Hund”. Denn da wurde die Einheitslok
von der DDR-Reichsbahn erworben und war dann auf vielen Strecken in Westdeutschland unterwegs (Foto am 2. März 1975).
Foto Wolfgang Bügel

(c) Slg. Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Siegen Hbf
Klassische DB-Dampfzeit der (Modellbahn-) Epoche 3 und ein ordentlich gestriegeltes Dampfross. Dies ist festzuhalten, als uns
der Meister am 7.4.1960 auf seine Tour ins Siegerland mitgenommen hat. Die 03.10er vom Bw Hagen-Eckesey kommen über die
 Ruhr-Sieg-Strecke nach Siegen, wo die weiterfahrenden Züge Richtung Gießen/Frankfurt in der Regel umspannen mussten.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Bw Siegen
“Rhein-Ruhr-Outfit im Siegerland”, so könnte man das Motiv bezeichnen. Einige Maschinen der Reihe 111 wurden mit einer ent-
sprechenden Farbgebung der Waggons für den S-Bahnbetrieb an Rhein, Ruhr und Wupper mit dem sichtbaren Farbkleid ausge-
stattet. Aufgrund der Umläufe, der Werbebeschriftungen und des Wagenparks gab es nur bedingt stilreine Züge, zumindest nicht
 konsequent während eines längeren Zeitraums. So kamen die Loks auch vor den üblichen Zügen zum Einsatz (Bw Siegen 1987).
Foto Zeno Pillmann

Gleisplanskizze Bahnhof Siegen Hbf und Lage Bahnbetriebswerk/AW
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

(c) Christoph Riedel   www.bahnen-wuppertal.de

Region: Bf. Kreuztal
Die Eisenbahn-Zeiten haben sich gewaltig verändert - und das Stellwerk Kreuztal Nord (Kn) fristet mittlerweile ein Dornröschen-
Dasein. Bis 1965 verräucherten die schweren Jumbo-Dampfrösser die Gegend und nun geht es ökologisch-sauberer zu. Moderne
 Triebzüge von Privatbahngesellschaften haben zusammen mit Garnituren der DB AG das Regiment übernommen und bieten ein
komfortables Reisen. Wenn auch auf der kurvenreichen Ruhr-Sieg-Strecke sich die Fahrzeiten immer noch in Grenzen halten. ET
23008 im Bahnhof von Kreuztal am 2. Mai 2009. Kreuztal ist bahnmäßig von Norden her gesehen das “Tor zum Siegerland”.
Foto Christoph Riedel

(c) Christoph Riedel   www.bahnen-wuppertal.de

Region: Bf. Eiserfeld
Eiserfeld liegt an der Bahnlinie von Siegen nach Betzdorf im Siegtal und ist alte Industriegegend. Orte wie diese sind in ihrer
 Entwicklung stark durch die Eisenbahnen mitgeprägt worden. Die Neubaureihe E 40 ist ursprünglich mehr für den mittelschweren
 Güterzugdienst konzipiert worden, war aber infolge der Vermischung der Traktionsarten bald auch im Personenverkehr zu finden.
Die Nr. 650 stammt vom Jahre 1966 und sieht hier leidlich mitgenommen aus. Die Aufnahme datiert vom warmen 11. Juli 1985.
Der “hohe Turm” im Hintergrund ist ein Pfeiler der mächtigen Straßenbrücke der (topografisch auch anspruchsvollen) A 45.
Foto Christoph Riedel

