Bahnen- Wuppertal.de Bahnbetriebswerke im Portrait


Bahnbetriebswerk Hagen-Eckesey
Bahnwerke der BD Wuppertal -Teil 9-

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Solch ein Lokschild ist bei den Schildersammlern sicherlich sehr begehrt, obwohl die 2222 statistisch gesehen nur
 eine Lok unter vielen gleichen Schwestern darstellt. Interessant ist der Blick auf einen der alten Rundschuppen,
 westlich der Rheinischen Strecke resp. dem dortigen Güterbahnhof gelegen. Nach dem Bau des großen Rechteck-
schuppens kamen diese Bereiche so ein bisschen “ins Hintertreffen”. Zur Dampflokzeit wurden hier zum großen Teil
díe (aufkommenden) Dieselfahrzeuge betreut. Eine V 100 ist im Hintergrund zu erspähen. Wohl jenen Loks, die ein
Dach über dem Kopf hatten und nicht im Freien campieren mussten. Die Aufnahme stammt vom März 1965.
Foto Helmut Dahlhaus

1. Bahnknoten Hagen
In Hagen begann das Eisenbahnzeitalter 1848 mit der Einrichtung der BME-Trasse von Elberfeld nach Dortmund. Der erste Bahnhof entstand etwa an der Stelle, wo sich heute noch der Hauptbahnhof befindet. Gegenüber gab es sofort kleine Behandlungsanlagen mit einem einständigen Lokschuppen. Bekanntermaßen nahm der Bahnverkehr in den nächsten Jahren schlagartig zu und es mussten an den Gleisanlagen und Gebäuden permanent Umbauten und Ergänzungen vorgenommen werden. Zwischen 1859 und 1861 wurde die Linie durchs Lennetal nach Siegen eröffnet, 1867 ging es nach Schwerte mit den wichtigen direkten Anschlüssen nach Hamm und Soest. Ab 1874 konnte man durchs Volmetal nach Brügge fahren. Von den Veränderungen waren die Bahnhofs- und Betriebsanlagen in Hagen natürlich voll betroffen, so dass bis 1866 gegenüber dem Empfangsgebäude zwei größere Rechteckschuppen mit einer Drehscheibe dazwischen gebaut wurden. Dieses Ensemble kann betrieblich gesehen als eine Urquelle des späteren Bw Eckesey angesehen werden. Auch wurde 1875 ein neues Empfangsgebäude an etwa alter Stelle erstellt. Mit Eröffnung der Rheinischen Strecke anno 1879, einer parallel liegenden Konkurrenzlinie zur BME von Düsseldorf nach Dortmund, gab es dann die nächsten großen Veränderungen in der Hagener Bahnwelt. Die Linie bekam einen eigenen Güter- und Personenbahnhof im Bezirk Eckesey, nordwestlich von den BME-Anlagen gelegen. Erst einige Jahre später, als die Privatbahngesellschaften unter die Obhut der Königlich Preußischen Eisenbahnverwaltung (KPEV) kamen, wurde eine direkte Verbindung zwischen den ehemaligen Linien hergestellt. Einen in Betrieb stehenden Personenbahnhof in Eckesey (Hagen Rh) gab es dann noch bis 1894. Westlich vom REG-Bahnhof wurde bald ein Betriebswerk errichtet, das in den nächsten Jahren mit zwei Halbrundschuppen eine recht beachtliche Größe erhielt. Das Werk ersetzte natürlich auch die beim Bahnhof der BME befindliche Lokstation. Dieses Areal ist räumlich gesehen die eigentliche Urquelle vom uns bekannten Bw Eckesey.  
 

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Die Maschinen der BR V 200.0 kamen in der Dampfzeit auf der BME-Strecke natürlich regelmäßig mit den F-Zügen
 durch Hagen. Danach gab es noch einige Jahre Planleistungen, vornehmlich auf der Strecke nach Kassel. Hier aller-
dings ein Bild aus neuerer, aber auch längst schon vergangener Zeit vom 29.5.1988. Die 221 127 gehört zur Nach-
folgebaureihe V 200.1 und ist mit einer Sonderleistung im bergisch-märkischen Raum unterwegs. Das sehr fotogene
und nachbauwürdige Reiterstellwerk “Hr” erinnert uns an die ehemals “wilden” Zeiten des Hagener Bahnbetriebs.
Im Hintergrund erkennen wir die Gleise vom ehemaligen Rangier- und Güterbahnhof Eckesey. Diese Station (einen
 Personenbereich gab es vor Urzeiten hier auch) wurde durch die Rheinische Eisenbahngesellschaft eingerichtet.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Wilfried Harder   www.bahnen-wuppertal.de

