Bahnen- Wuppertal.de Bahnbetriebswerke im Portrait


Bahnbetriebswerk Wuppertal-Steinbeck
Bahnwerke der BD Wuppertal -Teil 2-                

(c) Sammlung J.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Willkommen im
Bahnparadies

Glanz und Abglanz im
Bw Wuppertal-Steinbeck

Die 86 199 wurde von Carl Bellingrodt
kurz nach der Anlieferung Anfang 1935
fotografiert (Sammlung J. Bügel), die
beiden 212er von Helmut Brinker nach
 Toresschluss des Werkes im Mai 2000.

(c) Helmut Brinker   www.bahnen-wuppertal.de

1. Ein Lokdepot in Steinbeck: Aufbau und Reichsbahnzeit
Dieses Betriebswerk ist in Zusammenhang mit der ehemaligen Endstation Steinbeck der Düsseldorf-Elberfelder-Bahn zu sehen und dazu mit dem Bf. Elberfeld (Hbf.), dessen beengte Lage keine größeren eigenen  Abstell- oder Wartungsgleise zuließ. Als Keimzelle des Werkes kann eine erste Remise beim Bahnhofsgebäude gelten, die bereits mit der Eröffnung der Bahnstrecke (1841) angelegt wurde. Ein erstes Betriebswerk entstand dann in der Länderbahnzeit. Hier gab es einen zehnständigen Rundschuppen mit den Wartungsgleisen, die gegenüber des Personenbahnhofes, etwa in Höhe der früheren Ladestraße unterhalb der Mauer zur Viehhofstraße lagen. Der in unserer Zeit zeitweise als Gaststätte genutzte ehemalige Wasserturm an der Brücke der Südstraße ist ein letztes Relikt dieser Epoche. Das vielen Eisenbahnfreunden bekannte Bahnwerk, westwärts am Knick der Viehhofstraße gelegen,  baute die preußische Bahnverwaltung wohl bis 1915 ganz neu auf. Im Zuge der weitläufigen Erweiterung des Steinbecker Bahnhofs (Ausbau der Talstrecke auf vier Gleise) war das alte Areal zu eng geworden. Das neue Bw erhielt einen siebenständigen Rechteckschuppen mit vorgelagerter Drehscheibe und entsprechenden Wartungsgleisen. Insgesamt muss dieses neu angelegte Bw von den Ausmaßen her auch als eher bescheiden angesehen werden.  Es gab aber mehr freie Abstellflächen als beim alten Werk. Die Lokomtiven waren überwiegend für den Nahverkehr und den Rangiereinsatz bestimmt, aber es gab auch Personenzugmaschinen für die in Elberfeld Hbf. beginnenden Züge. Eine Liste vom 1.7.1933 weist insgesamt 33 Dampfloks der Reihen 38.10 (14), 74.4 (6) und 92.5 (13) aus. Später gab es zudem etliche Maschinen der Reihe 78.0, die zuweilen mit diversen Werken in der Umgegend ausgetauscht wurden. Ab Mitte der 1930er Jahre fanden sich dann die ersten DR-Einheitsloks der Reihe 86 ein.  Eine Auflistung vom 31.12.1940 nennt insgesamt 19 Loks der Baureihen 74.4 (2), 78.0 (6), 86 (6) und 92.5 (5).  Übrigens: Die Bezeichnung des Werkes lautete bis 1953 ohne den Wuppertal-Zusatz!

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Ein seltsames Vehikel war sie schon, die V 36 238. Es handelt sich um ein Unikum der an sich bekannten Type der
sog. Wehrmachtloks. Um dem Fahrzeugführer eine bessere Rundumsicht zu bieten, wurde das Führerhaus in eigener
 Regie erbaut und als “Steinbecker Dach” bezeichnet. Im Gegensatz zum “Rosenheimer Dach” der Aussichtskanzeln
 (hiervon gab es einige Maschinen) fand der Umbau kein weiteres Interesse. Ein zentraler Grund dürfte in den ver-
schlechterten Laufeigenschaften gelegen haben (Achsdruck!), aber auch in den Kosten im Verhältnis zu den (bald
 beschafften) Rangierneubauten der DB. Das Foto entstand am 24.6.1955, kurz nach Fertigstellung des Umbaus.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Schauen wir mal auf die heutigen Kleinloks. Ab Mitte der 1960er Jahre kamen die Köfs der Leistungsklasse III in ver-
schiedenen Serien zum Einsatz. Neben einer komfortableren Bedienung waren die Fahrzeuge auch stärker als jene
der Leistungsklasse II. Viele Maschinen erhielten später zudem die neue DB-Lackierung. Wir haben uns keck in den
 Lokschuppen geschlichen, um nach Motiven zu suchen. Im Hintergrund erkennen wir eine ex-V 60 (Foto von 1996).
Foto Zeno Pillmann