Eisenbahnen in Siegen: Nachkriegsentwicklung und Neuzeit
Im aufstrebenden Wirtschaftswunderland nach dem Krieg war die Strecke von der Ruhr an die Dill eine der wichtigsten Gütermagistralen der Bundesbahn und wurde auch bei Bahnfreunden ein Synonym für den Schwerlastverkehr mit Einsatz der “Jumbos”. Etliche Betriebswerke entlang der Gesamtrasse waren stark durch ihre 44er-Bestände geprägt (wie Hagen-Vorhalle, Altenhundem oder Dillenburg). Siegen Hbf lag in dieser Beziehung etwas abseitig, aber die Bestände vom Bw Siegen trugen natürlich bei den Personenzügen auch ihr Scherflein bei. Gerade unter dem Aspekt des umfangreichen Güterverkehrs auf der besagten Gesamtlinie war die Elektrifizierung zum 14. Mai 1965 ein wichtiger Meilenstein, wodurch zahlreiche schwere Dampflokomotiven schlagartig ihre Daseinsberechtigung verloren. Es gab zwei Sonderzüge an diesem Tag, die sich von Düsseldorf über Wuppertal (Direktionssitz) und von Frankfurt (M) im Hbf Siegen trafen. Zugmaschinen waren die “Rheingoldloks” E 10 1270 und 1312. Von den betriebstechnischen Abläufen im Personenverkehr her sind Siegen und die Umgebung - abgesehen von einem notwendigen Lok- bzw. Richtungswechsel im Hbf - schon immer stark von der topografischen Lage der Mittelgebirgsgegend geprägt, die durch die diversen Flusstäler und Höhenrücken eine aufwändigere Trassierung notwendig machten und eher mäßige Fahrzeiten erlaub(t)en). Von einem “richtig-bedeutenden” Fernverkehr in der Region kann somit kaum gesprochen werden und Verbindungen liefen immer vor dem Hintergrund von Nebenfernstrecken - auch wenn es zeitweise weiterführende D-Züge und Interregios gab. Heute gibt es Richtung Köln, Hagen und Gießen unterschiedliche Regionalangebote mit vertakteter Anbindung. Das früher bedeutsame Ausbesserungswerk in Siegen wurde bis Anfang der 1980er Jahre vollständig abgerissen, das Bw hingegen konnte noch sehr lange seine Eigenständigkeit bewahren. Nach Aufgabe der Direktion Wuppertal wurde man 1974 der BD Essen zugeschlagen und erlebte gar noch die neue Zeit mit der DB AG. Die Selbstständigkeit war aber dann anno 1997 auch zu Ende. Das Werk gilt heute als Stützpunkt für die regionalen Fahrzeuge und hat sich bei vielen Eisenbahnfreunden als Museums-Bw einen Namen gemacht. Neben der Staatsbahn war die Region - samt einer Straßenbahn - durch verschiedene Privatbahnen erschlossen (Eisern-Siegener Kleinbahn, Siegener Kreisbahn und Kleinbahn Weidenau-Deuz-Irmgarteichen), deren Strecken heute in weiten Teilen weiterhin gütermäßig von der Kreisbahn Siegen - Wittgenstein betrieben werden.
 

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Das bedeutende Bw Siegen begründete seine Stellung stark aus den hier stattfindenden Umspanndiensten, weil
der Personenbahnhof im Zuge der wichtigen Verbindung von Hagen nach Dillenburg als Kopfstation fungiert. Dazu
 kamen natürlich viele Güterzugleistungen und Rangierdienste in der industriereichen Region des Siegerlandes. Das
 Bahnwerk konnte sich sogar bis in die Zeiten der DB AG retten. Anno 1975 ist die Dampflokherrlichkeit bald vorbei.
Aber noch kommen vom nahen Bw Betzdorf einige Dampfer zum Wenden ins Bw. Hier bewundern wir die 044 592.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Slg. Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Wir haben im Jahre 1953 eine Fototour zum Hauptbahnhof in Siegen unternommen, wo uns dieses prächtige Stell-
dichein von Zügen der frühen Bundesbahn geboten wird. Aber “neu” ist hier kaum etwas, denn Lokomotiven und
 Wagen spiegeln die Vorkriegszeit wieder. In Bildmitte die 39 128 mit einem D-Zug Richtung Gießen. Daneben steht
 eine weitere preußische P 10, die vielleicht von dort her gekommen ist. Aufgrund der historischen Lage der Haupt-
station in Siegen mussten/müssen die Personenzüge auf der Relation Hagen - Frankfurt bzw. umgekehrt hier Kopf
 machen und bewirkten früher viele Umspanndienste. Die direkte Verbindungsstrecke Weidenau - Haiger wurde erst
1915 angelegt, war aber äußerst wichtig für die Massen von durchlaufenden Güterzügen der Ruhr-Sieg-Linie. Über
dem Bahnsteigdach erkennt man soeben das Bw mit dem Wasserturm. Links im Bild am Kopfgleis steht abfahrbe-
reit 93 926 (preußische T 14.1) mit einem Personenzug. Diese Loktype war in der Region sehr verbreitet und ideal
geeignet für die steigungs- und kurvenreichen Routen im Schnittpunkt von Sieger-, Wittgensteiner und Sauerland.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Christoph Riedel   www.bahnen-wuppertal.de