Maschinen der Baureihe 23 waren in Hagen in der Dampfzeit planmäßig zu sehen. Nach der Elektrifizierung der BME-
Linie im Mai 1964 kamen sie dann noch für ein Jahr weiter aus Siegen über die Ruhr-Sieg-Strecke hierher. Bis 1970
 gab es gar noch Leistungen vom Bw Bestwig, wobei die Loks auf der Ruhrtalbahn aus dem Sauerland andampften
 (allerdings im Werk Gbf wendeten). Im Bild die 23 014 vom Bw Siegen, aufgenommen am 25. Juli 1964 auf der Dreh-
scheibe an der südlichen Einfahrt zum Bw Eckesey. Modellbahnfreunden war die Maschine zu jener Zeit allzu gut
bekannt, denn Märklin hatte die 23 014 bereits seit Mitte der 1950er Jahre im Programm - und die war ein Renner.
Foto Wilfried Harder

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Ein wahrlich klassisches Motiv vom Bw Eckesey: eine Lok der Reihe 03.10 steht unter der Bekohlungsanlage neben
dem riesigen Rechteckschuppen. Zur Dampfzeit glänzte der Schuppen nur so vor Ruß und Dreck. Am Aufnahmetag
des 4.6.1966 war der Stern der Loktype schon sehr gesunken. Es gab jetzt noch die Periode vom Sommerfahrplan
 und Ende September war Schluss, was gleichbedeutend mit der Aufgabe der Dampflokunterhaltung in Eckesey war.
Foto VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Kleinloks Köf der Leistungsklasse II waren ein Relikt der Reichsbahn von vor dem Zweiten Weltkrieg, wurden aber
von der DB in den 1950er Jahren zunächst noch weiter beschafft. Sie waren vielfach auf Stationen zu finden, wo
sich keine größeren Loks lohnten, lösten aber auch so manche Dampflok ab. Hier die Köf 6411 mit Baujahr 1959 in
einem der alten Ringlokschuppen an der Rheinischen Linie (August 1965). Im Sommer ganz luftig, aber im Winter?
Foto VOBA

Voll angestrahlt von der nachmittäglichen Wintersonne steht im Bw Eckesey am 2. Februar 2002 ein Gespann aus
 361 663 und Elloks der Reihe 110. An sich scheint ja alles normal zu sein, aber da von der Reihe 361 nur ganz we-
nige Loks in der verkehrsroten Farbe der DB AG lackiert wurden, ist das Motiv doch eine gewisse Besonderheit. Der
 Fotograf fuhr an diesem Tag extra zum Präsentationstermin nach Hagen. Wenn man die rot/grau-/weisse Lackierung
der Fahrzeuge sieht, die dazu noch recht sauber ist, könnte man auch als eingefleischter Eisenbahnfan der alten
 DB-Zeiten Gefallen am Anblick solcher Maschinen bekommen oder? Im Hintergrund rechts ein “Skl-Kranwagen”.
Foto Ulrich Budde

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Hobbyreise zu einer Zeit, als es im Gegensatz zu heute nur wenige Eisenbahnfans gab. Am 20. März 1933 hat
sich der Meister mit seiner schweren Plattenkamera auf nach Hagen gemacht und für sein Archiv, und zum Glück für
 uns alle, diese wahnsinnige Übersichtsaufnahme vom Bw Eckesey gemacht. Sehr gut nachvollziehbar ist die Hand-
habung der großen fahrbaren Bekohlungsbühne, die am Schuppen abgestützt wird. Die vielen Kohlenberge zeugen
 davon, wieviel Hunger die unzähligen Dampflokomotiven in diesem wichtigen Betriebswerk haben. Nicht nur der etwa
 zehn Jahre alte Schuppen strahlt noch eine gewisse Sauberkeit aus, das gesamte Gelände macht einen recht ge-
pflegten Eindruck. Es gab halt Zeiten bei der Bahn, wo man auf ein ordentliches Erscheinungsbild achtete! Links
 erkennen wir die 55 540 (preußische G 7.1), daneben stehen die 38 2194 (pr P 8) sowie 39 141 (pr P 10). Die P 10
und die G 7.1 sind zu jener Zeit im Bw Eckesey zu Hause. Im Juli 1933 zählte das Werk 77 Dampfloks im Bestand.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

Elloks für den Fernverkehr waren in Eck nicht beheimatet (außer 1968-1970 die E 19), kamen aber von den unter-
schiedlichen Betriebswerken vorbei. Unterhalb der Böschung zur Eckeseyer Straße begegnen wir am 24.9.1983 der
110 476, die eine gewisse Besonderheit darstellt. Zum einen ist sie eine der beiden E 10 mit Flexicoilfeder-DG, zum
anderen besitzt sie keine Griffstangen unter der Fensterpartie, hat aber eckige Lüfter und noch eine Dachrinne.
Foto Ulrich Budde