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Besuch im Betriebswerk im Juni 1966. Die Altbautriebwagen der Reihe VT 36 sind wenige Tage zuvor beim Fahr-
planwechsel aus dem Fahrdienst ausgeschieden. Nun ersetzt auf der Hattinger Linie für ein Jahr eine Dampflok den
 Triebwagenlauf! Als junge Bahnfreunde war man damals immer froh, die Vielfalt des DB-Fahrzeugparks einfangen zu
 können, auch wenn die Loks oder Tw bereits schrottreif abgestellt waren. Das nahm man irgendwie in Kauf, Haupt-
sache die Reihe war im Archiv! Ein VT 36-Betriebsfoto gibt es bei der
Hattinger-Strecke oder beim Bahnhof-Elberfeld.
Foto VOBA

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine tolle Aufnahme von der 86 200. Man datiert Anfang 1935, als der Meister vor Ort war und seine Standardfotos
 machen konnte. Der sehr gute Zustand weist darauf hin, dass die Maschine erst vor wenigen Wochen (direkt nach
 Steinbeck) abgeliefert wurde. Das markante Haus im Hintergrund wäre bestimmt ein klasse Vorbild für die Minibahn.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Das an sich gepflegte Areal hätte zwar manchem Bw früher gut angestanden, aber es täuscht über die fehlenden
 Aufgaben hinweg. Die Grundfläche bietet ein gutes Anschauungsobjekt für die Modellbahngleise (Foto 1990er Jahre)!
Foto Zeno Pillmann

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Die 420 fahren planmäßig durchs Wuppertal seit Sommer 2004 auf der erst kurz zuvor neuen S-Bahnlinie 9 zwischen
 Wuppertal Hbf. und Essen - Bottrop/Haltern (vorher auf der S 8 nur einzelne Planleistungen). Hier steht der 420 804
in der Urlackierung der Ruhr-S-Bahnen im Vorfeld vom Bw-Bereich, daneben die 212 316 (Foto vom 10. Juli 1994).
Foto Wolfgang Bügel

(c) Sammlung J.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Die Ansicht wirkt hier mehr wie eine städtische Idylle denn als
 Bestandteil eines betriebsamen Depots. Es ist ein Motiv aus
dem Jahre 1931 mit Vorkriegsgebäuden. Das eigenltiche Bw
Areal befindet sich links außerhalb des Bildes (vgl. die Über-
sichtsszene mit den VT 95-Tw). An den Ausfahrgleisen vom
 Bahnhof bzw.an der Trasse zum Überführungsbauwerk der
 Güterbahn finden heute offensichtlich Gleisbauarbeiten statt.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Joachim Bügel

(c) Thorsten Langewiesche   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Lok huckepack auf einem Güterwagen, das verheißt meist
 nichts Gutes und ist quasi so was wie ein “Armutszeugnis der
Daseinsbegründung”. Schaut man auf die Motorfront samt Ran-
gierkupplung bei der Köf III, so ist wohl ein Auffahrunfall Schuld
an der Misere. Auch besitzt die Pufferbohle eine Schieflage.
Nicht lange vor Toresschluss des Werkes konnte dieses Motiv
Ende der 1990er Jahre beim Schuppen eingefangen werden.
Foto Thorsten Langewiesche

