Bahnen- Wuppertal.de Bahnbetriebswerke im Portrait


Bahnbetriebswerk Elberfeld-Mirke

Diese Bahnbetriebswerkstätte befand sich an der Rheinischen Strecke bei deren Elberfelder- ”Hauptbahnhof” in Mirke und wurde als Lokstation mit der Eröffnung der Strecke 1879 eingerichtet. Bei der westlichen Ausfahrt, nördlich der Gleise, lag an der Juliusstraße das kleine Depot mit Drehscheibe und einem sechsständigen Rundschuppen. Dazu gab es mehrere Bekohlungsgleise. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Abstellgleise etwas umgebaut. Da die Nordbahn nie den großen Verkehr aufwies, sind auch die Bespannungsdienste eher bescheiden gewesen. Zum einen versorgte die Station “aus der Mitte heraus” die Züge der Rheinischen Linie, zum anderen standen die Loks für Rangieraufgaben und Übergabedienste zur Verfügung. Nachgewiesen sind einige Loks der späteren DR-Baureihen 55.0 (pr G 7.1) und 55.25 (pr G 8.1). Nach der kommunalen Neugliederung der Region zur Großstadt Wuppertal wurde das Depot im Jahre 1930 offiziell zum “Bw Wuppertal-Mirke” umbenannt. Ob diese Bezeichnung aber jemals an einer Lok angeschrieben war, kann bezweifelt werden, denn bereits im Jahre 1932 wurde das Betriebswerk von der Reichsbahn ersatzlos aufgelöst. Altersbedingt gibt es vom Bw Mirke nicht viele Unterlagen. Wir suchen weiter nach darstellbaren Vorlagen.

Quellennachweis: Das Bw Wuppertal-Mirke von R. Inkeller, Loseblattsammlung “Deutsche Bahnbetriebswerke”, GeraMond-Verlag, München, 24. Ergänzung
 

Gleisplanskizze: Bahnbetriebswerk Elberfeld-Mirke
(Zustand ca. 1930)
Grafik Frank Pötter

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Voller Betrieb im Bw Mirke: Leider liegt uns derzeit nur ein mäßiger Abzug der tollen Aufnahme von der REG-Strecke
 vor. Aber unzweifelhaft ist die Lage des Bahnbetriebwerkes Mirke mit Drehscheibe und Lokschuppen links oberhalb
der Ausfahrgleise Richtung Varresbeck zu erkennen. Die Stadthäuser liegen an der Juliusstraße. Im Gegensatz zu
 heute ist der Bezirk nur teilweise bebaut. Rechts befindet sich der Personenbahnhof Mirke, deren verschachteltes
 Empfangsgebäude gut sichtbar ist. Im Areal gibt es recht umfangreiche Gleisanlagen. Rechts mittig steht das Stell-
werk “Mb”. Das Luftbild entstand 1928 in einer großen Serie ähnlicher Ansichten aus dem Wuppertal und Umge-
bung. Dabei wurden Bahnanlagen wohl nur vereinzelt gezielt fotografiert, meist waren es großflächige Stadtbilder.
Foto Hansa-Luftbild Sammlung VOBA

(c) Slg. Jürgen Lenzen   www.bahnen-wuppertal.de

Abschied vom Bw Mirke: ein einmaliges Live-Bild vom kleinen Bahnbetriebswerk an der Rheinischen Strecke!! Das De-
pot wurde bei Betriebsaufnahme der REG-Linie anno 1879 als Lokstation angelegt und später zur - bescheidenen -
 Betriebswerkstätte ausgebaut. Aber bereits 1932 gab man das Werk ersatzlos auf. Von dieser Zeit stammt das Bild.
 Ob die 55 3960 zum Bw Mirke gehörte (könnte man bei derartiger Präsentation eher vermuten), geht aus einer Be-
standsliste nicht hervor. Nach Angaben der Stationierungs-Experten wurde die Lok bereits im Dezember 1932 aus-
gemustert und für den Juli 1933 als im Bw Wt-Langerfeld abgestellt gemeldet. Im Hintergrund erkennen wir, unver-
wechselbar für den Fotostandort, Stadthäuser an der Juliusstraße. Ob einige “Letzte” jetzt in Ruhestand gingen?
Foto Familie Schneider Sammlung Jürgen Lenzen


Bahnbetriebswerk Barmen-Rittershausen

Bei den Eisenbahnfreunden weniger bekannt ist die Tatsache, dass es auch an der Station Oberbarmen ein Depot gab, die Betriebswerkstätte Barmen-Rittershausen. Sie wurde mit ersten Gleisen bald nach Errichtung der Strecke von Elberfeld nach Hagen von der BME in Betrieb genommen (nach 1848) und lag sehr beengt direkt neben dem Stationsgebäude zwischen den Bahngleisen und der Straße Rosenau (die Straße Stennert lief unmittelbar auf den Schuppen zu). Es gab einen versetzt angeordneten, langen vierständigen Schuppen mit zwei innenliegenden Schiebebühnen. Die Drehscheibe mit Bekohlung lag zwischen Schuppen und Bahnhofsgebäude und bildete die östliche Einfahrt zum Lokschuppen. Auf der westlichen Seite gab es eine Gleisharfe mit Wartungsgruben vor dem Schuppen. Lokomotiven wurden für den Rangierdienst, aber in erster Linie für die hier eingesetzten Züge auf der alten BME-Linie gebraucht sowie besonders für die abzweigenden Bahnstrecken nach Remscheid (ab 1868) und Beyenburg-Lennep/Radevormwald (ab 1890). Die beengte Lage der Anlagen und die Umbauvohaben der Personenstation waren letzlich der wesentliche Grund zur Schließung der Betriebswekstätte, deren Lokbestand zu Ende auf etwa 50 Maschinen angewachsen war. Mit Bau des neuen, großen Betriebswerkes in Langerfeld (damals als eigenständige Gemeinde in Westfalen gelegen) und Abgabe der Loks dorthin konnte das Depot in Barmen-Rittershausen bereits zu Ende des Jahres 1910 offiziell geschlossen werden. Ein altes Bild aus dem Bw-Bereich ist uns nicht bekannt, wir suchen aber weiterhin nach verwendbaren Unterlagen.
 