2. Ausbauten und Reichsbahnzeit
In den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts wurden die Hagener Bahnanlagen wiederum stark umgebaut. Anno 1910 konnte u.a. das neue Empfangsgebäude in Betrieb genommen werden, das bis heute Mittelpunkt des Hagener Hauptbahnhofes ist. Im Eckeseyer Bereich wurden die alten Personenanlagen der ehemaligen REG-Linie vollständig kassiert und in diesem Bereich für die Loks ein gewaltiger Rechteckschuppen samt Behandlungseinrichtungen geplant, dessen Bau sich aber bis 1924 hinzog. Dieser Schuppen war in den Grundzügen bis zum Schluss des Werkes in Betrieb. Zu jener Zeit hatte das Bw Eckesey dann mit der neuen Remise und den beiden alten Ringschuppen seine größte Ausdehnung erreicht. Im Zuge einer rationelleren Betriebsabwicklung schälten sich allmählich Schwerpunkte bei den Hagener Betriebswerken heraus. Das Bw Eckesey war dabei im wesentlichen für die Personenzugleistungen verantwortlich. Mit der Baureihe 39 (pr P 10) kamen Mitte der 1920er Jahre die ersten “gebirgstauglichen” Schnellzugmaschinen in den Bestand. Einige 03er und 03.10er ergänzten bis in die Kriegszeit hinein den Fahrzeugpark für schnellere Züge. Dazu muss man allerdings wissen, dass die Bespannung der Fernzüge auf den wichtigen Strecken zwischen Dortmund/Hamm/Soest und Köln bzw. Düsseldorf nur vereinzelt von Hagener oder Wuppertaler Betriebswerken übernommen wurde und es eigentliche Rennstrecken in dieser Region auch nicht gibt. Bei mehreren schweren Bombenangriffen wurden die Eckeseyer Bw-Anlagen teilweise stark getroffen, wobei die Bereithaltung der Einsatzloks aber immer wieder schnell erfolgen konnte. Besonders beim südlichen Ringlokschuppen waren die Zerstörungen bis zum Schluss für jeden sichtbar, da er nicht wieder vollständig aufgebaut wurde. Übrigens: Seit wann genau der nördliche Rundschuppen nicht mehr genutzt wurde, das liegt derzeit noch etwas im Unklaren.  
 

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Lok kommt (per Schiebebühne) aus dem Rechteckschuppen gefahren. Die preußischen G 10 waren zeitweise
 selber im Bw Eck zu Hause, während sie zu Ende der Dampflokstationierung dann vom Bw Hagen Gbf aus hier zu
 finden waren. Schließlich lagen die beiden Betriebswerke luftlinienmäßig gar nicht weit auseinander (was aber bei
 einem gegenseitigen Besuch zu etlichen Sägefahrten führte). Die 57 1629 gehörte bis Ende der 1960er Jahre mit
zu den letzten Maschinen dieser beliebten Baureihe im Hagener Raum. Die Aufnahme entstand am 18. Juni 1961.
Foto Wilfried Sieberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Im Aufnahmejahr 1967 wurde V 90 042 in Dienst gestellt. Die kurze Einsatzzeit ist am prächtigen Zustand der Lok
 nicht zu übersehen. Daher muss die Maschine vom Personal auch noch besonders gut gepflegt bzw. erst in Augen-
schein genommen werden. Hagen-Eck hatte neben der V 90 049 zu jener Zeit eine kleine Serie von den schweren
 Rangierloks erhalten (040-044). In der Folge konnten dadurch etliche Dampfer (57.10 vom Bw Gbf) ersetzt werden.
Foto VOBA

Gut ein Jahr vorher wurden an dieser Stelle noch die 03.10er abgefertigt, nun ist die Dampfzeit im Bw Eckesey vor-
bei. Im Bild die E 40 1312, eine Lok der bekannten Neubautype mit elektrischer Bremse. Wir sind am 27. Dezember
1967 auf Hobbytrip, wenige Tage vor der offiziellen Umstellung der Bezeichnungen auf das neue computergerechte
 Nummernsystem. Die Lok wird dann 139 312 heißen. Interessant also diese kurze Episode um die Jahreswende, als
die Maschine kein Nummernschild mehr besaß, aber die ursprüngliche Bezeichnung mit Schablone angeschrieben
war. Bei den meisten Loks wurde eine solche Prozedur nicht gemacht und gleich die neue Nummer angebracht.
Foto Ulrich Budde

Vom Bw Hagen Gbf in Richtung diagonal über der Lok und den gesamten Gleisanlagen hinweg gelegen, ist am 27.7.
 1967 die 57 2577 ins “befreundete” Bw Eckesey gekommen. Wie meist zu jener Zeit, waren die preußischen G 10
 nurmehr mit Dienst- und Übergabezügen beschäftigt. Interessant ist der Blick an der Güterlok vorbei zum Danzas-
Gebäude hinüber, denn dort stehen zwei Maschinen der Reihe 03.10. Mit den Abdeckklappen am Tender ist die Sil-
houette auch für die weniger eingeweihten Fans unverwechselbar. Die vordere Lok ist die 03 1001, die zu damali-
ger Zeit als Denkmallok im Bereich der Stadt Hagen eingeplant war. Leider ist aus diesem Projekt nichts geworden.
Foto Ulrich Budde