2. Verdieselung und Bundesbahnzeit
Schon früh erhielt das Werk Dieseltriebwagen (ab 1934 VT 137), die zusammen mit den Steuerwagen VS 145 den Nahverkehr modernisierten. Ebenfalls recht früh zogen die Dieselloks in die Steinbeck-Welt ein, denn noch kurz vor Kriegsende gab es die ersten V 36. Auch diese Baureihe sah man in den Folgejahren oft mit den Steuerwagen VS 145 auf den Wuppertaler Nahverkehrsstrecken im Wendezugeinsatz. Zu Beginn der 1950er Jahre tauchten die ersten Schienenbusse VT 95 auf mit der Folge, dass im September 1953 die letzte Dampflokomotive abgegeben wurde. Anschließend wurden die Drehscheibe ausgebaut und die Wartungsgleise der Dieseltraktion gemäß angepasst. Das Bw Steinbeck kann bis zu seinem Ende als ein typisches mittel-kleines DB-Werk für Dieselfahrzeuge angesehen werden. Schauen wir uns eine Bestandsliste der bei Modellbahnern besonders beliebten Epoche 3 vom 31.5.1964 an, just zu dem Zeitpunkt, als die Tallinie gerade den elektrischen Betrieb aufgenommen hatte: 79 Fahrzeuge insgesamt aus den Reihen V 36 (8), V 60 (2), V 100.20 (13), VT 36.5 (4), VT 95 (18), VT 98 (10), Kö (1), Köf II (19), Köf III (4).  im Jahre 1971 wurde Steinbeck mit Vohwinkel zum Bw Wuppertal mit zwei Betriebsteilen vereint. Dampfloks mussten weiter im Areal Vohwinkel versorgt werden, aber die Gleise dort wurden auch von den Steinbecker Dieselfahrzeugen genutzt.  

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Dies ist das Indusi-Prüffahrzeug Wt 6205, welches zum Bestand des Bw Steinbeck zählte, aber auf vielen Strecken
 daheim war. Nicht zu verkennen ist die Abstammung aus der Vorserie des VT 95 mit dem “Schiebermützen”-Gesicht.
Im Jahre 1950 als VT 95 906 gebaut, wurde das Unikum nach Umbau am 25.2.1964 als Indusi-Tw abgenommen. Die
 neue Computerbezeichnung ab 1968 lautete 724 001. Das Foto wurde in Wt-Oberbarmen im Juni 1966 auf Gleis 1
 aufgenommen, wo oft Dienstfahrzeuge abgestellt waren (Bahnmeisterei). Heute ist es Ausweichgleis am Bahnsteig 1.
Foto VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Die kleinen Rangierloks der Reihe Kö und Köf waren reine Arbeitsdackel. Viele kleinere Bahnhöfe und Gleisanschlüsse
 wurden mittels dieser Fahrzeuge bedient und konnten sicherlich zum Weiterbestand so mancher Strecke beitragen.
Im Wuppertaler Raum waren natürlich etliche Köf vom Bw Steinbeck aus im Einsatz. Im Bild sehen wir die 6123 im
Herbst 1966. Im Schuppen lugt, soeben sichtbar, ein weiteres Köf-Exemplar hervor und wartet auf neue Dienste.
Foto VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Die geschlossenen Schuppentore sind ein Symbol für das nahende Ende des Werkes. Die Loks der Reihe 290/294
werden für die mittlerweile recht bescheidenen Rangiereinsätze und für Übergabezüge gebraucht. Die Tw der Reihe
 628/928 werden seit 1993 auf der Remscheider Linie eingesetzt. Hier ein Zug in der Ursprungsfarbgebung (1998).
Foto Zeno Pillmann


Literaturtipp:  Das Bw Wuppertal-Steinbeck von R. Inkeller   - siehe Angaben auf der Archiv-Seite -
 

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Jahrzehntelang ein gewohnter Anblick: eine Lok der Reihe V 100 steht im Bw-Areal abgestellt und wartet auf die
 nächste Fahrt. Mit den V 100 konnten vor allem die Strecke nach Remscheid auf Dieselbetrieb umgestellt und da-
durch die Dampfloks der Reihe 78 (und einige 65er aus Essen) abgelöst werden (V 100 2095 im September 1966).
Foto VOBA

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Dampflok im Schuppen vom Bw Steinbeck! Das ist natür-
lich ein Sondereinsatz der bekannten Museumslok 41 360, die
 sich hierhin verirrt hat. Die Zeit vom Planeinsatz der Dampf-
lokomotiven ist in diesem Betriebswerk bereits seit 1953 vor-
bei. Bekanntlich gab es im Stadtgebiet nach dem Krieg noch
 zwei andere Depots (Vohwinkel und Langerfeld), die mit ihren
 Maschinen den Bedarf vollauf abdecken konnten. Da man im
 Bw Steinbeck also keine Dampfrösser mehr antreffen konnte
 und viele Fahrzeuge den “üblichen” Dieselbetrieb betrafen,
 wurde das Bw von Bahnfans oft am Rande belassen, da in
den anderen umliegenden Werken eben mehr los war. Das
 änderte sich erst in den siebziger Jahren, als die Dampf-
loks vielfach schon ausgemustert waren (Foto Mai 1987).
Foto Wolfgang Bügel