Sage einer, ein Lokschuppen sei eine “große Angelegenheit”. Wenn man die Straßenbrücke betrachtet, scheinen
hier verschiedene Maßstäbe vorzuliegen .... Die Bw-Anlagen sind zwar noch vorhanden, aber die Zeiten haben
sich im Bw Siegen stark verändert und alte Fahrzeuge müssen sich mit Museumsstatus zufrieden geben. Ver-
schiedene moderne Triebwagen prägen offensichtlich den Nahverkehr - und man muss zugeben, die attraktive
 Farbgebung gibt der Szenerie die notwendige Würze, an diesem wetterbezogen eher mäßigen Tag (5.1.2006).
Foto Christoph Riedel

(c) Christoph Riedel   www.bahnen-wuppertal.de

Das ist der Bahnalltag in den 1980er Jahren, bevor neue Züge und Loks den Regionalverkehr modernisieren halfen.
Eine E 10 in Kastenform aus dem Jahre 1963 und die überall vorfindlichen Silberlinge prägen das damalige Niveau
des Reiseverkehrs (2.5.1988). Im Bahnhof Siegen gibt es wegen der speziellen Richtungslage sowohl Durchgangs-
 als auch Kopfgleise, insgesamt aber verhältnismäßig wenige. Eine “Eisenbahnerstadt” ist Siegen längst nicht mehr.
Foto Christoph Riedel

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Im ehemaligen Betriebswerk Siegen sind etliche Museumsfahrzeuge beheimatet, nicht selten wird das Bw dazu
von anderen Sonderfahrzeugen besucht resp. es gibt Ausstellungen. Die E 04 20 gehört auch zu dieser Museums-
flotte von schon lange ausgemusterten Baureihen. Bei der Bundesbahn waren die Maschinen für viele Jahre um
München herum eingesetzt, Anfang der 1970er Jahre wurden diese zur Überraschung der meisten Eisenbahnfans
noch nach Norddeutschland umbeheimatet (Bw Osnabrück Hbf). Man traf sie planmäßig mit Zügen im nördlichen
 Ruhrgebiet, und die Loks waren in unseren Breitengraden deshalb doch keine richtigen Exoten mehr (10.8.1986).
Foto Zeno Pillmann

(c) Gerhard Moll   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Stelldichein zweier markanter Gesichter im Bw Siegen Anfang der 1960er Jahre, so richtig etwas für den Foto-
archiv-Jubel. Um die Zeit herum kann man beide Lokreihen als typisch für die bergisch-märkische Region ansehen.
Die 03 1001 ist natürlich vom Bw Hagen-Eck an die Sieg gekommen und musste wahrscheinlich durch den Lok-
wechsel im Hbf einer anderen Maschine ihren Zug überlassen. Im Betriebswerk restauriert, ein kleines Päuschen,
 dann kann es wieder nach Norden gehen. Die 93 998 ist vom Bw Erndtebrück aus auf Tour nach Siegen gegangen.
Foto Gerhard Moll