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

An den Anschriften ist nicht zu übersehen, wo der kleine Wiesel seine Heimat hat. Neben kleinen Diensteinsätzen
 wurden die kurzen Fahrzeuge der Reihe Kö (K = Kleinlok, ö = für Antrieb durch Dieselmotor (Öl)) in den Betriebswer-
ken meist zum Verschub der Lokomotiven genutzt. Die Ordnungsnummer 0266 weist die Lok der Leistungsgruppe I
zu, was eine Motorleistung bis 50 PS bedeutet. Nach der EDV-Umzeichnung (offiziell zum 1.1.1968) wurde aus der
Kö die neue Baureihe 311. Wir sind im August 1965 im Bereich der alten Schuppen “dampfloksuchend” unterwegs.
Foto VOBA

Seit Anfang der 1970er Jahre war im Bw Eckesey immer eine Flotte von 218ern der Serienausführung stationiert.
 Hiermit wurde zu einem großen Teil der Verkehr auf der Ruhrtalbahn ins Sauerland und weiter gen Kassel bestritten.
 Die 218 128 und weitere Schwestern repräsentieren mit der ozeanblau-beigen Lackierung der Loks die sog. Modell-
bahnepoche 4. Das Bild vermittelt anschaulich, wie schmutzempfindlich diese Farbgebung war (Foto 20.9.1986).
Foto Ulrich Budde

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Der Renner auf der Drehscheibe an der Einfahrt zum Bw Eck.
An dieser Stelle ging es im Werksareal recht beengt zu. Auf
der Brücke darüber werden wohl so etliche Bahnfreunde dem
Treiben sehnsüchtig zugeschaut haben (am 25. Juni 1966).
Foto Wilfried Sieberg

(c) Herbert Schambach   www.bahnen-wuppertal.de

Ein richtig preußisches Bild, denn die Loks der Reihe P 8 haben
 noch den Originaltender sowie die großen Windleitbleche. Eben-
so gibt es nicht die dritte Leuchte. Ein Blick von der links im
 Bild abgebildeten Brücke auf die “Mädchen für alles” (12/1956).
Foto Herbert Schambach

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Die 78 466 gehörte lange Zeit zum Einsatzbestand vom Bw Eckesey. Die Reihe war bis zum Frühjahr 1966 mit eini-
gen Exemplaren hier noch vertreten. Eingesetzt wurden sie vielfach auf der Ruhrtalbahn nach Hattingen. Im Hinter-
grund verläuft die Eckeseyer Straße, von der man aus das Treiben im Bw sehr gut beobachten konnte (1962).
Foto Helmut Dahlhaus

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Am 18. März 1961 gab es im Bereich vom Bw Hagen-Eck eine große Fahrzeugausstellung, die vom Verein der Eisen-
bahnfreunde veranstaltet wurde. Der VdEF war unter Initiative von Carl Bellingrodt entstanden und vereinte viele
 Bahnfans, die in den Nachkriegszeiten relativ wenig Möglichkeiten zur Infosammlung über den Bahnbetrieb hatten.
Im übersättigten Medienmarkt von heute kann man sich kaum vorstellen, wie die Bedingungen für das Bahnhobby
 damals waren. Neben seinen Fototouren arbeitete der Meister auch stark engagiert an der Zeitschrift des Vereins
und hatte sein Wohnzimmer nicht selten zum Büro umfunktioniert. Oben: Die 85 007 war konzipiert worden für den
 Steilrampenbetrieb auf der Höllentalbahn im Südschwarzwald. Mit Aufnahme des elektrischen Betriebes wurden die
 starken Dampfloks bald verdrängt bzw. gab es teilweise beide Traktionsarten gemischt. Die 85 007 kam dann für
etwa ein Jahr zum Bw Vohwinkel, wo man sie auf der Rampe zwischen Erkrath und Hochdahl einsetzte. Danach
wurde sie für einige Zeit beim Bw Warburg im Schuppen hinterstellt und anschließend als Anschauungsobjekt zur
 Technikerschule nach Konstanz verbracht. Unten: Die 44 214 hingegen gehörte zu einer Baureihe, die hier sehr viel
 anzutreffen war. Besonders auf der Ruhr-Sieg-Linie mussten die schweren Züge von dieser Lok befördert werden.
 Hierfür hatten die Betriebswerke von Altenhundem und Hagen-Vorhalle zahlreiche Exemplare in ihren Lokbeständen.
Fotos (2) Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de
(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Die V100 hat so manche Dampflok ins Abseits gedrängt und ging ähnlich der roten Brummer vielen Bahnfreunden in
den 1960er Jahren auf die Nerven. Konkret seufzte man oft beim Auftauchen der Maschinen und ließ nicht selten
 den Fotoapparat knurrend sinken. Ja, hätte man doch lieber auf die Weisen hören sollen, die jeden vergangenen
 Tag als “historisch” deuten, wodurch man jegliche Aufnahme als Besonderheit ansehen könnte. Wir sind im Som-
mer 1965 unterwegs und haben wohl mehr durch Zufall (= keine Dampflok in der Nähe) die V 100 1063 im heimi-
schen Depot vor dem Gerippe des südlichen Rundschuppens eingefangen. Die V 100 war ein treues Arbeitstier!
Foto VOBA