(c) Helmut Brinker   www.bahnen-wuppertal.de

Für die Funktionsfähigkeit des Bahnbetriebes sind eine Menge
 fleissiger Hände notwendig. Das vergessen viele Bahnfreunde
und Mitbürger heute, vor allem, wenn mit der zunehmenden
 “Automatisierung” der Vorgänge argumentiert wird. Ein wesent-
licher Grund dafür dürfte darin liegen, das man die Abläufe so-
zusagen nur an der Oberfläche mitbekommt und viele Prozesse
 eben verborgen oder aus verschiedenen Gründen für den Nor-
malbürger nicht zugänglich sind. In der Dampflokzeit mit den
vielen Arbeiten zur Unterhaltung, bei den früher zahlreichen
 Kurswagenumstellungen in den Bahnhöfen und eben nicht vor-
handenen neueren Bedienungsgeräten war das “Gewusel” der
 Bahnmitarbeiter irgendwie quasi normaler und besser sichtbar.
 Danken wir also mal den vielen Schaffenden wie dieser Dame!
Foto Helmut Brinker

3. Bis zum bitteren Ende
Bemerkenswert ist später auch die Stationierung diverser Messfahrzeuge über Jahre hinweg, die vielfach auf dem gesamten Streckennetz der DB gebraucht wurden. Eine letzte Erweiterung erfuhr das Werk Mitte der 1980er Jahre, denn da wurde auf dem Areal einiger Abstellgleise eine Akku-Ladestation für die Triebwagen der Reihe 515 gebaut. Die wurde als Ersatz für die Ladestelle im ex-Bw Vohwinkel gebraucht, da dort der Betriebsteil des Bw Wuppertal 1985 endgültig aufgegeben wurde. Die Akku-Tw waren zwar nicht in Steinbeck stationiert, aber sie fuhren nach Aufgabe der Schienenbus-Kurse im September 1980 im Reisezugangebot auf der Cronenberger und bereits lange vorher auf der Rheinischen Strecke. Die Auflösungswelle hat das Bw lange Zeit überstanden, aber ab dem 1.1.1992 wurde das Depot dann eine Außenstelle vom Bw Köln 2 und im Zuge der sog. neuen Werkeordnung durch die DB AG Anfang des neuen Jahrtausends vollständig aufgelassen (letzte Arbeiten bis April 2002 bis zur Eröffnung des Combiwerkes in Gremberg). Den Lokschuppen und einige Gleise gibt es noch, aber alles gammelt wie bekannt vor sich hin. Angedachte Planungen zu einem Kulturbahnhof oder einem technologieparkartigen Ensemble sind mittlerweile wieder in der Versenkung verschwunden - nicht zuletzt wegen der üblichen Finanzierungsschwierigkeiten.    

(c) Thorsten Langewiesche   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Michael Hartmann   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Flotte von Köf-Kleinloks treffen wir
 auf diesem Bild im Vorfeld vom Schup-
penbereich an. Auch wenn man sich
 vielfach nach den alten Farben der DB
 zurücksehnt (“einfach” blau, grün und
 rot), so ist auch die sogenannte neu-
rote Lackierung der DB AG bestimmt
 atrraktiver als das bei vielen Bahnfans
 ungeliebte ozeanblau-beige Farbkleid.
 Früher bei den Modellbahnern meistens
 verpönt sind/waren grüne Güterwaggons
 (siehe rechts hinten)! In heutigen Zeiten
der Liberalisierung der Verkehrsmärkte
und vieler Privatfirmen im Bahnsektor
 ist aber neben dem Lokpark auch der
 Güterwagenpark wesentlich bunter ge-
worden als wir das von früher kennen.
Foto Thorsten Langewiesche

Umgeben von Unkraut und sozusagen in
 der hintersten Ecke vom Betriebswerk
 - da standen die Akkutriebwagen der
 Baueihe 515 (ETA 150), als sie noch
auf der Cronenberger und auf der Rhei-
nischen Linie fuhren. Mitte der 1980er
 Jahre wurde im Bw Steinbeck eine neue
 Ladestation eingerichetet, nachdem das
 Areal im Vohwinkel-Teil wegen Aufgabe
 des Teilbereiches dort nicht mehr zur
 Verfügung stand (Aufnahme um 1986).
Foto Michael Hartmann