(c) Christoph Riedel   www.bahnen-wuppertal.de

Die Lok hat auch schon bessere Fernverkehrs-Zeiten gesehen und muss sich jetzt mit eher mäßigen Verbindun-
gen und Fahrzeiten begnügen. Es handelt sich um die IC-Lok 110 504, die zu den Maschinen der Reihe E 10 ge-
hören, die direkt mit der neuen Computernummer abgeliefert wurden (1968). Da im Hbf Siegen etliche Züge en-
den resp. beginnen beziehungsweisen durch die Lage umgespannt werden müssen, sind dort immer schon einzel-
ne Lokomotiven herumgefahren oder waren im Gleisfeld abgestellt. Die Aufnahme datiert vom 27. Februar 1995.
Foto Christoph Riedel

(c) Gerhard Moll   www.bahnen-wuppertal.de

 Für lange Zeit eine ganz typische Situation im Hauptbahnhof Siegen und für die Fotofans ein gefundenes Fressen:
Dampflokomotiven der Reihe 39 treffen sich an den Bahnsteigen. Da hier wegen des Verlaufs der Ruhr-Sieg-Route
 vielfach umgespannt werden musste, aber kein Kopfbahnhof vorlag, spielte sich der normale Durchgangsverkehr
 etwas spezieller ab. Deshalb war es nichts Außergewöhnliches, dass die großen Rösser oft nebeneinander standen.
 Sowohl 39 123 als auch Nr. 050 sind am Aufnahmetag im Sommer 1959 im hessischen Bw Dillenburg beheimatet.
Foto Gerhard Moll

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Eng eingekeilt zwischen Drehscheibe und Arbeitsstand steht sie, die 044 953 aus Betzdorf - und dann auch eher
ungünstig im Licht (1975). Aber für die jungen Eisenbahnfreunde natürlich ein gefundene Beigabe für die Archiv-
Einspeisung, denn mit den Dampfrössern geht es bald zu Ende. Rechts steht die 212 162 am heimischen Herd.
Die Reihe war nach der eigentlichen Dampfzeit auf vielen Linien im Sieger- und Wittgensteiner Land anzutreffen.
Foto Zeno Pillmann

(c) Christoph Riedel   www.bahnen-wuppertal.de

Ein “Gespann”, wie es die Modellbahner lieben, denn hier könnte man locker einen Dummy einsetzen und die Fuhre
ab und zu mal verschieben. Beim Bw Siegen entdecken wir am 2. Mai 1988 die Einheit von 150 059 und eine 140er
mit einem Gerätewaggon dazwischen. Nach der Dampflokzeit 1965 waren die E 50 bekanntlich mit ein Rückgrat im
 schweren Güterzugverkehr auf der Ruhr-Sieg-Strecke, fuhren aber in der Regel auf der Umgehungstrasse am Hbf
 Siegen vorbei. Die treue Ellok der DB wurde 1961 gebaut und zeigt noch viele Elemente der Ursprungsausführung.
Foto Christoph Riedel

(c) Slg. Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Hier ein Blick aus westlicher Richtung auf den Hbf Siegen. Die Szenerie wird stark dominiert von den großflächigen
 Hallengebäuden des Ausbesserungswerkes. Am Bahnsteigende steht das Fahrdienstleiterstellwek Sf, wo gerade die
39 130 mit dem E 784 vorbei fährt. Die Maschine ist zum Aufnahmezeitpunkt im Jahre 1953 beim Bw Dillenburg be-
heimatet. Das Werk war lange Zeit eine typische Heimat für die mit schwierigem Gelände vertrauten P 10-Rösser.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Joachim Bügel