Ein uriges Vehikel konnte man am 24. September 1983 im Güterbereich Eckesey, nördlich vom Bw-Areal antreffen:
 Es handelt sich um den Klv 52 8912 für den Signaldienst (zur Auswechslung der Gasflaschen bei Formsignalen). Es
gab nur wenige Exemplare davon. Normalerweise hatten die Dienstfahrzeuge ja einen einfachen Niederbordaufbau
für die Mitnahme einiger Materialien und Werkzeuge. Rechts die Wannentender erinnern an die Dampflokzeiten.
Foto Ulrich Budde

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Ein schönes Sinnbild für die Zeitenwende bei der Bundesbahn. Eine ganz treue Baureihe preußischer Bauart “misst
sich” mit einer ebenso treuen Ellokreihe der Nachkriegszeit. Will die 38.10er die E 40 nun vom nicht elektrifizierten
Gleis ziehen oder die Ellok die P 8 gar irgendwie aus dem Bild schieben? Wir alle wissen, wer letztlich die Oberhand
 behalten hat. 38 3603 ist aus dem Sauerland vom Bw Bestwig nach Hagen gekommen. Bald darauf waren die Loks
 dieser Reihe aber auch beim alten Eisen und für einige Jahre kamen dann 23er über die Ruhrtalbahn angedampft. Da
in Eckesey die Behandlungsanlagen aufgegeben waren, mussten die Dampfloks im Bw Hagen Gbf wenden (4.6.66).
Foto VOBA

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Obwohl die 03.10er der DDR-Reichsbahn hier natürlich nicht zu Hause waren, lässt sich die 03 1010 die Chance auf
ein “Eckeseyer Standardfoto” nicht nehmen. Denn vor der Schuppenwand haben etliche Fotografen die Dampfloks
an unterschiedlichen Tagen abgelichtet. Natürlich sah die Szenerie früher etwas anders aus, vor allem traktions-
bedingt erheblich “kohle-schmuddeliger”, aber immerhin .... Die Maschine war am 30. Juli 2001 auf Westfalen-Trip.
Foto Wolfgang Bügel

3. Bundesbahnzeit und ein betrübliches Ende
Das Bw Eckesey wurde nach dem Krieg ein ganz wichtiges Betriebswerk in der BD Wuppertal und die Bedeutung für den Bahnverkehr dauerte Jahrzehnte lang an. Beigetragen dazu hat sicherlich die exponierte Lage der Hagener Bahnanlagen mit verschiedenen Streckenästen sowie auch die Nähe zum Ruhrgebiet mit seinem vielen Güterströmen. In den 1950er Jahren wurde das Bw Eck zum einzigen Werk der BD Wuppertal auserkoren, das Schnellzugmaschinen im Bestand haben sollte. Zunächst waren es 01er und 01.10er, ab 1958 wurden dann alle 26 Maschinen der Reihe 03.10 hier versammelt. Diese Maschinen waren vornehmlich im Ost-West-Verkehr zu finden mit Wendepunkten wie bspw. Hannover, Kreiensen, Kassel oder Aachen. Erste Dieselloks waren neben einigen sog. Wehrmachtsmaschinen (V 20, V 36) in den 1950er Jahren die V 60-Teckel für den Verschub sowie ab 1962 die V 100 für den Regionalverkehr. Kurz vor Aufgabe der Dampflokunterhaltung im Herbst 1966 kommen die ersten V 160 ins Werk, welchen in der Folgezeit größere Bestände der Schwesterbaureihen folgen (besonders 218er). Mit Aufnahme der elektrischen Traktion Ende Mai 1964 auf den wichtigen Linien zwischen Hamm/Dortmund und Köln/Düsseldorf wurde Hagen-Eckesey natürlich auch das zentrale Bw für Elloks in der BD Wuppertal. Auf Schnellzugmaschinen konnte man -wie bekannt- ja weitgehend verzichten, aber es gab bald etliche Bestände an Loks der Reihen E 40 und E 41 und ab den siebziger Jahren Flotten von 150ern und 151ern. Exoten im Ellokbestand waren für zwei Jahre (1968-1970) die vier “Edelhirsche” der Reihe E 19, die aus Nürnberg hierher verfrachtet wurden, allerdings außer bei den Bahnfans kaum auf Wohlwollen stießen. Organisatorisch traten am 1. Januar 1975 insofern Veränderungen ein, weil das Bw Eck infolge der Auflösung der BD Wuppertal zur Direktion Essen kam. Das Werk hatte sich mittlerweile zu einem Groß-Bw gemausert und beherbergte für über zwei Jahrzehnte stets so um die 300 Maschinen, die natürlich immer nur zeitweise im Werk anzutreffen waren (1.1.1988: 141 (64), 150 (44), 151 (77), 212 (35), 218 (27), 290 (11), 323 (5), 332/333 (9), 360/361 (15) = 287). Nach Gründung der DB AG wurde das allseits bekannte Bahnbetriebswerk 1995 ein Betriebshof (Bh), das allerdings nur als Traktionsstandort geführt wurde. Der ehemalige Werkteil (Instandhaltung) blieb zwar räumlich auch hier, wurde organisatorisch aber dem Dortmunder Werk zugewiesen. Für die Zukunft schien das ehemalige Bw Hagen-Eckesey für die DB AG als eigenständiges Werk auch weiterhin eine wichtige Rolle zu spielen. Es kam aber letztlich anders als gedacht: Im Jahre 2004 wurde das Depot leider doch geschlossen und beendete somit eine mehr oder minder stolze Zeit der Hagener Bw-Welt. Der Schuppen wird heute von DB Cargo für die Instandsetzung von Güterwagen genutzt.
 