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Nicht nur eine Lokpräsentation im Bw-Areal von Steinbeck, sondern im Grunde ist es gleich eine Zuggarnitur. Denn
 früher wurden im Wuppertal eine Reihe von Nahverkehrszügen mit Dieselloks der Reihe V 36 und VS-Steuerwagen der
 Vorkriegsbauart im Wendezugbetrieb gefahren. Es war quasi eine Urform des heute vertakteten S-Bahnverkehrs. Zu
 jener Zeit gab es für den Normalbürger natürlich noch die 3. Wagenklasse (abgeschafft anno 1956) und ein drittes
 Spitzenlicht war noch nicht die Norm. Die Aufnahme stammt vom 14. August 1949. Die abgebildete V 36 234 wurde
als Nachkriegsneubau der sog. Wehrmachtslokomotiven (V 20, V 36) erst in diesem Jahr in Betrieb gesetzt.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

(c) Helmut Brinker   www.bahnen-wuppertal.de

Die Baureihe 215 war nur vereinzelt im Tal vertreten. Es gab in neuerer Zeit einige Güterleistungen von Kölner Loks
- wie die Nr. 060 - zu verzeichnen. Im Bw Steinbeck wurden sie dann betankt oder auch mal hinterstellt. Durch das
Dach des Stellwerks “R 2” ist der Ort der Aufnahme gut bestimmbar. Das Motiv wurde im Frühjahr 2000 eingefangen.
Foto Helmut Brinker

(c) Sammlung J.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine hochinteressante Übersichtsaufnahme vom Bw Steinbeck vom 9. August 1956. Die Dampfloks sind seit einigen
 Jahren aus dem Werk ausgezogen. Der Schuppen sieht noch aus wie eben hingestellt, während über dem Dach die
 Spitze des alten Wasserturms an dampfigere Zeiten erinnert. Auch die VT 95 im Vorfeld scheinen noch nicht lange
in Betrieb zu sein. Links steht aus älteren Nahverkehrszeiten ein Altbaubeiwagen der Reihe VB 140 samt rotem Ci-
Waggon und VS 145-Steuerwagen. Ganz rechts am Reiterstellwerk fährt eine 01.10 mit einem Schnellzug vorbei.
Auf der Aufnahme sieht ja vieles “neu” aus, aber die Zeiten sind jetzt auch bereits über ein halbes Jahrhundert her!
Foto Helmut Säuberlich Sammlung Joachim Bügel

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Die “neurote” 365 660 steht im grellen Licht der Sonne und macht so vom Zustand her einen sehr properen Ein-
druck. Die früheren V 60er konnten seit ihrer ersten Indienststellung anno 1956 viele Dampfloks auf den Rangier-
bahnhöfen ablösen und haben somit einen großen Anteil am Strukturwandel des DB-Fahrzeugsparks. Einige dieser
 robusten Maschinen konnten von der bundeseigenen Bahn an Privatgesellschaften verkauft werden (Foto 1998).
Foto Zeno Pillmann

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Die “Wehrmacht”loks der Baureihe V 36/236 waren ein Markenzeichen im Bw Steinbeck, denn es gab hiervon etliche
zu bestaunen. In der Nachkriegszeit wurden hiermit auch Wendezüge durchs Tal gefahren. Dann waren sie meist im
 Baudienst eingesetzt. Einige Maschinen erhielten zwecks besserer Rundsicht des Lokführers eine Kanzel auf das Dach
 gepackt (sog. “Rosenheimer” Dach). Hier wartet die V 36 418 (Nachbau 1950) im Sommer 1966 auf ihren Einsatz.
Foto VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Dieses Gespann wurde gebraucht für den Güterzug, der vom Bahnhof Remscheid-Lennep aus fuhr. Wir sehen zwei
 V 100 in unterschiedlicher Farbgebung. Die 212 283-6 ist dem Cargo-Bereich der DB AG zugeordnet, die 212 096-2
 hat Rangierfunk (Foto im August 1998). Rechts hinter der zweiten Lok grüßen uns die Türme von St. Suitbertus.
Foto Zeno Pillmann