Quelle:  Rudolf Inkeller, Die Wupper-Talbahn, Verlag Lok Report, 2. Auflage 1991, S.54, Darstellung mit
freundlicher Genehmigung durch den Verlag Lok-Report und durch den Autor Rudolf Inkeller

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Spurensuche Bw Rittershausen: Wir sind um 1960 im Bahnhof Oberbarmen, wo die damals noch recht moderne 23
 010 mit einem Eilzug am Bahnsteig steht. Links im Bild müssten Gebäudereste von der alten Betriebswerkstätte
 Rittershausen sein. Eine interessante Information hierzu wurde uns von unserem Leser Elmar Dubber mitgeteilt.
Er war früher bei der Bundesbahn beschäftigt und nahm am 1.4.1961 seinen Dienst im Oberbarmer Bahnhof auf.
Bei einer baldigen Inspektion des Geländes an diesem Samstag erfuhr er vom damaligen Bahnhofsvorsteher, Herrn
 Franz Nagel, dass der alte Schuppen vom Bw Rittershausen stammen würde. Da Herr Nagel mit seinen 65 Jahren
 bald in Ruhestand ging, könnte es sich vom Alter her durchaus um originäre Angaben handeln, die er vielleicht von
noch älteren Kollegen im Bahnhofsbereich erhalten hat. Schließlich muss man bedenken, dass zum Zeitpunkt der
 Aufnahme zu Anfang der 1960er Jahre die Betriebswerkstätte offiziell auch schon fünf Jahrzehnte geschlossen war!
Wenn man den Gleisplan zum Vergleich nimmt und sich die Anordnung des Empfangsgebäudes und des Bahnsteiges
 vergegenwärtigt, so könnte es sich beim Schuppen eigentlich nur um den Bau rechts von der Drehscheibe handeln.
Foto Wilfired Sieberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Spurensuche Bw Rittershausen: Ein Blick von der Rosenau südwärts auf den Abschluss der Oberbarmer Anlagen.
An der Straße entlang gibt es noch nach vielen Jahrzehnten in weiten Abschnitten eine Mauer, die damals offen-
sichtlich die Betriebswerkstätte Rittershausen nordwärts abgrenzte. Selbst der Knick im Mauerverlauf links von der
 Einmündung der Stennertstraße ist noch vorhanden Es handelt sich um eine Kombination von Natursteinen und den
 seinerzeit hart gebrannten dunkelroten Ziegelsteinen. Natürlich ist das Mauerwerk an vielen Stellen ausgebessert.
 Schaut man sich in der Flucht das Areal zwischen dem heutigen Gleis 1 und der Mauer an, so könnte der Ziegel-
stein bereich sehr gut als Brüstung gedient haben. An der Einfahrt rechts kann man zum Stellwerk Of kommen (vor-
her zum Reiterstellwerk Rw). Ob diese Einfahrt auch schon beim Bw Rittershausen bestand, ist vom Gleisplan nicht
  erkennbar. Es gibt dort allerdings Abschlusspfosten in gleicher Bauart. Die Natur hat nun Überhandg ewonnen(2008).
Foto VOBA

(c) Bernd Kleinschmidt   www.bahnen-wuppertal.de

Spurensuche Bw Rittershausen: Wenn sich die Bürger in Mainz bei Ausgrabungen wieder über unentdeckte Römer-
bauten freuen können, so ist der Wuppertaler Eisenbahnfreund vergleichsweise noch mehr begeistert, wenn sich
aus den Tiefen der Vergangenheit ungewöhnliche Dinge auftun. So auch anno 1980, als in Oberbarmen im Rahmen
der Bahnhofsumbauten das Stumpfgleis 1 an der Bahnmeisterei zu einem Durchgangsgleis erweitert wurde. Man will
nicht glauben, aber da tauchte doch tatsächlich das alte Fundament der Drehscheibe von der Betriebswerkstätte
von Rittershausen auf! Ein Blick auf den Gleisplan zeigt sofort die Lage zwischen Bahnsteig und Rosenau, alles ist
genau nachvollziehbar. Interessant ist der Sockel in der gemauerten Form, es wirkt quasi wie kleine Viaduktbögen.
Foto Bernd Kleinschmidt


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>> Es gibt dazu eine große Übersichts-Seite zu allen Bahnwerken der Bahndirektion Wuppertal (Stand 1950) <<
 

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