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Im nördlichen Bereich vom Bw-Areal wurden vor Jahren massive Tankbehälter hingebaut. Hier waren dann öfters
die Dieselmaschinen abgestellt. Mit den “Hutzen” auf den Dächern sind die Lokomotiven unverkennbar als Baureihe
218 auszumachen (218 132, 136, 142). Zu ihnen hat sich die 140 619 gesellt. Ein Foto vom 9. September 1997.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Bilder gegen das Licht wirken immer etwas diffus, vermitteln aber meist eine eigentümliche Stimmung. So auch bei
der 38 3067, die hier an der Ausschlackgrube gehörig entleert werden muss. Derweil sinniert der Lokführer wohl
über den nächsten Einsatz (oder seinen Feierabend) nach. Während bestimmter Epochen gab es bei den Loks den
sog. “Pufferteller-Warnanstrich”, den viele dann bei ihren Modelloks auch haben mussten. Das ging an sich recht
einfach: Teller erst vollständig weiss streichen, dann mit Rundholz die schwarze Farbe aufdrücken (18. März 1961).
Foto Wilfried Sieberg

In die Stationierungslisten geschaut: Bw Hagen-Eckesey

Dampflok-Bestand zum 1.7.1950   (62 Maschinen)

Baureihe 01.10   (DR-Einheitslok):
1060, 1061, 1064, 1065, 1066, 1068, 1069, 1073, 1074, 1075, 1076, 1078, 1079, 1080, 1083, 1088, 1089,
1091, 1092   (19)

Baureihe 38.10   (preußische P 8) :
1387, 1747, 1836, 2376, 2978, 3015, 3208, 3210, 3371, 3442, 3445, 3601, 3603, 3604, 3605, 3771, 3961   (17)

Baureihe 41   (DR-Einheitslok):
084, 087   (2)

Baureihe 55.0   (preußische G 7.1):
449   (1)

Baureihe 55.16   (preußische G 8):
1611, 1618, 1688, 1703, 1716, 1744, 2057, 2071   (8)

Baureihe 56.2   (preußische G 8.1/DR-Umbau):
660   (1)

Baureihe 78.0   (preußische T 18):
003, 074, 075, 277, 368, 369, 380, 381, 466, 468   (10)

Baureihe 91.3   (preußische T 9.3):
1664, 1726, 1763, 1799   (4)

PS: Nach der Auflistung anno 1950 gibt es einige Maschinen verschiedener Baureihen, die pauschal der “ED Wuppertal” zugewiesen sind!
Eigene Zusammenstellung nach: Herb/Knipping/Wenzel, Die Triebfahrzeuge der Deutsche Bundesbahn im Jahre 1950,
Verlag Eisenbahn-Kurier, Freiburg 1978          Vorlage Sammlung Wolfgang Bügel
 

Dampflok-Bestand zum 31.12.1958   (58 Maschinen)

Baureihe 01.0   (DR-Einheitslok):
019  (1)

Baureihe 03.10   (DR-Einheitslok):
1001, 1004, 1008, 1009, 1011, 1012, 1013, 1014, 1016, 1017, 1021, 1022, 1043, 1045, 1049, 1050, 1051, 1054,
1055, 1056, 1060, 1073, 1076, 1081, 1082, 1084   (26)

Baureihe 23   (DB-Neubaulok):
026  (1)

Baureihe 38.10   (preußische P 8):
1723, 1836, 2176, 2964, 2978, 2991, 3015, 3210, 3603, 3605, 3961  (11)

Baureihe 56.2   (preußische G 8.1/DR-Umbau):
207, 483, 538, 650, 755   (5)

Baureihe 57.10   (preußische G 10):
1629, 1868, 1893, 2038, 2260z, 2711, 2957  (7)

Baureihe 78.0   (preußische T 18):
097, 160, 366, 368, 369, 380, 381, 466  (7)

Eigene Zusammenstellung nach: Knipping, Andreas, Die Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn und ihre Heimatbetriebswerke,
Stand 31.12.1958, Verlag Gustav Röhr, Krefeld 1976   Vorlage Sammlung Wolfgang Bügel


Dampflok-Bestand zum 31.12.1964   (34 Maschinen, 3+)

Baureihe 01.0   (DR-Einheitslok):
055+  (1+)