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Die alten DR-Triebwagen wurden in Steinbeck schon seit Mitte der 1930er Jahre beheimatet. Sie fuhren in der Regel
mit den Steuerwagen VS 145. Die Fahrzeuge der Reihe VT 36.5 waren hier die letzten ihrer Art bei der DB. Zuletzt
gab es noch die Exemplare Nr. 500, 508, 509 sowie 514. Der abgebildete Triebwagen wurde mit dem VT 36 509
zusammen als letzter Mohikaner zum Sommer-Fahrplanwechsel Ende Mai 1966 ausgemustert (Foto Frühjahr 1966).
Foto VOBA

Ein Besuch im Schuppen vom Bw Stein-
beck. Während die 212 097-0 für den
 Streckendienst gebraucht wird, ist der
 701 058 ein Dienstfahrzeug für die War-
tung der Fahrleitung. Seit vielen Jahren
 sind die Bahnhilfsfahrzeuge bei der DB
 bekanntlich durchweg gelb gestrichen.
An sich nicht übel und auffällig (sofern
 sie sauber gehalten), aber die ursprüng-
lich rote Lackierung war bestimmt auch
 nicht schlecht. Einige von der DB über-
nommene Dienstfahrzeuge vom Typ 701
 gibt es miittlerweile auch im Bestand
bei diversen Privatbahngesellschaften.
Foto Thorsten Langewiesche

Etwa an der Ausfahrt vom Betriebswerk
 war das Stellwerk “R 2” des Rangierbahn-
hofes angesiedelt. Vom Baustil her war
der Trakt ein typischer Vertreter aus
der bergisch-märkischen Region mit viel
 Schieferplatten. Mit dem verwinkelten
 Anbau wäre der Bau durchaus eine ge-
wisse Herausforderung für die Modell-
bauer unter uns. Zum Zeitpunkt dieser
 Aufnahme Ende der 1990er Jahre war das
 Bahnhaus natürlich nicht mehr in Betrieb.
Foto Thorsten Langewiesche

(c) Thorsten Langewiesche   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Thorsten Langewiesche   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

In einem ganz tollen Zustand präsentiert sich uns am 29.3.1936 die 56 376, die vom kölschen Betriebswerk Eifel-
tor einen Besuch in der Schwebebahnstadt unternommen hat. Es handelt sich bei der Maschinentype um einen
 Umbau der preußischen Güterzuglok G 8.1, die zwecks besserer Einsatzmöglichkeit eine Vorlaufachse bekommen
 hat. Dadurch konnte die Höchstgeschwindigkeit auf 70 khm/ h gesteigert werden und der Dampfer war auch für
 den Personenverkehr eine Alternative. Zwischen 1934 und 1941 wurden fast 700 der robusten Loks umgebaut. Die
 letzte DB-Lok war bis 1967 die 56 241 beim Bw Hohenbudberg. Ein Standardfoto, wie immer qualitativ exzellent!
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

Gleisplan
Bw Steinbeck
Zustand ca. 1905
(Modellbahn-Epoche 1)

- altes Betriebswerk -

Gut zu sehen ist die beengte An-
ordnung der Bw-Anlagen zwischen
 Personenbereich und Stützmauer
 zu der höher gelegenen Viehhof-
straße hin. Zwei aneinander ge-
baute Schuppen mit für spätere
 Verhältnisse zu kurzen Drehschei-
ben prägen das Areal. Deutlich
 erkennbar ist die fettgezogene
 Durchgangsstrecke, die zur da-
maligen Zeit erst zwei Gleis-
stränge umfasste. Mit Bau des
 neuen Bahnwerkes etwas west-
licher (nach der Literatur 1915
 fertig erstellt) gab es dann auch
 die viergleisige Trasse durchs Tal.
Vorlage Sammlung Michael Peplies
 

(c) Helmut Brinker   www.bahnen-wuppertal.de

Im Bw Steinbeck waren zeitweise etliche Dienstfahrzeuge der DB stationiert. Manche waren mehr für regionale Auf-
gaben gedacht, andere fuhren in ganz Deutschland herum. Im Bild der 724 002, ein Messfahrzeug für die induktive
 Zugsicherung (INDUSI). Hiermit wird per Magneten ein unbeabsichtigtes Überfahren von Signalen abgesichert. Das
 Fahrzeug wurde am 22. 6.1972 (Abnahmedatum) aus den roten VT-Brummer 795 471 umgebaut. Die im Bw Stein-
beck stationierten Hilfsfahrzeuge waren für die Fotografen im Areal nur mit Glück anzutreffen (so anno 2000).
Foto Helmut Brinker