(c) Christoph Riedel   www.bahnen-wuppertal.de

Das Betriebswerk Siegen hat bekanntlich bessere Zeiten gesehen, sowohl was die interessanten Fahrzeuge an-
geht als auch was die Intensität des (Dampf)Lokbetriebes ausmacht. Als Standort regionaler Betriebsmittel hat es
bei der DB allerdings lange Zeit überlebt - im Gegensatz zu den meisten mittleren Werken im gesamten Raum der
 früheren BD Wuppertal. Gibt es auch keine “richtig großen” Loks mehr zu warten, dann können die kleineren Wiesel
 auch ihren Reiz haben. Der Schuppen im Werk macht auf jeden Fall am 2. Mai 1988 einen recht guten Eindruck.
Foto Christoph Riedel

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Wieder ist ein Personenzug aus dem Wittgensteiner Land im Bahnhof von Siegen angekommen. Anfang der 1960er
Jahre gehörte es zum normalen Bahnalltag in der Region, dass hier Maschinen der Baureihe T 14.1 als Zuglok dien-
ten. Die robuste alternde Dame 93 941 ist zum Zeitpunkt der Aufnahme im Betriebswerk Erndtebrück beheimatet.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

An den Ausfahrtgleisen vom Betriebswerk resp. in Höhe des Bahnsteigendes wurde diese markante Stellwerk “Ss”
 (Siegen Süd) angesiedelt. Etwas ungewöhnlich für solche Bahnhäuser ist das Farboutfit, aber sonst ein ergiebiges
Vorbild für einen Modellbahnnachbau. Lok 111 164 und Schwester 137 machen sich für den Einsatz klar (1987).
Foto Zeno Pillmann

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Das Bw Betzdorf gehörte zu den wenigen Betriebswerken der Bundesbahn, bei denen noch ziemlich lange Dampf-
loks beheimatet waren. Zum Schluss gab es dabei allerdings nur noch bestimmte Baureihen zu verzeichnen. Dazu
gehörten die “Jumbos” der Reihe 44, die aber hier im Siegerland kaum noch Höchstleistungen zu erbringen hatten
(was bekanntlich vor der Elektrifizierung der Ruhr-Sieg-Strecke im Mai 1965 vollkommen anders war ...). Es gab
 hingegen noch einzelne Bespannungen von Personenzügen, was auf dem Netz der DB damals eher selten war. Auf
 dem Stumpfgleis 2 im Hbf Siegen macht sich die 044 592 mit ihrem P-Zug auf die Rückfahrt durchs Siegtal (1974).
Foto Wilfried Sieberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Angesichts dieses Fotos (1966) muss sich der Eisenbahnfreund schon den Vorwurf gefallen lassen, man würde sich
nur mit Schrott beschäftigen. Der wahre Fan sieht das natürlich ganz anders und kann über die Unwissenheit so
 mancher Zeitgenossen nur grunzen. Es handelt sich um die preußische T 3, die jahrelang bei der Lokführerschule
im Bezirk Wt-Clausen als Anschauungsobjekt ausgestellt war. Die Lok wurde 1883 bei Henschel in Cassel gebaut
und kam zur KED Cöln rechtsrheinisch, ab 1899 dann nach Elberfeld. Bereits 1923 wurde sie als Werklok 004 zum
 AW Siegen verdonnert, wo sie bis zur Reise in die Schwebebahnstadt blieb. Das Ross hat also nie eine Reichsbahn-
nummer bekommen, obwol in der Literatur einige Gerüchte kursieren. Schildersammler, habt Ihr etwas vergessen?
Foto VOBA