Baureihe 03.10   (DR-Einheitslok):
1001, 1004, 1008, 1009, 1011, 1012, 1013, 1014, 1016, 1017, 1021, 1022, 1043, 1045, 1049, 1050, 1051, 1054,
1055, 1056, 1060, 1073, 1076, 1081, 1082, 1084   (26)

Baureihe 78.0   (preußische T 18):
013, 112, 180, 193, 267+, 270, 273+, 366, 380, 466  (8, 2+)

Eigene Zusammenstellung nach: Röhr, Gustav (Hrsg.), Die Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn und ihre Heimatbetriebswerke,
Stand Ende 1964, Verlag Gustav Röhr, Krefeld 1965        Vorlage Sammlung VOBA
 

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Die 03 1004 steht nicht im Bw Eckesey, sondern etwas außerhalb auf einem Abstellgleis im dortigen Güterbahnhof.
 Offensichtlich ist die Zeit für das Dampfross bald abgelaufen, denn an der Seite hat ein unentwegter Bahnfan ein
Lokschild abmontiert. An die Vorderfront hat sich wohl noch keiner getraut. Die Reihe 03.10 wurde zwischen 1939
 und 1941 in insgesamt 60 Exemplaren gebaut. Die Kriegsereignisse verhinderten eine Weiterbeschaffung. In den
 unseligen Zeiten konnten die Maschinen mit ihrer stromlinienförmigen Vollverkleidung nicht richtig zu den geplanten
 Einsätzen kommen. Etliche Rösser hatten ein nur kurzes Leben. Einige Loks kamen zur DDR-Reichsbahn, zur Bun-
desbahn gelangten 26 Exemplare. Zunächst wurden sie allesamt entstromt und im normalen Schnellzugdienst ein-
gesetzt. Mitte der 1950er Jahre zeigten sich bei den Kesseln bereits starke Alterungserscheinungen, so dass alle
 Loks anschließend einen neuen, geschweißten Ersatzkessel bekamen. Bis zur Elektrifizierung der Rheinlinien waren
die Maschinen zu einem großen Teil dort zu finden. Ende der 1950er Jahre wurden allesamt beim Bw Eckesey zu-
sammengezogen. Endgültig abgestellt wurden die letzten Exemplare zum Winterfahrplan Ende September 1966. Am
 Kohlenbehälter des Tenders gab es bei dieser Lokreihe Abdeckklappen, die aber eher selten geschlossen waren.
Foto Helmut Dahlhaus

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Das Klasse-Bauwerk Hn (Hagen Nord) entdecken wir an der nördlichen Ausfahrt vom Gbf Eckesey, wo sich auch
 Zufahrtgleise zum Betriebswerk befinden. Es ist eine ungewöhnliche Kombination eines Reiterstellwerks mit Längs-
und Querteil. Wer so was mal nachbauen würde, dem wären die betrübten Blicke der Neidhammel sicherlich gewiss.
Die formschöne 103 219 gehört zur klassischen Rennergilde der 1970er/1980er Jahre und ist geradezu ein Synonym
für die Intercitys vor der ICE-Ära. Die 294 082-3, etwas bescheidener, ist aber nicht weniger wichtig für den
schweren Rangierdienst und besitzt eine automatische Rangierkupplung und Funkfernsteuerung (30. Juli 2001).
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Eine stolze Erscheinung ist sie schon, die BR 03.10 oder nicht?. Leider kamen die Loks nach dem teuren Umbau mit
 neuen Kesseln bei der DB nur noch wenige Jahre zum Einsatz. Ende September 1966 war beim Bw Eckesey Schluss
mit lustig, und damit fuhren die letzten Schnellzugdampfer der BD Wupperta aufs Abstellgleis. Die meisten der 26
 Maschinen waren zum damaligen Zeitpunkt ohnehin nicht mehr in Verwendung. Für einen weiteren Einsatz gab es
 offenbar kein Interesse von anderen Betriebswerken resp. Bahndirektionen, zumal auch genügend andere Schnell-
zugmaschinen für die Dampftraktion zur Verfügung standen. Die 03 1081 steht im Bereich hinter dem alten Rund-
schuppen, gerade so treu und brav, als ob sie auf den Fotografen gewartet hätte. Die Aufnahme entstand 1961.
Foto Wilfried Harder