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Kleinlok aus alter Zeit: Vermutlich ist das Bild nicht im Areal vom Bw Steinbeck aufgenommen, die Heimatan-
schriften lassen aber auf ein Maschinchen aus dem Depot-Bestand schliessen. Die Köf-Loks der Leistungsklasse
 II waren früher oft einigen Bahnhöfen zugeteilt, von wo aus sie kleine Übergabezüge fuhren. Die Dienste waren
 wesentlich wirtschaftlicher als mit den Dampflokomotiven, die dadurch zum Teil auch ersetzt werden konnten.
Foto DB Säuberlich  Sammlung VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Neuzeit und zugleich Götterdämmerung im Betriebswerk. Die abgebildete 212 283-6 nutzt zwar in Steinbeck die Bw-
Anlagen, aber das Werk ist seit 1992 eine Außenstelle vom Bw Köln 2. Der gute Zustand der Lok und das moderate
 Umfeld täuschen darüber hinweg, dass es mit der Fahrzeugwartung bald darauf zu Ende geht (Foto August 1998).
Foto Zeno Pillmann

(c) Sammlung H.Brinker   www.bahnen-wuppertal.de

In den Betriebswerken werden die Fahrzeuge nicht nur mit Vorräten versorgt und hinterstellt, sondern es gibt auch
die Möglichkeit von kleineren Reparaturen (bei größeren muss(te) man ins Ausbesserungswerk). Hier waren in den
vielen früheren Bw`s aber ganz unterschiedliche Varainten zu finden. Bei manchen Werken gab es durchaus große
 angegliederte Werkstätten. Hier zwei Bilder in dieser Hinsicht, die zwar eine gewisse Ähnlichkeit vermitteln, aber bald
 ein halbes Jahrhundert auseinander liegen. Oben schauen wir in einen ziemlich gepflegten Schuppen mit zahlreichen
 Trieb- und Steuerwagen. Viele Mitarbeiter haben hier ihren Arbeitsplatz gefunden und sorgen sich um die Funktions-
fähigkeit und das Aussehen(!) der Fahrzeuge. Der Hausfotograf der BD Wuppertal war am 9.8.1956 auf Dienst-
tour. Unten ein Bild eines Hobbyfotografen vom Juni 2000. Das Bw Steinbeck gibt es offiziell nicht mehr, aber im
 Schuppen werden noch einige Fahrzeuge abgestellt oder überholt. Zu dieser Zeit fanden sich auch die vier roten
 Brummer des Fördervereins Schienenbus Menden e.V. ein, an denen Reparaturen vorgenommen werden mussten.
Foto oben Helmut Säuberlich Sammlung Helmut Brinker
Foto unten Helmut Brinker

(c) Helmut Brinker   www.bahnen-wuppertal.de

In die Stationierungslisten geschaut: Bw Steinbeck

Lok-Bestand zum 1.7.1950   (21 Triebfahrzeuge)

Baureihe 74.4   (preußische T 12):
433, 629, 771, 816, 820, 919, 920, 961, 1001, 1067  (10)

Baureihe V 36  (sog. Wehrmachtsdiesellok):
104, 123, 124, 208, 225, 226, 229, 234, 235, 238  (10)

Baureihe VT 36.5   (Vorkriegs-Dieseltriebwagen):
509  (1)  weitere Exemplare wahrscheinlich

PS: Nach der Auflistung anno 1950 gibt es einige Maschinen verschiedener Baureihen, die pauschal der “ED Wuppertal” zugewiesen sind!
Eigene Zusammenstellung nach: Herb/Knipping/Wenzel, Die Triebfahrzeuge der Deutsche Bundesbahn im Jahre 1950,
Verlag Eisenbahn-Kurier, Freiburg 1978          Vorlage Sammlung Wolfgang Bügel
 