In die Region: ein paar Motive von den Eisenbahnen in und um Siegen

(  c) Zeno Pillmann          

           www.bahnen-wuppertal.de

Bahnhof Kreuztal
Nach Aufgabe des schweren Güterbetriebes mit Dampfrössern auf der Ruhr-Sieg-Strecke haben sich die Bahnan-
lagen entlang der Linie zum Teil stark verändert. Von der einstigen Bw-Herrlichkeit oder großen Rangierbahnhöfen
ist nicht mehr viel übrig. Kreuztal ist aber weiterhin Abzweigbahnhof, wo man mit einer modernen “Rothaarbahn”
 durchs Wittgensteiner Land nach Hessen fahren kann. Der S-Bahnlook der 111 120 tut dem Motiv sehr gut (1986).
Foto Zeno Pillmann

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Bahnhof Niederschelden
Das Siegerland ist altes Industrieland, das ist heute nur noch in geringerem Rahmen sichtbar. Viele großen Werke
 mussten schließen. Entlang der Bahnlinien liegende Betriebe hatten natürlich fast alle Gleisanschlüsse, teilweise
mit ausgedehnteren Gleisanlagen und auch eigenen Werkloks. Wir stehen anno 1975 im Bahnhof Niederschelden,
etwa acht Kilometer westlich vom Hauptbahnhof Siegen. Sozusagen im “alten Grenzbahnhof” zwischen den Di-
rektionen Wuppertal und Mainz (die es zur damaligen Zeit beide nicht mehr gab). Beim bekannten Stahlwerk der
 Südwestfalen AG erkennen wir die 052 626 vom Bw Betzdorf mit Vorspannlok 260 894 vom Betriebswerk Siegen.
Alte beliebte Lokfarben aus der klassischen DB-Zeit - und auch ein ergiebiges Vorbild als Modellbahnkomposition!
Foto Wilfried Sieberg

Oben: Gleisplanskizze Abzweigbahnhof Hüttental-Weidenau
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)

Zwei Gleispläne derjenigen Bahnhöfe, die mit Siegen Hbf zusammen in der Region ein Streckendreieck bilden und
die durch die direkte Verbindung untereinander das Kopfmachen im Hauptbahnhof Siegen umgehen. Die doppel-
gleisige, für den schweren Güterverkehr Ruhrgebiet - Süddeutschland (sogenannte Ruhr-Sieg-Strecke) unge-
mein wichtige direkte Trasse wurde zwischen Weidenau und Haiger erst im Jahre 1915 in Betrieb genommen.

Unten: Gleisplanskizze Abzweigbahnhof Siegen Ost
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)

Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

(c) Slg. Gerhard Moll   www.bahnen-wuppertal.de

Bahnhof Weidenau Nord
Ein Jumbo der Reihe 44 und die Zechengebäude im Hintergrund - an sich ein typisches regionenspezifisches Bild
aus den großen Dampfzeiten bis 1965. Das Siegerland ist altes “Arbeitsland” mit Bergbauanlagen (Erze) und vielen
metallerzeugenden und -verarbeitenden Firmen. Der Haltepunkt in Weidenau zwischen Kreuztal und Siegen ist ein
Kind der unmittelbaren Nachkriegszeit im auflebenden “Wirtschaftswunder”, doch zum Aufnahmezeitpunkt am 14.
 Oktober 1961 kommen etliche Mitarbeiter auch schon mit ihrem neuen Pkw. Die 44 1666 ist vom Bw Altenhundem.
Foto Wolfgang Kölsch Sammlung Gerhard Moll

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Bw Betzdorf
Betzdorf ist Abzweigbahnhof in der historischen Dimension der Direktverbindung vom Siegtal nach Haiger/Dillen-
burg. Diese Linie hat heute nur untergeordnete Bedeutung (insb. seit der Direktverbindung der Güterrollbahn von
Weidenau nach Haiger 1915). Die Gegend gehörte nur Anfang der 1970er Jahre zur Direktion Wuppertal, als die
in Abwicklung befindliche Direktion Mainz hier kurzfristig noch Streckenteile an die Schwebebahnstadt abgeben
 musste. Da im Betriebswerk noch bis 1975 Dampfloks stationiert waren (Foto), geriet die Gegend zunehmend ins
Visier der Eisenbahnfreunde. Das Bw lag allerdings etwas ungünstig eingezwängt zwischen Gleisen und Berghang
und war für Fans mehr “fotounfreundlich”, zumal die Dampfrösser meist verkehrt herum im Schuppen standen.
Foto Wilfried Sieberg