Herumstreifen im Bw Eckesey - Harald Demmer (Jg. 1951) erinnert sich:
Aufgewachsen bin ich in Hagen-Altenhagen in Hörweite der Dampflokpfiffe vom Hagener Hauptbahnhof. Das Bahngelände gehörte damals im Alter von 8 bis 14 Jahren zu meinen Lieblingsbesuchen. Mit meinem Großvater war ich oft auf dem Bahnhof, eigene Erkundungen führten meist zum Bw Eckesey. Es ging am nördlichen Bahnhofsvorfeld über die alte Brücke, die mein Vater aus mir unverständlichen Gründen immer als “Schipka-Pass” bezeichnete (“mit der Schubkarre hinüber”, auch gab es auf dem Balkan eine Bergstrecke mit einem solchen Namen). Die Brücke wurde dann bald abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, was aber jahrelang wie eine Bauruine aussah. Im Bw-Areal selbst gab es eine kleine Stahlbrücke direkt über der Drehscheibe, von der man aus sehr gut die markante Bekohlungsanlage einsehen konnte. Das Haniel-Fabrikschild am Kran ist mir übrigens gut in Erinnerung geblieben. Stundenlang habe ich dem Bekohlen der 03.10er, 23er, 38.10er, 50er und 78.0er zugeschaut - bei einer 78 gab es es ein Schild: Stettiner Maschinenbau AG Vulkan, Baujahr 1917. Dazu kamen die im Bahnhof herumsausenden Rangierloks der Reihe 57.10 und ich meine sogar, eine Lok der Baureihe 56.2 gesehen zu haben. Einmal habe ich mit Entsetzen miterlebt, wie eine ins Bw einfahrende 50er wegen Unachtsamkeit des Lokführers auf eine schon vor der Drehscheibe stehende Maschine aufgefahren ist mit der Folge, dass es abgerissene Pufferbohlen gab, aber zum Glück keinen Personenschaden. Später, das muss so 1963/64 gewesen sein, bin ich oft die neben dem Bw entlangführende Eckeseyer Straße hinuntergelaufen. Dort gab es beim Stahlwerk Harkort-Eicken eine durch Personen abgesicherte Straßenüberfahrt. Im Werk selber rangierte eine T3-ähnliche Lok und für die Verteilung der Wagen war eine kuriose Schleppeinrichtung per Drahtseil und Wagendrehscheiben vorhanden. Interessant war aber auch, dass dort mehrere 03.10er kalt abgestellt waren, meist mit voller Kohlenladung auf dem Tender. Ich bin dann heimlich über die Gleise gelaufen und auf die Loks geklettert. Man durfte davon träumen, ein Lokführer zu sein und mit 140 km/h (ein Schild war auf der Kesselrückwand angebracht) durch die Landschaft zu brausen. Ich habe (leider?) nie was abmontiert oder beschädigt, aber mich auch nie erwischen lassen. Sonst hätte mich bestimmt die Bahnpolizei nach Hause gebracht. Beruflich bin ich nicht zur Eisenbahn gegangen, habe aber bei einer kleinen Firma direkt neben dem Bw eine Werkstofflehre machen können. Vom Arbeitsraum konnte man immer gut die schweren Erzzüge beobachten, die zum Stahlwerk nach Haspe quasi durch das Bahnwerk fuhren. Sicherlich haben mich solche Erlebnisse geprägt, dass die Eisenbahn immer mein Hobby geblieben ist!
Textvorlage Harald Demmer
 

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Unübersehbar eine 03.10 im Bw Hagen-Eck, und es will nur bedingt Freude aufkommen. Denn bei der 03 1010 han-
delt es sich um eine Maschine der früheren DDR-Reichsbahn, die bei der DR einen Reko-Kessel erhielt und doch
 wesentlich anders aussieht als die früheren DB-Umbauloks. Trotzdem sind wir natürlich sehr dankbar, dass eine
 solche Maschine erhalten blieb und als Museumslok durch die deutschen Lande dampft (Foto vom 30. Juli 2001).
Wir befinden uns an der westlich gelegenen Schuppenausfahrt, quasi “backstage” vom großen Rechteckschuppen.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Harder   www.bahnen-wuppertal.de

Zwischen dem Rechteckschuppen und den beiden Rundschuppen verlief die Rheinische Strecke. Der Güterzug mit
 der 44 490 kommt gerade aus dem Güterbahnhof Eckesey und wird gleich auf die Trasse Richtung Wichlinghausen/
Düsseldorf eindrehen. An der Weichenstellung ganz rechts ist erkennbar, dass der Zug noch auf das Richtungs-
gleis einbiegen muss (ist das linke der drei Gleise). Das Stellwerk “Hr” (Hagen Rheinische Strecke) ist in ungewöhn-
licher, aber hoch interessanter Weise direkt an die Schuppenwand gebaut worden. Schaut man mal genau auf den
unteren Teil der Brücke, so ist sie über den Gleisen pechschwarz vom Rauch der Dampfloks (Foto vom Juni 1966).
Foto Wilfried Harder

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Der Zustand der preußischen G 10 ist nicht besonders, aber für den Bereitschaftsdienst am Hilfszug reicht es alle-
mal. Dieser steht im hinteren, also westlichen Teil vom Bw Eckesey. Im Hintergrund die Krananlagen, vor denen die
Loks auf der VdEF-Ausstellung anno 1961 standen (siehe die beiden Bilder). Ein typisches Merkmal waren bei vie-
len Hagener G 10-Lokomotiven die sichtbaren Kalkabsonderungen an der Rauchkammer (57 1824 am 21.4.1963).
Foto Wilfried Sieberg

Gleisplanskizze Gbf Hagen-Eckesey/Lage der Lokschuppen vom Bw
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

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