Gleisplan: Bw Wuppertal-Steinbeck (1960, Modellbahn-Epoche 3)
- neues Betriebswerk-
Die Pläne stammen aus einer Zeit, die den älteren Bahnfreunden noch sicherlich in Erinnerung sein wird. An der Lage
des Werkes hat sich bis zur Aufgabe der Dienststelle eigentlich nicht viel verändert. Eine gewisse Neuerung gab es
mit Bau der Ladeanlagen für die Akkutriebwagen 515 in den 1980er Jahren im südöstlichen Bereich der Einfahrt. Bis
zur Einstellung der Dampflokunterhaltung waren an der Gleisharfe zum Schuppen eine Drehscheibe und Kohlenbansen
 vorhanden. Das unten über die Straße verlaufende Gleis auf dem oberen Bild bildet den Anschluss zum Schlachthof.
Vorlagen (3) DB Sammlung Michael Peplies 

(c) Helmut Brinker


  www.bahnen-wuppertal.de

Büroarbeit pur, so könnte man die Szene betiteln. Wenn man auf die Bilder an der Wand schaut, könnte man viel-
leicht einen Bahnbezug vermuten. Wir befinden uns im (ex-) Bw Steinbeck, nicht lange vor dem endgültigen Aus
 der Dienststelle. Im Bild der letzte Werkleiter, der mit den Einsatzplänen einiger Maschinen und den anderen Ver-
waltungstätigkeiten beauftragt ist. Für die Historiker wären vielleicht Inhalte der Ordner nicht ganz uninteressant!
Foto Helmut Brinker

(c) Steffi Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Der rote Brummer - früher sehr oft der Schrecken aller Fotofreunde, speziell, wenn man den Dampfloks hinterher
 hechelte. Doch beim Mitfahren hatten sie den grossen Vorteil, dass man hinter dem Triebfahrzeugführer immer sehr
gut das Geschehen beobachten konnte. Wie bei so vielen Dingen im Leben, trauert man heute der Vergangenheit
oft nach mit der altbekannten Verklärung, denn bequem waren die Dinger nicht. Aber bei einigen Museumsbahnen
gibt es sie noch und darüber sollten wir uns freuen. Am 27. Juli 2003 war man auf der “grossen bergischen Runde”
über die Müngstener Brücke unterwegs, und zum Abschluss gab es einen Abstecher auf die Beyenburger Linie.
Das Bild entstand bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Wt-Steinbeck. Links liegt die Brache vom Bahnbetriebswerk.
Foto Steffi Bügel

Mehr vom Steinbeck-Areal auf der Seite über den Bahnhof Wt-Steinbeck

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Die tief stehende Dezembersonne wirft kaum ein farbenfrohes Licht auf das Areal vom Bw Steinbeck, besser muss
man sagen, auf die mehr aufgelöste Dienststelle. Denn ab 1998 werden im Werk nur noch kleine Reparaturen vorge-
nommen und einige Loks abgestellt, wobei man bis dahin ab 1992 ohnehin als Außenstelle von Köln 2 fungierte. So
 ist die Ansammlung von vier Loks am 7.12.2000 schon recht ergiebg für den Fotografen. Als Loks zu erkennen sind
 364 807, 294 169, 212 344 und eine weitere 212. Zwischen den Masten lugt der Schornstein vom Kraftwerk hervor.
Foto Wilfried Sieberg


Archiv Bahnwerke der BD Wuppertal

Bw Brügge (10)   Bw Dieringhausen (4)   Bw Hagen-Eckesey (9)   Bw Hagen Gbf (5)   Bw Hagen-Vorhalle (13)

Aw Opladen (11)    Bw Opladen (6)    Bw Remscheid-Lennep (7)    Aw Schwerte (12)    Bw Schwerte (14)

Bw Solingen-Ohligs (8)  Bw Wuppertal-Langerfeld (3)  Bw Wuppertal-Steinbeck (2)  Bw Wuppertal-Vohwinkel (1)

Hinweis zu den Ziffern (= Teile vom Bahnwerke-Archiv): blau = eigene Seite, rot = Kurzbericht mit einigen Fotos, grün = Infoecke

>> Es gibt dazu eine große Übersichts-Seite zu allen Bahnwerken der Bahndirektion Wuppertal (Stand 1950) <<
 

Zuück zur Seite Bw  (Übersicht)
Wt-Vohwinkel Wt-Steinbeck Wt-Langerfeld Elberfeld-Mirke Barmen-Rittersh


Home   Bahnen     Eisenbahnen     WSW-Bahnen     Aktuelles     Archiv    Modellbau     Service     Partner    Impressum