Literaturtipp: Menschen - Züge - Bahnstationen Eisenbahnen im Siegerland
von Dieter Tröps und Jürgen Kalitzki, Druckhaus Vorländer, Siegen 1996

(c) Gerhard Moll   www.bahnen-wuppertal.de

zwischen Siegen Ost und Niederdelfen
Mit mächtigen Auspuffschlägen ist die 50 610 vom Bw Siegen heute im Schiebedienst zugange. Wir stehen am
16.6.1961 im Streckenabschnitt zwischen Siegen Ost und Niederdelfen an der Trasse Richtung Dillenburg. Wie
auch im Nordteil auf der Rollbahn bei Welschen-Ennest (Einzug Lenne/Sieg) gibt es hier ebenfalls einen größeren
 Rampenabschnitt zum Rudersdorfer Tunnel hinauf, wo sich die Wasserscheide von Sieg und Dill befindet und es
nach Hessen geht. Für die heutigen starken Loks no problem, aber in der Dampfzeit eine große Herausforderung.
Foto Gerhard Moll

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

in Siegen
Der “Rote Elch” - so die Bezeichnung eines Nürnberger Modellbahnherstellers für die Baureihe 221 - hat wahrlich
bessere Zeiten gesehen, als sich mit solch einer Gurkenfuhre abzumühen. Die Lok wurde als V 200 107 im Jahre
1963 abgeliefert und war als Unterreihe stärker motorisiert (2.700 PS) als die klassische V 200.0 aus den 1950er
 Jahren mit 2.200 PS. Die Proportionen waren leicht verändert und es gab eine steilere Frontpartie, aber natürlich
mit dem zeitlosen V-Design. Neben hochwertigen Fernzügen gab es dann auch Planeinsätze vor Güterzügen oder
im Regionalverkehr. Anlässlich einer Veranstaltung in Siegen am 10.8.1986 fand man wohl keine andere Wagen-
garnitur als den Museumszug aus Bochum. Man bot einige Pendelfahrten zwischen Siegen Hbf und Erndtebrück.
Foto Zeno Pillmann

(c) Gerhard Moll   www.bahnen-wuppertal.de

Bahnhof Kreuztal
Am Fototag des 7.3.1964 sind an der Ruhr-Sieg-Strecke die Elektrifizierungsarbeiten zwar schon voll im Gange,
 aber die starken Rösser sind noch täglich zwischen kurzer Verschnaufpause und Leistungsgrenze im Einsatz. Wir
 stehen im Bahnhof von Kreuztal und genießen in voller Pracht die Faszination des Dampflokbetriebes. Ein schwerer
 Schotterzug muss nördlich zum Scheitelbereich bei Welschen-Ennest (Einzugsgebiet Lenne/Sieg) nachgeschoben
 werden. Dafür wird die 44 901 aus dem “Großstall Altenhundem” benötigt. In einem Jahr wird sie auf “z” gestellt.
Fotos (2) Gerhard Moll

(c) Gerhard Moll   www.bahnen-wuppertal.de

Bahnhöfe in der Bundesbahndirektion Wuppertal mit eigenen Seiten (Region)
Dieringhsn  Düsseldorf Hbf  Hagen Hbf  Radevormwald  Remscheid Hbf  Rd-Lennep  Rd-Lüttringhsn  Schwelm  Siegen  Sol-Ohligs
aa
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Bahnhöfe außerhalb der Bundesbahndirektion Wuppertal mit eigenen oder Kurzportrait-Seiten (angrenzende Region)
Hamm (Westf)        Köln-Deutz        Köln Hbf        Köln diverse
 

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